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0198 - Das Höllen-Orchester

0198 - Das Höllen-Orchester

Titel: 0198 - Das Höllen-Orchester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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- ihm allein. Es war möglich, ihm Gedankenbefehle zu geben, und das Amulett hatte versprochen, ihn zu schützen und ihm zu dienen - dem Herrschenden!
    Er hatte keinen Zweifel daran, daß er dieser Herrschende war.
    Stärker als zuvor glühte das dritte Auge in seiner Stirn.
    ***
    Nicole wußte, daß sie nur durch Überraschung Erfolg erzielen würde. Sie mußte den Dirigenten in eine Falle locken.
    Bedachtsam traf sie ihre Vorbereitungen. Die Hütte war nur durch den schmalen Lichtbalken erleuchtet; Einzelheiten waren kaum zu erkennen. Vorsichtig rückte sie einen Stuhl zurecht und hängte eine Arbeiterjacke, die sie gefunden hatte, über die Lehne. Ein Schaufelstiel folgte, auf den sie ihre rote Perücke hängte, Ihr modischer Tick, stets mit anderen Frisuren, vorwiegend Perücken, von denen sie mehr als genug besaß, zu erscheinen, half ihr diesmal.
    Einen Moment lang zögerte sie noch, dann stieg sie aus ihrem schulterfreien Satindress und drapierte ihn künstlerisch über den Stuhl. Dann trat sie zur Tür zurück und betrachtete ihr Kunstwerk kritisch.
    Wer die Bauhütte betrat, mußte im schwachen Licht im ersten Augenblick annehmen, daß sie neben dem Fenster saß und sich wegen der nächtlichen Kälte die Jacke übergeworfen hatte…
    Einen Gegenstand, den sie als Waffe benutzen konnte, sah sie in der Dunkelheit nicht. Es mußte auch so gehen. Die Falle war aufgestellt, jetzt mußte das Wild nur noch geködert werden.
    Nicole stieß einen gellenden Schrei aus, der viele hundert Meter weit gehört werden mußte.
    ***
    Bill Fleming riß Zamorra zur Seite und brachte den Dekorateur seinerseits mit einem Heumacher auf den Boden. Breitbeinig blieb er vor ihm stehen. »Was soll das, Freundchen? Benimm dich gefälligst zivilisiert!«
    Zamorra kam wieder heran.
    »Er ist beeinflußt«, sagte er leise. »Marcello d’Oro hat auch ihn unter seinen Bann gebracht!«
    Mit ein paar Worten informierte er Bill darüber, daß Stewart Jones bis zu diesem Moment immun gewesen war, daß er Zamorra sogar geholfen hatte.
    Jones wollte sich aufrichten und erneut zum Angriff übergehen, aber Bill hielt ihn am Boden. »Was machen wir jetzt mit ihm?« fragte er.
    Zamorra atmete tief durch.
    »Ich muß versuchen, den Hypnose-Bann zu brechen, wie ich es bei dir gemacht habe«, sagte er.
    Bill schluckte.
    »Und du weißt, daß du dich damit selbst ausgelaugt hast! Und wenn dieser Mann hier wirklich erst immun war, dann ist sein Block jetzt stärker als meiner es gewesen ist!«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Das glaube ich nicht, Bill«, sagte er. »Er wird schwächer sein, und die Widerstandskraft von Jones wird mir helfen. Halte ihn gut fest, damit er sich nicht dagegen wehren kann! D’Oro muß ihm einen Mordbefehl erteilt haben.«
    »So wie vorher mir«, knurrte Bill grimmig. »Wenn ich diesen Teufel in die Hände bekomme…«
    Zamorra grinste. »Jeden Knochen einzeln?«
    »Jeden!« bestätigte Bill nachdrücklich.
    Und der Meister des Übersinnlichen machte sich daran, ein weiteres Opfer aus dem Bann des dämonischen Dirigenten zu befreien. Und dabei stellte er sich die Frage: Wer war d’Oro? Für einen Menschen waren seine Para-Kräfte zu groß. Er mußte ein wahrer Gigant sein.
    Ein Dämon…?
    Oder ein Geschöpf des Teufels?
    ***
    Marcello d’Oro fuhr auf. »Was war das?«
    Den Schrei hatte auch Lis vernommen. »Die Duval?« stieß sie hervor.
    D’Oro ballte die Fäuste. »Aber sie ist doch hypnotisiert«, knurrte er. »Da stimmt etwas nicht!«
    Er sprang zur Tür. Riß sie auf und stürmte ins Freie. Lis folgte ihm automatisch, wie eine willige Sklavin ihres Herrn. Die Nacht nahm sie beide auf. Wie ein Wilder stürmte Marcello d’Oro zur anderen Hütte hinüber. Seine Gedanken überschlugen sich. Wie konnte die Duval schreien, wenn sie sich in Hypno-Starre befand und keinen diesbezüglichen Befehl erhalten hatte?
    Etwas war faul im Staate Dänemark!
    Aber was?
    Mit ein paar Sprüngen erreichte er die Hütte, in die er Nicole Duval eingesperrt hatte. Gerade als er vor der Tür ankam, klang wieder die lautlose Stimme in ihm auf.
    Der Weg ist der richtige!
    Der höhnische Unterton, wenn es einer war, entging ihm völlig. Er sah nur die Bestätigung, und die war eine Tatsache.
    Seine Hand berührte die Tür. Klickend öffnete sich das versperrte Schloß, bewegt von der Magie d’Oros. Der Dirigent stieß sie nach innen auf und stürmte über die Schwelle.
    Abrupt blieb er stehen. Neben dem Fenster sah er auf einem Stuhl seine

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