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0197 - Höllentanz der Riesen

Titel: 0197 - Höllentanz der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf Antigravantrieb um. Ihre Geschwindigkeit senkte sich bis auf eine kaum spürbare Vorwärtsbewegung. Vor sich sah Picot einen Gang oder eine Halle.
    Was es tatsächlich war, konnte er jetzt noch nicht feststellen.
    Tschato ließ den Scheinwerfer kreisen, bis er die Innenwand beleuchtete. Der Lichteffekt ließ Picot glauben, eine Parabel vor sich zu sehen, die scheinbar ins Unendliche führte. Der Lichtstrahl sackte nach unten, wanderte über verbogene Metallstreben und blieb schließlich auf dem Boden haften. Der Plastiküberzug unter der Jet zeigte wellenförmige Vertiefungen. Die Kunststoffmasse hatte unter extremer Hitze gekocht und sich deformiert.
    Die Space-Jet sank schwerelos tiefer, bis ihre Landestützen den Boden berührten. Picot blickte auf den Bezugshorizont. Die Unebenheiten des Untergrundes wurden von den teleskopartigen Landestützen ausgeglichen.
    Tschato ließ die Schleuse der Jet aufgleiten. Die Lampe seines Anzuges flammte auf.
    „Na also", sagte er, an Picot gewandt. „Keine schießwütigen Burschen, die über uns herfallen."
    Picot warf den Kopf in den Nacken. Durch die Sichtscheibe seines Helms wirkten die unzähligen Falten seines Gesichts gespenstisch verzerrt. Er schwang seine krummen Beine aus der Schleuse und sprang noch vor dem Kommandanten in die fremde Umgebung hinaus. Er ertappte sich dabei, wie er seine Hand über den Abzugshebel des Desintegrators tasten ließ. Irgendwo aus der Finsternis schien ein Echo zu kommen. Plötzlich war Licht an seiner Seite und Tschato, der mit unnachahmlicher Lässigkeit an ihm vorbei in die Dunkelheit schritt.
    Die Lampen der Männer wippten bei jedem Schritt auf und nieder, zauberten groteske Schatten an die teilweise zerstörten Wände des Ganges. Zehn Meter weiter fanden sie die ersten Leichen.
    Picot blieb unwillkürlich stehen, als im Schein seiner Lampe ein bleiches Gesicht auftauchte, das von blauen Äderchen durchzogen war. Es dauerte einige Sekunden, bis er begriff, daß der Mann vor ihm tot war. An Sauerstoffmangel gestorben. Und hinter diesem Mann lagen sieben weitere Tote. Offensichtlich hatten sie ein bestimmtes Ziel zu erreichen versucht. Vielleicht den Hangar, um sich mit einem Beiboot in Sicherheit zu bringen.
    Picot fühlte, daß ihm der Anblick der Toten Übelkeit bereitete. Er war es gewohnt, dem Tod in allen Arten zu begegnen, doch diese Akonen, die in stiller Hilflosigkeit vor ihnen im Gang lagen, schienen eher Dämonen einer fürchterlichen Unterwelt als tote Humanoiden zu sein.
    „Kommen Sie, Dan. Weitergehen", sagte Tschato. „Sicher gibt es irgendwo noch Überlebende der Katastrophe."
    Picot löste seine Blicke von den Akonen. Eine Frage bedrängte ihn immer stärker: Wie war es zu diesem Unglück gekommen? Hatte ein anderes Schiff diesen akonischen Raumer angegriffen?
    Sie mußten über die Toten hinwegklettern, um tiefer ins Schiff zu gelangen. Tschato übernahm die Führung. Sie stießen auf einen Antigravschacht, der jedoch ausgefallen war. Nach kurzem Suchen fanden sie die Leiter, die sie in die gleiche Richtung bringen konnte.
    Vor dem Außchnitt im Boden blieb Tschato stehen. Picot trat neben den zwei Meter großen Kommandanten und sah, daß Licht von unten durch den Schacht drang. Dann sah er einen Akonen, der offenbar versucht hatte, die Leiter hinaufzuklettern. Im gleichen Augenblick, da er nach den Sprossen gegriffen hatte, um sich hochzuziehen, hatte der Tod zugeschlagen. Verkrümmt lag der Tote direkt neben der Leiter. Tschato packte die Seitenstreben der Leiter mit eisernem Griff. Mit gleichmäßigen Bewegungen stieg er in die Tiefe.
    Picot sah, wie der Oberstleutnant unten ankam und die Leiche einige Meter zur Seite schleppte. „In Ordnung, Dan!" klang seine Stimme im Helmfunk auf. „Kommen Sie jetzt mit den anderen herunter." Picot schluckte krampfhaft. Die Sache wurde ihm immer unheimlicher. Doch es gab kein Zurück. Tschato trieb sie an. Er würde sie zwingen, mit ihm durch jede Hölle zu gehen, wenn er es für zweckmäßig halten sollte, einen solchen Gang zu wagen.
    Picot folgte dem Kommandanten in die Tiefe, dann schlossen sich die übrigen Männer an. Als Picot neben Tschato ankam, sah er weitere tote Akonen. Er versuchte nicht, sie zu zählen, aber alles deutete darauf hin, daß es innerhalb des Ganges, in den sie jetzt eindrangen, zu einer Panik gekommen war. Die Akonen hatten darum gekämpft, wer zuerst die Leiter benutzen durfte, nachdem der Antigravschacht ausgefallen war. Sie mußten wie von

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