Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0193 - Der Mitternachts-Vampir

0193 - Der Mitternachts-Vampir

Titel: 0193 - Der Mitternachts-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ersten Seite konnte ich einfach nicht übersehen.
    MITTERNACHTS-VAMPIR SCHLÄGT ZU
    Dann die Unterzeile: Menschen im Rhein-Main-Gebiet zittern vor dem Terror eines Blutsaugers.
    Ich hob die Augenbrauen. Das interessierte mich. Aus dem Bericht erfuhr ich, daß der Mitternachts-Vampir in Häuser eindrang, Frauen anfiel und deren Blut trank. Man hatte die Frauen nie gefunden, denn sie wurden von ihm weggeschleppt. Inzwischen vermißte man schon drei Personen, die einfach nicht wieder aufgetaucht waren.
    Es hatte auch Zeugen gegeben. Zumeist waren es Kinder gewesen, doch die Polizei legte auf deren Aussagen keinen so großen Wert. Man stritt die Existenz von Vampiren einfach ab. Obwohl aus den Aussagen hervorging, daß der unheimliche Eindringling ein Vampir gewesen sein mußte, denn sämtliche Anzeichen deuteten darauf hin.
    Wirklich ein Vampir?
    Die Frage stellte ich mir, und ich wollte sie auch dem Kommissar stellen. Vielleicht wußte er etwas zu diesen Fällen zu sagen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, daß sie nur auf reiner Spekulation beruhten.
    Dafür war ich einfach zu mißtrauisch.
    Als ein Schatten auf den Tisch fiel, hob ich den Kopf. Suko war zurückgekehrt. Er grinste.
    »Was ist?«
    »Ich soll dich grüßen und dich gleichzeitig ausschimpfen. Shao ist sauer, daß wir noch einen Tag dranhängen.«
    »Um so schöner wird das Wiedersehen.«
    »Kannst du dir als Junggeselle auch erlauben zu sagen.«
    »Bist du keiner?«
    »Ja, aber anders.«
    Ich lachte, während Suko sich bei einem Ober Prickelwasser bestellte, von dem man Läuse in den Bauch bekommt. Wenigstens nach meiner Ansicht.
    Der Chinese deutete auf die Zeitungen. »Was steht denn Interessantes darin?«
    »Lies selbst.« Ich warf ihm das Blatt rüber.
    »Danke.«
    Suko war inzwischen der deutschen Sprache so mächtig, daß er auch Zeitungen lesen konnte, wenn es sich dabei nicht gerade um Wirtschaftsmagazine handelte.
    Konzentriert las er den Artikel, während ich mir eine Zigarette anzündete und langsam rauchte. Nach einigen Minuten ließ mein Freund und Kollege die Zeitung sinken.
    Gespannt schaute ich ihn an.
    Suko verzog das Gesicht. »Glaubst du das, was die Zeitung hier schreibt?«
    »Weiß nicht.«
    »Ich bin auch unsicher. Einerseits wissen wir verdammt genau, daß es Vampire gibt. Zum anderen kann ich mir nicht vorstellen, daß so ein Blutsauger auftaucht und seine Opfer mir nichts dir nichts entführt. Oder?«
    »Daran habe ich auch gedacht.«
    »Wir sollten Will Mallmann fragen, wenn er zurückkommt.«
    Ich beugte mich vor und schenkte den Rest des Bieres aus der Flasche ins Glas. »Der Meinung bin ich auch. Will weiß sicherlich mehr darüber.«
    Wie auf ein Stichwort betrat der Kommissar die Hotelhalle, schaute sich kurz um und sah uns in der Ecke sitzen. Er winkte und zog während des Gehens seinen Mantel aus, der ihm von einem Hotelpagen abgenommen wurde.
    Will hatte sich behandeln lassen. An der Stirn trug er ein Pflaster. Zwar sah er noch ziemlich blaß aus, aber er hatte sich inzwischen wieder einigermaßen erholt.
    »Und?« fragte ich.
    Der Kommissar grinste. »Alles erledigt«, erwiderte er. »Nichts wird an die Öffentlichkeit gelangen. Das BKA schottet alles ab.«
    »Das ist gut. Was ist mit den Skeletten?«
    »Unsere Wissenschaftler untersuchen sie noch. Glaube allerdings kaum, daß sie etwas finden werden.«
    Da mußte ich dem guten Will Mallmann Recht geben.
    »Was habt ihr denn so getrieben?« fragte er.
    »Zeitung gelesen.«
    »Welche?«
    »Die.« Ich schnippte dem Kommissar das Blatt rüber. Will faltete es auf und begann zu lesen.
    Von zwei Seiten her beobachteten Suko und ich den Kommissar.
    Mallmann hatte sein Pokerface aufgesetzt. In dem Gesicht regte sich kein Muskel. Auch als er die Zeitung sinken ließ.
    »Was hältst du davon?« fragte ich ihn.
    »Den Fall kenne ich.«
    Wir horchten auf und warteten auf eine Erklärung des Kommissars.
    Will verzog die Lippen zu einem schmalen Lächeln. »Es ist so«, sagte er. »Dieser Vampir geistert bereits seit einigen Wochen durch unsere Zeitungen.«
    »Nur durch die Zeitungen?« fragte Suko zwischen.
    »Was an der Geschichte stimmt und was nicht, das kann ich nicht sagen«, erklärte Will. »Viele halten es für eine ausgemachte Zeitungsente, bei der wieder mit der Angst der Menschen spekuliert wird.«
    »Und du?«
    Der Kommissar blickte mich an. »Nun, was soll ich dazu alles sagen? Genau weiß ich auch nicht Bescheid. Jedenfalls hatte ich keine Zeit, der Sache

Weitere Kostenlose Bücher