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0194 - Die heimliche Invasion

Titel: 0194 - Die heimliche Invasion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zugewandt. Er drehte Maltzo den Rücken zu. Maltzo horchte aufmerksam, um aus Kelsos Selbstgesprächen womöglich zu entnehmen, welchen Verdacht der Arzt geschöpft hatte. Das gelang ihm nicht, aber letzten Endes erwies es sich auch als unnötig. Als ,Kelso plötzlich die Fragetaktik wechselte, wußte Maltzo, worum es ging. Er hatte die Intelligenz des Arztes unterschätzt. Kelso war auf eine Unstimmigkeit gestoßen, die in der Planung des Unternehmens nicht hatte vermieden werden können. Die Experten hatten jedoch behauptet, die Chancen stünden eins zu tausend, daß jemand diese Möglichkeit für so wichtig hielt, um die Diskrepanz zu bemerken.
    Kelso war der Mann, der die Berechnungen umwarf. Er hatte Verdacht geschöpft, und wenn er Isit Huran davon berichten konnte, war der Teufel los. Maltzo drückte sich durch die leere Türöffnung. Als Kelso das Verhör plötzlich abbrach und aufstand, um die Folien des Kennlinienschreibers einzusammeln, stand der vermeintliche Springer schon hinter ihm. „Einen Augenblick, mein Junge!" sagte er laut. Als Kelso herumfuhr und vor Entsetzen aufschrie, schlug er zu. Das war es!
    Urerinnerung und Nacherinnerung waren in das Gehirn des Mädchens mit gleicher Intensität eingeprägt. Im Normalfall war die Nacherinnerung um einen Faktor von durchschnittlich vier schwächer. Kelsos Entdeckung ließ nur einen Schluß zu: Beide Erinnerungen waren dem Gehirn aufgepfropft.
    Das bedeutete, daß Malita ihre wahre, eigene Erinnerung verschwiegen hatte. Und das wiederum besagte nichts anderes, als daß sie auf die Droge nicht ansprach und ihre Antworten im Verhör wahrscheinlich von Abis Zerlogen waren.
    Kelso wurde schwindlig bei dem Gedanken, welchem unerhörten Komplott er da auf die Schliche gekommen war. In nervöser Hast sammelte er die beschriebenen Folien ein. Er war so in seinen Gedanken befangen, daß er vor Schreck aufschrie, als hinter ihm eine ruhige Stimme sagte:"Einen Augenblick, mein Junge!
    „ Er fuhr herum, aber bevor er noch sehen konnte, wer hinter ihm stand, traf ihn eine eisenharte Faust gegen den Schädel. Ohne Übergang verlor er das Bewußtsein. Malita sprang von der Liege auf. Sie war nicht anders gekleidet als Maltzo, aber im Augenblick hatte sie anderes zu tun, als sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
    „Was jetzt?" fragte das Mädchen. Maltzo sah sich um. An den Wänden entlang standen Glasschränke mit Instrumenten und Medikamenten. „Es gibt nur zwei Möglichkeiten", antwortete er hastig. „Entweder lösen wir ihn in Luft auf, oder wir spritzen ihm Antimnesin."
    „Also Antimnesin", resignierte Malita. „Was wird aus den zwei Wachen? Sie wissen, daß er sich hierher bringen ließ!"
    Maltzo zuckte mit den Schultern. „Keine Zeit, daran etwas zu ändern. Können nur hoffen, daß niemand sie danach fragt.
    Schließlich sind sie einfache Mannschaftsdienstgrade."
    Er begann mit der Durchsuchung der Schränke. Schweiß trat ihm auf die Stirn, als er daran dachte, daß sie ausgespielt hätten, wenn es in diesem Augenblick jemand von der, Schiffsbesatzung einfiele, durch eine der beiden Türen zu kommen.
    Dann fand er, wonach er suchte. Eine unangebrochene Ampulle Antimnesin, und dicht daneben die typische Antimnesin-Spritze mit der charakteristisch gebogenen Kanüle, die durch die Nase eingeführt wurde. Er lud die Spritze. Malita kümmerte sich inzwischen um den Bewußtlosen. Sie legte ihm ein Polster unter den Nacken, so daß er mit dem Hinterkopf auf dem Boden lag und das Kinn ein wenig angehoben war. Maltzo führte die Spritze ein und entleerte sie. Danach warf er sie mitsamt der leeren Ampulle durch die Klappe des Abfallauflösers. In ein paar Sekunden würde von beiden nichts Identifizierbares mehr übrig sein.
    Seine Spannung legte sich etwas. Er brauchte jetzt nur noch zwei oder drei Minuten. Malita zog das Polster unter dem Hals des Arztes hervor. Maltzo packte ihn bei den Schultern, richtete ihn halbwegs auf und lehnte ihn gegen die Beine der Liege, auf der die Verhöre stattgefunden hatten. „Du hörst mich, Kelso", erklärte er mit Bestimmtheit. Sekunden voll unerträglicher Spannung verstrichen, dann antwortete der Arzt mit schwacher Stimme und ohne die Augen zu öffnen: „Ich höre dich."
    „Du hast Malita einem zweiten Verhör unterziehen wollen", sagte Maltzo. „Nach kurzer Zeit hast du jedoch deine Ansicht geändert und den Versuch aufgegeben, ohne ihn erst zu beginnen. Du hast das Mädchen eigenhändig in den Ruheraum

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