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0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street

Titel: 0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangsterschlacht in Norfolk Street
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»Lucio hat mir weder ein Köfferchen noch ein Paket übergeben, und ich habe ihm keines weggenommen. Wenn ich es gehabt hätte, so müsste es doch gefunden worden sein. Ich bin sicher, Sie haben meine Wohnung sehr gründlich durchsucht.«
    Um ihre Lippen spielte ein leises Lächeln. Ich hielt es für Hohn. Wenn Stella Steresch die Beute aus dem Einbruch bei dem Juwelier Demone wirklich im Besitz hatte, so musste sie diese so gut versteckt haben, dass sie fest davon überzeugt sein konnte, sie würde niemals gefunden werden.
    Wir redeten ihr zu, bis die Schwester erschien und uns bedeutete, zu gehen.
    »Überlegen Sie es sich noch einmal, Miss Steresch«, sagte ich beim Abschied. »Es würde mir ehrlich leidtun, wenn Ihnen etwas zustieße.«
    Sie gab kein Zeichen, dass sie mich begriffen hatte.
    Kaum waren wir wieder im Office, als der Anruf kam, die rote Ellen sei soeben durch die Hintertür in ihre Bar gegangen. Das war endlich einmal etwas Positives.
    Wir brausten sofort los und erfuhren, dass sie noch im Lokal war. Es war bereits sieben Uhr fünfzehn. Wir stießen die Tür auf und traten ein. Hinter der Tonbank stand eines der Mädchen, das wir vom Vorabend kannten. Sie war nicht mehr jung, sah aber noch gut aus und erschrak sichtlich.
    »Was wollen Sie denn schon wieder hier? Genügt es nicht, dass Sie uns heute Nacht das Geschäft verdorben haben?«, keifte sie lauter, als nötig gewesen wäre.
    Wir wussten ganz genau, warum sie solchen Lärm schlug, und handelten entsprechend.
    Die Tür zur Treppe, nach dem ersten Stock, war wieder Erwarten verschlossen, aber sie war dünn und zerbrechlich, und so genügte ein einziger Stoß mit der Schulter, um das Schloss zu sprengen.
    Die Kollegen hatten richtig beobachtet. Die Rothaarige war gerade im Begriff, mit einen kleinen Koffer in der Hand sich über die Hintertreppe abzusetzen. Bei ihr befand sich ein Gangster, den wir schon lange kannten und der beide Gepäckstücke, die er in Händen hielt, fallen ließ und durch das Fenster aus dem ersten Stock in den Hof sprang.
    Der danach entsehende Lärm enthob uns der Notwendigkeit, ihm nachzublicken. Er war nämlich Crosswings Beamten buchstäblich in die Finger gefallen.
    Die Dicke versuchte es zuerst mit Frechheit, dann mit unflätigen Schimpfworten und zuletzt mit verzweifelter Gegenwehr. Für ihren Umfang entwickelte sie erstaunliche Kräfte. Endlich gelang es uns doch, sie zu überwältigen, und wir setzten Crosswing davon in Kenntnis, er könne die beiden Vögel abholen lassen.
    Das geschah denn auch. Als wir dann im Polizeihauptquartier ankamen - wir hatten uns vorsichtshalber das Barmädchen mitgenommen und den Laden versiegelt - ergab sich zuerst der glückliche Zufall, dass der Pförtner des Charitie Buildings den Gangster einwandfrei als den Fahrer des schwarzen Chevrolet erkannte.
    Damit hatte sich der Kreis um ihn und die rote Ellen geschlossen. Die Barfrau gab nach anfänglichem Leugnen zu, ihre Chefin, als diese anrief, davon unterrichtet zu haben, dass Leila sie verpfiffen hatte. Den letzten Beweis dafür, dass die Frau Leilas Mörder gedungen hatte lieferte der festgenommene Verbrecher, der, wie sich herausstellte, der erklärte Freund der Dicken war. Er tobte und wütete und in seiner Wut plauderte er alles aus, was wir wissen wollten.
    Ellen wollte die unangenehme Zeugin für die Art, wie sie sich ihre Barmädchen besorgte und bei der Stange hielt, vom Halse schaffen. Da sie den Burschen ernährte, hatte dieser ebenfalls ein Interesse daran, dass das Geschäft weiter florierte. Er mobilisierte zwei seiner »Freunde«, die den Wagen stahlen und dann auf der Straße auf Leila warteten.
    Wieder hatten wir einen Teilerfolg zu verzeichnen, aber die Morde an Carimian, Amiglio, dessen Führer und Sekretär und vor allem der Verbleib der Beute aus Detroit waren noch nicht geklärt.
    Als die Barfrau hörte, was sie angerichtet hatte brach sie zusammen. Sie hatte geglaubt, Leila sollte lediglich wieder eingefangen werden und vielleicht eine Tracht Prügel bekommen. Trotzdem sperrte Crosswing sie ein. Sie war immerhin eine Komplicin, und es würde Sache des Gerichtes sein, zu entscheiden, was mit ihr geschah.
    Der Laden der roten Ellen blieb geschlossen, und eine Reihe von Barmädchen wurde erwerbslos. Auch das war ein Erfolg, obwohl Phil behauptete, es würde sich sehr schnell jemand finden, der das Geschäft auf der gleichen Basis weiterführe.
    Wir waren gerade fertig, als Neville, den wir den ganzen Tag nicht

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