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0196 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: 0196 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angreifen? Oder vor den Toren anhalten und Major Hafgo fragen, wie weit Kontemers Vorhaben gediehen ist? Warte ab! Ich bin überzeugt, daß sich ein günstiger Augenblick ergeben wird. Wenn Hondro nicht genügend Kompensationsampullen mitbringt, sieht die Sache innerhalb von wenigen Sekunden ganz anders aus."
    Shelo schwieg. Er machte sich seine eigenen Gedanken über die Fähigkeiten des Obmanns. Die Schildkröte kletterte die Paßstraße hinauf. Die Ortungsgeräte sprachen nicht an. Die Nachtzone des Planeten war tot und leer.
    Sie benötigten fast zwei Stunden, um die Konusberge zu überwinden. Dann begann die weite Ebene.
    Nochmals drei Stunden später zeichnete sich am Horizont das erste Flimmern ab. Dort begann die Zwielichtzone mit ihren Stürmen. Miles fragte sich erneut, wieso es auf einer Welt mit so geringen Atmosphäreresten zu derartigen Naturereignissen kommen konnte. Traut verlangsamte die Fahrt. Sie waren zu früh am Ziel angelangt. „Das ist der .Sitzende Drache"', sagte Shelo plötzlich. Er deutete auf den Frontbildschirm.,.Die Konturen sind unverkennbar. Und jetzt?" Miles hielt für einen Augenblick an und stellte den Stromreaktor ab. Nur die Heizungsgebläse liefen weiter.
    Er schaute auf die Uhr. „Hondro wird pünktlich sein. Das entspricht seiner Art. Wir haben noch knapp drei Stunden Zeit. Essen wir etwas."
    „Essen? Jetzt?" fragte Shelo in gelinder Verzweiflung. „Ich bringe keinen Bissen herunter."
    „Das dürfte dein Schaden sein. Ich kenne östlich der Station eine schluchtartige Senke, in der wir vor jeder Ortung sicher sind. Im übrigen wird man dort drüben jetzt andere Sorgen haben, als die lebensfeindliche Umwelt zu beobachten. Von der Schlucht aus können wir das Landefeld überblicken. Außerdem ist es nicht weit bis zum Osteingang.
    Warten wir ab."
    Miles verließ den Fahrersitz und reckte sich. Eve bemerkte, daß sein Gesicht härter geworden war. Der Ultrawaffen-Ingenieur Miles Traut war dazu entschlossen, alles auf eine Karte zu setzen.
    Eve drückte auf die Erwärmungsschalter von drei Automatkonserven. Miles griff nach seinem Gewehr.
    Die beiden nebeneinanderliegenden Läufe bestanden aus Leichtstahl von hoher Druck- und Zugfestigkeit. Der Vorderschaft war nur sehr kurz und kaum dazu geeignet, der Linken einen Halt zu bieten. Der Pistolengriff des Anschlagkolbens war dagegen gut aus einer Plastikmasse herausgearbeitet worden. Die beiden Hähne, die mit Hilfe einer einfachen Schlagbolzenkonstruktion die Patronen zu zünden hatten, mußten vor dem Schuß gespannt werden. Miles hatte darauf verzichtet, die beiden Kippläufe mittels einer Mechanik mit der Schloßspannung zu verbinden. Er hatte überhaupt alles unterlassen, was die Waffe kompliziert hätte.
    Wichtig war die Feuerbereitschaft - und dafür garantierte Traut.
    Da er nicht die Möglichkeit besessen hatte, die Läufe genau zu justieren, um ein einheitliches Schußbild zu erlangen, hatte er jeden Lauf mit Kimme und Korn versehen. Die wahrscheinlich vorhandenen Ungenauigkeiten in der Laufverbindung spielten daher keine Rolle. Sie hätten sich katastrophal auswirken können, wenn nur eine Ziellinie gewählt worden wäre.
    Das Gewicht der 12-Millimeter-Vollkupfergeschosse betrug 34,2 Gramm. Miles hatte sich nach historischen Angaben gerichtet und - praktisch betrachtet - eine Elefantenbüchse gebaut.
    Er kippte die Läufe nach unten und schob zwei lange Patronen in die Kammern ein. Shelo beobachtete ihn mit einer gewissen Atemlosigkeit. Bontlyn, der fähige Supfrequenz-Techniker, war von dem Nachbau einer uralten Waffe fasziniert.
    „Es ist erstaunlich, daß unsere Vorfahren so etwas herstellen konnten", meinte er sinnend. „Sie waren nicht dumm, wie?"
    Miles lachte ihn an.
    „Bestimmt nicht, oder wir wären nicht hier. Noch eine Frage: Du bist doch wohl auch davon überzeugt, daß Kupfer nicht zu den magnetisch beeinflußbaren Metallen gehört?"
    Shelo kniff die Augen zusammen. Eve vergaß, die erwärmte Konserve zu leeren. „Sicher! Warum?"
    Traut klappte die Läufe zurück. Es klickte metallisch laut. Als er die beiden Hähne auf die Sicherungsraste zurückzog, klickte es nochmals. „Nur so, Freund, nur so!"
    Eine Stunde später rollte die Schildkröte weiter. Die Motoren liefen fast lautlos. Miles umfuhr die östlichen Hänge des „Sitzenden Drachen" und tauchte in die Bodenrisse ein. Die Waffe lag auf der mittleren Sitzbank.
    Major Merl Hafgo stand in strammer Haltung vor der Aufnahmeoptik der kleinen

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