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0197 - Horror-Träume

0197 - Horror-Träume

Titel: 0197 - Horror-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der kleinen Gruppe am Nachmittag im Windschutz des Kiosk gesehen hatte.
    Schlagartig begriff der Parapsychologe.
    Jener andere war nicht unvorbereitet. Er hatte sich an Zamorra herangetastet.
    Hatte ihm eine Falle gestellt. Jene Traumdimension, die bisher noch leer und unbewohnt war! Sie wartete auf Zamorra!
    Viel nützte es ihm nicht mehr, daß er plötzlich wußte, wer der andere war, ohne allerdings mit seinem Wissen viel anfangen zu können, weil der Träumer ein ihm Unbekannter war. Den Namen Art van Meulen hatte Zamorra noch nie zuvor gehört.
    Ich muß aufwachen! schrie es in ihm. Sofort! Gefahr! Höchste Gefahr! Die Falle!
    So, wie er van Meulen erkannte, erkannte dieser auch ihn, aber er war nicht überrascht, sondern konnte sofort handeln.
    Das Amulett jagte grelle Alarmimpulse durch Zamorra und riß ihn aus dem Schlaf.
    Aber es war bereits zu spät. Der Träumer schlug mit aller Macht zu!
    ***
    Zamorra riß die Augen auf.
    Plötzlich war eine Gestalt da! Sie entstand mitten im Zimmer. Eine Frau, die Zamorra unglaublich bekannt vorkam und deren Aussehen ihn erschrecken ließ.
    Nicole Duval!
    Zwei Nicoles gab es plötzlich im Zimmer. Zamorra riß die Augen auf und sah die andere aus einem Sessel aufspringen. Fassungslos sah er einen Moment von einer zur anderen und konnte plötzlich nicht mehr unterscheiden, welche die echte war.
    Das war die Überraschung des Magiers!
    Beide sprangen jetzt auf ihn zu. Zamorra rollte sich vom Bett herunter. Er wollte ausweichen. Ein grünliches Flimmern ging vom Amulett aus und begann den Parapsychologen einzuhüllen. Der Schutzschirm, der ihn schon mehr als einmal vor Angriffen dämonischer Wesen geschützt hatte.
    »Van Meulen!« stieß er hervor. »Art van Meulen!«
    Da hatten ihn die beiden Nicoles erreicht, und jetzt konnte er wieder erkennen welche die echte war.
    Die, die von der Traumgestalt mit einem weit ausholenden Schlag zur Seite gefegt wurde!
    Die echte Nicole schrie entsetzt auf. Der Schlag fegte sie über das Bett, ließ sie stürzen. Zamorra kam hoch, spannte die Muskeln und setzte zu einem Karateschlag an. Doch seine Hand glitt einfach durch die Traumgestalt hindurch, ohne sie zu berühren.
    Wie durch Luft!
    So, wie die Explosionen der Torpedosprengköpfe der riesigen Seejungfrau nicht zu schaden vermocht hatten!
    Das grüne Schirmfeld flammte grell auf und pulsierte in rasenden Intervallen. Die Traumgestalt griff ihrerseits zu, und diesmal war sie außerordentlich stabil. Gleichzeitig begann sie zu wachsen!
    »Nein!« schrie Zamorra auf, der erkannte, nichts mehr verhindern zu können. »Nicht, van Meulen!«
    Aber es war zu spät.
    In dem Augenblick, in welchem das Wachstum einsetzte, war er bereits Bestandteil des van Meulenschen Traums geworden.
    Wo sich Traumgestalt-Hände und Amulett-Schutzsphäre berührten, zuckten grelle Entladungen auf. Doch dann verblaßten sie. Und Zamorra verschwand in der Traumdimension.
    Doch diesmal war alles anders.
    Diesmal verschwand die Traumfigur nicht mit ihrem Opfer!
    Sie blieb!
    ***
    Es war der Augenblick, in dem Commander Siccine sein mit Odinsson gemeinsam bewohntes Hotelzimmer betrat. Er ließ gerade die Tür hinter sich ins Schloß gleiten, als er den Schrei hörte.
    »Nein! Nicht, van Meulen!«
    Siccine erstarrte mitten in der Bewegung. Der Schrei war aus Zamorras Zimmer gekommen. Die dazugehörigen Geräusche hörten sich nach Kampf an.
    Eine kurze Erinnerung blitzte in Siccine auf. Es war schon Jahre her. Damals war er gerade Leutnant zur See geworden …
    Art van Meulen, der Dieb und Schläger! In hohem Bogen war er aus der Marine geflogen und spurlos untergetaucht. Blitzschnell reagierte Siccine. Er konnte sich plötzlich lebhaft vorstellen, daß van Meulen mit dieser Aktion zu tun hatte. Rache?
    Der Commander stürmte auf die Zwischentür zu.
    Er kam nicht weit.
    ***
    Die Macht hatte zugegriffen. Der Schläfer triumphierte. Der Meister des Übersinnlichen war blindlings in die Falle getappt. Er hatte sich überdeutlich zu erkennen zu geben mit seinem Versuch, in van Meulens Traumwelt einzudringen. Die Anpassungsimpulse waren einfach nicht zu übersehen gewesen.
    Er hatte so handeln müssen, wenn er an den Träumer herankommen wollte. Und der hatte dann bloß die neue, noch inhaltslose Dimension auf Zamorra abzustimmen brauchen. Nichts war leichter gewesen als das, und plötzlich war die handelnde Gestalt im Hotelzimmer erschienen.
    Die Macht packte zu.
    Art van Meulen träumte, wie eine Frau, die Nicole

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