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0194 - Die heimliche Invasion

Titel: 0194 - Die heimliche Invasion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erfahren und in ihrem Gedächtnis aufbewahrt hatte.
    Er konnte seine Spannung kaum mehr meistern, als die Kennlinienanzeige zu reagieren begann. Er stellte fünf Fragen, dann beendete er das Verhör. Um ein Haar hätte er vor Triumph aufgeschrien. Sein Verdacht War bestätigt! Die Springer mochten sein, was sie sein wollten - etwas an ihnen war ganz und gar unnormal! Kelso machte sich daran, die Aufzeichnungen des Kennlinienschreibers zu einem übersichtlichen Bündel zu sammeln. Isit Huran mußte so schnell wie möglich Bescheid erhalten!
    Für Guri Tetrona und seine elf Leute war das Warten im Ruheraum eine nervliche Belastung ersten Ranges. Infolge der Gehirnoperation, der sie sich zu Beginn des Unternehmens hatten unterziehen müssen, waren sie für die Wirkung der Verhördroge nicht empfänglich. Dank vorzüglicher Schulung waren sie in der Lage, die Rolle der während des Verhörs halb und nachher gänzlich Bewußtlosen so zu spielen, daß keinem von Isit Hurans Leuten auch nur der geringste Zweifel kam. In Wirklichkeit aber wirkte die Droge auf sie nicht anders als ein unterdosiertes Schlafmittel. Sie wurden schläfrig, aber die Aufregung hielt sie wach.
    Guri, alias Maltzo, bestand darauf, daß sie sich im Ruheraum trotzdem wie Bewußtlose gebärdeten. Niemand wußte, ob es verborgene Abhörgeräte gab oder nicht. Die Stunden der Ruhe in dem verdunkelten Raum mußten überstanden werden, so schwer es dem einzelnen auch fallen mochte.
    Zumindest war das Maltzos Plan gewesen. Er bedurfte einer grundlegenden Änderung, als der Arzt mit zwei Wärtern erschien und Terry Simmons zu einem neuerlichen Verhör ins Labor transportieren ließ. Guri hörte, daß Isit Huran mittlerweile von der Echtheit seiner Gefangenen überzeugt war und daß er sie an Bord seines eigenen Schiffes nach Plophos bringen wollte. In der Stimme des Arztes jedoch schwang unüberhörbare Unruhe.
    Außerdem widersprach, was er von Isit Huraji berichtete, ganz offensichtlich seinem eigenen Vorgehen. Wenn die Gefangenen unverdächtig waren, wozu war dann ein zweites Verhör vonnöten?
    Maltzo war über die Gefährlichkeit der Droge auf Normalpersonen informiert. Er wußte, welches Risiko ein zweites Verhör so rasch nach dem ersten bedeutete. Der Arzt war gewillt, es gegen Isit Hurans Meinung einzugehen. Hatte er Verdacht geschöpft?
    Maltzo wußte sehr wohl, daß es in dem Plan zum Unternehmen Maulwurf eine Reihe schwacher Punkte gab und daß sie eine Handvoll Glück brauchten, wenn sie ungeschoren ans Ziel gelangen wollten. Es mochte sein, daß der Arzt auf einen solchen schwachen Punkt gestoßen war. Wenn dem so war, dann galt es, ihn zum Schweigen zu bringen, bevor er Isit Huran rebellisch machte. Maltzo stand auf. Er flüsterte: „Ich muß nachsehen, was es da gibt! Haltet euch bereit! Curd und Fann, ihr haltet an der Tür Wache. Das Labor ist nicht weit von hier entfernt. Ihr hört mich rufen, wenn ich euch brauche." Zustimmendes Gemurmel kam aus der Finsternis. Maltzo schlich zum Schott und öffnete es. Er erwartete halbwegs, auf dem Gang draußen Wachen zu finden. Da ihm und seinen Leuten alle Waffen abgenommen worden waren, hätte er das Moment der Überraschung ausnützen und sie mit den Händen angreifen müssen. Entgegen seiner Erwartung fand er den Gang jedoch leer und schweigend, ein weiterer Beweis dafür, daß zumindest die Leitung des Schiffes die zwölf Gefangenen für harmlos hielt.
    Maltzo hastete den Gang entlang. Er trug nur die Kniehose. Alle anderen Kleidungsstücke, selbst die Schuhe, hatte er zum Verhör ablegen müssen. Mit ein paar weiten Schritten erreichte er das Schott des Laborvorraums. Er öffnete ohne Zögern, stets bereit, auf Widerstand zu stoßen. Der Vorraum jedoch war zwar hell erleuchtet, aber leer. Es handelte sich um eine Art Wartezimmer.
    Sitzmöbel standen an den Wänden entlang. Zum eigentlichen Labor hinüber führte ein offener Durchgang. Maltzo hörte den Arzt die beiden Wachen verabschieden, ohne einen der Männer zu sehen. Ein Schott öffnete und schloß sich schlurfend, dann war wieder die Stimme des jungen Arztes zu hören, wie sie im Selbstgespräch vor sich hinmurmelte. Geräte begannen zu summen, automatische Schreiber kratzten über Folien. Maltzo baute sich neben dem Durchgang auf und reckte den Kopf ein wenig nach vorn, um die Lage besser zu übersehen.
    Kelso Jasper saß neben der Liege, auf der Malita ruhte. Seine Aufmerksamkeit war weitaus mehr den Instrumenten als dem Mädchen

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