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0197 - Horror-Träume

0197 - Horror-Träume

Titel: 0197 - Horror-Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Blaster funktionieren ließ.
    Das bedeutete in diesem Fall, daß das Amulett trotz Zamorras Verschwinden auf irgendeine Weise noch nahe genug gewesen war, um Energie zu liefern, die auf magischem Weg in die Waffe transportiert wurde, um den vernichtenden Strahl auszulösen.
    Als die Frau auftauchte, in der Nicole sich wiedererkannte, begriff Zamorras Gefährtin, daß dies ein Angriff aus der Traumwelt war. Sie reagierte schneller als Zamorra, der erst aus seinem Schlaf erwachen mußte und wertvolle Zeit verlor. Nicole griff ihre Doppelgängerin an, mußte entsetzt erkennen, daß diese nicht materiell war, aber dennoch gehörig zulangen konnte. Nicole fühlte sich durch die Luft geschleudert, flog über das breite Bett und rollte sich auf der anderen Seite herunter. Zugleich sah sie die Doppelgängerin wachsen.
    Das mußte der entscheidende Moment sein.
    Zamorras Amulett bot keinen Schutz mehr gegen den heimtückischen Angriff. Aber aus irgendwelchen Gründen war der Koffer Zamorras geöffnet, in dem er auf Reisen zuweilen magische Utensilien oder sonstige Dinge mit sich führte.
    Nicole reagierte nur noch im Reflex.
    Ihre Hand krallte sich um den Blaster, den er damals aus der anderen Dimension mitgebracht hatte, aus der Welt der Stadt. Aus welchem Grund er diese Strahlwaffe diesmal mit sich genommen hatte, wußte sie nicht. Aber sie handelte.
    Doch Zamorra war schon verschwunden!
    Die Doppelgängerin glitt einfach durch die Verbindungstür zwischen den beiden Zimmern hindurch und hinterließ das Loch, das genau ihrer Körperform entsprach. Nicole zielte und drückte den Kontakt. Der sengende Laserstrahl – oder was auch immer es für eine Energieform war – zuckte hinter der Doppelgängerin her, durchschlug ihren Traumkörper und löste sie auf. Erst da sah Nicole, daß sie Siccine nur um Haaresbreite verfehlt hatte. Hinter ihm erloschen die Flämmchen an der schmorenden Tapete wieder von selbst.
    »Zamorra!« stieß sie entsetzt hervor.
    Der Parapsychologe war verschwunden. Von der Doppelgängerin in eine andere Dimension versetzt wie zuvor die ANTARES! Jetzt unerreichbar fern für sie alle. Und mit ihm war das Amulett verschwunden.
    Nicole ging langsam auf die Verbindungstür zu, glitt durch das Loch. Sie paßte genau hindurch, ohne irgendwo das Holz zu berühren!
    Mit schleppenden Schritten, den Blaster immer noch in der Hand, ging sie auf Siccine zu, der mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden kauerte!
    ***
    Sie haben mir ihrerseits eine Falle gestellt, überlegte der Träumer. Und fast hätten sie mich erwischt!
    Der Schmerz ebbte ab. Er wußte, daß er hätte sterben können. Jemand hatte mit einer Art Laserstrahl auf ihn geschossen. Woher hatten sie gewußt, daß seine Traumfigur, die über die gesamte Traumsphäre mit van Meulen verbunden war, mit Laser zu verletzen war? Er hatte es ja nicht einmal selbst geahnt, sondern sich für unverwundbar gehalten!
    Sie mußten ihm einen Schritt voraus gewesen sein. Von nun an mußte er sich hüten. Sie durften ihn kein zweites Mal fassen. Einer erneuten, vielleicht ein paar Zehntelsekunden länger andauernden Bestrahlung würde er nicht gewachsen sein. War es eine magische Waffe gewesen? Laser allein konnte doch nicht so gefährlich werden! Selbst die Sprengköpfe hatten doch versagt!
    Aber ich habe Zamorra! durchfuhr es ihn. Ich habe ihn und gebe ihn nicht mehr frei – außer an Asmodis, wenn er mich entsprechend belohnt!
    Der Träumer weidete sich für kurze Zeit daran, seinen Gefangenen und den größten Gegner der Hölle in seiner Gewalt zu haben. Dann begann er damit, eine weitere Traumebene aufzubauen.
    Er wollte Asmodis in seiner Hölle persönlich beehren und ihm Zamorra anbieten!
    ***
    Der Schmerz ebbte ab. Die Schleier vor Siccines Augen schwanden. Vorsichtig richtete der Commander sich auf, wandte leicht den Kopf und sah hinter sich die verbrannte Tapete, wo der sengende Lichtfinger in die Wand gerast war, nachdem er die Doppelgängerin Nicoles durchchlagen und Siccine knapp verfehlt hatte.
    Siccine gab einen pfeifenden Laut von sich und wandte sich Nicole zu. Hinter ihr gähnten ihre Umrisse als Loch in der Verbindungstür.
    »Was war das?« murmelte der Commander. Dann schüttelte er heftig den Kopf. »Nein: was ist das?« Er deutete mit müder Bewegung auf die eigenartig geformte Waffe in Nicoles Hand mit dem spiralumwundenen Lauf und dem dornartigen Abstrahlpol in der leicht trichterförmigen Mündung.
    »Zamorra ist verschwunden«, erwiderte Nicole

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