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0197 - Horror-Träume

0197 - Horror-Träume

Titel: 0197 - Horror-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er sich um und entfernte sich in Richtung Lift, um zu seinem Hotelzimmer zu fahren.
    Der Abend war noch relativ früh, und dementsprechend herrschte hektisches Treiben. Erst nach Mitternacht würde es erfahrungsgemäß ruhiger werden.
    Siccine betrat sein Zimmer. Es war ein Doppelzimmer, das er mit Odinsson zusammen bewohnte und das direkt neben dem von Zamorra und Duval lag, nur durch eine Zwischentür getrennt.
    Als Siccine das Zimmer betrat, war er noch ahnungslos.
    ***
    Zamorra hatte sich vorbereitet, so gut es ihm möglich war. Mangels einschlägiger Erfahrungen konnte er nur von seinen eigenen Erwartungen ausgehen und versuchte, das Amulett zu »programmieren«. Er versenkte mittels gedanklicher Befehlsimpulse die Anweisung, daß das Amulett ihn abschirmen sollte. Denn während er träumte, konnte er nicht bewußt aktiv werden und sich selbst schützen. So sollte das Amulett ihn in eine magische Sphäre hüllen, die zwar seine eigenen Para-Kräfte, so schwach sie auch waren, hinausließen, aber Fremdimpulse nicht hinein. Denn er wollte verhindern, daß der andere Träumer den Spieß umdrehte und Zamorras Träume übernahm. Die Möglichkeit bestand.
    Dann in Schlaf zu versinken, fiel ihm nicht sonderlich schwer. Der Tag war erschöpfend gewesen, und die paar Stunden am Strand waren ebenfalls dank Nicoles Aktivitäten nicht allzu erholsam gewesen. Es reichte gerade noch, die Geistesbefehle im Amulett zu verankern.
    Zamorra schlief ein.
    In den Schlaf nahm er den Willen, Kontakt zu einem bestimmten anderen Traum aufzunehmen. Auch dabei hatte das Amulett ihn zu unterstützen und ihm seinerseits immer dann wieder Impulse zuzuspielen, falls sein eigenes Träumen in eine andere Richtung abglitt.
    So fand Nicole ihn bereits schlafend vor, als sie wieder aus der Dusche zurückkam. Kopfschüttelnd ließ sie sich in einen Sessel fallen, nachdem sie aus dem Kühlfach des Zimmers noch eine Weinflasche entnommen und geöffnet hatte, und beschloß, zunächst einmal abzuwarten. Es mochte ganz gut sein, wenn jemand Zamorra überwachte, und Nicole wußte, daß sie genügend Einfluß auf das Amulett besaß, um notfalls eingreifen zu können. Denn schon vor langer Zeit hatte Merlins Stern nicht nur Zamorra als »Steuermann« akzeptiert, sondern auch Nicole, die mit dem Meister des Übersinnlichen durch ein unzerreißbares Gefühlsband verbunden war.
    Sie wartete also ab und nippte hin und wieder am Wein. Zamorra schlief ruhig. Aber diese Ruhe war nur äußerlich …
    ***
    Es war nicht einmal sonderlich schwierig, den Kontakt herzustellen. Zamorra versuchte zunächst, den gleichen Traum zu erzeugen wie der andere. Die nötigen Elemente suggerierte ihm das Amulett mit seinen leichten Impulsen ein.
    Eine große Wasserfläche … drei leichte Kreuzer, wie Zamorra sie nur zu gut in Erinnerung hatte … dann das Auftauchen der Seejungfrau, die ins Riesenhafte anwuchs und zum Angriff überging. Das Amulett weckte die bei der Vergangenheits-Schau gewonnenen Eindrücke. Die Bilder waren so realistisch, wie sie nur eben sein konnten.
    Zamorra träumte das Verschwinden der ANTARES.
    Zwar war es ihm nicht möglich, seinen Traum real werden zu lassen wie dem anderen Schläfer, aber er schuf dennoch ein verblüffend ähnliches Bild. Die »Wellenlänge« glich sich an.
    Und plötzlich fühlte er etwas anderes in unmittelbarer Nähe.
    Den gleichen Traum. Es war, als sehe er zwei gleichartige Dinge parallel zueinander ablaufen. Doch das, was er zunächst erhofft hatte – ein Ineinanderübergehen –, fand nicht statt.
    Die beiden Traumwelten verschmolzen nicht miteinander.
    Dennoch erkannte Zamorra mehr und mehr. Er sah einen massigen Mann, der wie die Spinne in ihrem Netz hockte und verschiedene Fäden spann. Verschiedene Traumdimensionen. Eine, in der die ANTARES dahinglitt, eine andere, in der sich ein einzelner Mensch befand – und eine dritte, die leer war.
    Als ob sie darauf wartete, von einem weiteren Opfer des satanischen Träumers gefüllt zu werden!
    Der schirmte sich ab oder wurde von einer Kraft abgeschirmt, die sich dem Amulett als gleichwertig erwies. Zamorra registrierte es nebenbei, während er seinen Traum immer wieder anzupassen versuchte. Das Amulett gab immer neue Impulse, versuchte Zamorras Traum noch lebensnaher zu machen. Doch die Verschmelzung gelang nicht. Es gab eine Barriere, die undurchdringlich war.
    Immer deutlicher sah Zamorra den Fädenzieher. Er erkannte ihn wieder. Es war jener Mann, den er als einziger

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