0198 - Die letzte Bastion
die Maschine aus seinen Angaben auf die Anwesenheit eines feindlichen planetarischen Stützpunktes im Whilor-System.
Atlan behielt das Ergebnis der Inpotronik für sich. Er wußte gut genug, daß Tschatos Bericht einige Lücken aufwies, und daß man solange keinen vollgültigen Schluß ziehen konnte, wie diese Lücken nicht aufgefüllt waren.
Er nahm sich vor, diese Lücken sehr schnell zu füllen.
„Wie ist unsere augenblickliche Position?" fragte er Orog.
„Nach Wiedereintritt in den Normalraum sechzehn Lichtstunden ,über' Whilor I, Sir. Mit 99,9 Prozent LG steigend."
„Verzögerung mit Vollschub, Oberst. Bleiben Sie dabei genau über Whilor Iund bringen Sie die PEYRA zu relativem Stillstand dazu!"
„Jawohl, Sir!"
Vor den Topschirmen breitete sich gleißende Helligkeit aus. Das Schiff vibrierte unter der Verzögerungsbelastung. Die Andruckneutralisatoren reagierten mit Tönen nahe am Ultraschall auf die jähe Beanspruchung.
Eine Viertelstunde später setzte der Lärm schlagartig aus.
„Fixpunkt relativ zu Whilor Ierreicht, Sir!" meldete Orog.
„Gut!" Atlan nickte, dann verzog er das Gesicht. „Offenbar ist Nummer eins eine Hölle mit glutflüssiger Oberfläche, auf der kein Leben existiert. Dennoch bitte ich um genaueste Untersuchung, Oberst. In zehn Minuten wünsche ich den Bericht zu haben."
Mit unbewegtem Gesicht erteilte der Epsaler die notwendigen Befehle über Interkom. Jetzt bekamen die Spezialisten in der Ortungsstation und in der Beobachtungskuppel Arbeit. Atlan füllte die Zeit bis zum Eintreffen des Berichtes damit aus, über das Elektronen-Teleskop der Zentrale die Oberfläche von Whilor Izu beobachten.
Der Planet hatte einen nebelartigen, der Sonne abgewandten Schweif. Das waren die ständig aus seiner brodelnden Oberfläche entweichenden Gase, die von dem Strahlendruck der Sonne davongetrieben wurden. Ohne daß es ihm bewußt wurde, schüttelte Atlan den Kopf. Nein, auf dieser Welt vermochte selbst die hervorragendste Technik keinen Stützpunkt zu errichten, geschweige denn zu erhalten. Im günstigsten Falle könnte ein mit super-starken Schutzschirmen versehenes Raumschiff über den Meeren aus kochenden Metallen und Gesteinen schweben. Eine Landung jedoch wäre irrsinnig gewesen.
Als nach zehn Minuten der Bericht vorlag, interessierte Atlan sich nur noch für ein Faktum: die Temperatur über der Oberfläche. Sie betrug im Mittel neuntausendzweihundert Grad Celsius.
„Nummer eins scheidet aus", sagte Atlan. „Niemand kann von dort aus Atomgeschosse abfeuern. Sie würden infolge der Hitzestrahlung völlig deformiert werden oder gar explodieren. Auf keinen Fall könnten mehr als fünf Prozent zündfähig bleiben. Die LION ist also von einem anderen Planeten aus beschossen worden."
„Dann kann ich ja Nummer zwei anfliegen, Sir", meinte Orzet Orog. „Sie steuern ebenfalls einen Fixpunkt an, Oberst. Ich fürchte zwar, wir vergeuden auch damit unsere Zeit, aber ich möchte nichts übersehen." Eine Nachlässigkeit könnte entweder uns oder Rhodan das Leben kosten, fügte er in Gedanken hinzu.
„Bis auf eine Ausnahme scheint es im Whilor-System kein 'Leben zu geben", meldete der Leiter der Ortungsstation. Perry Rhodan horchte auf. „Bis auf eine Ausnahme ...?"
Oberstleutnant Matzek räusperte sich dezent.
„Ja, Sir. Ich meine natürlich die PEYRA. Augenblicklich steht sie zu Whilor II relativ still und scheint zu beobachten. Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, Sir: Sie wird nichts finden, auch auf Whilor III nicht." Rhodan war ein wenig verärgert darüber, daß Matzek sich hinsichtlich der „Ausnahme" so spannend ausgedrückt hatte. „Keine Ortung fremder Energiequellen, Matzek?"
„Nichts, Sir. Die charakteristische Ausstrahlung der Dancers selbstverständlich ausgenommen."
„Besten Dank!" sagte Rhodan und schaltete ab. Er wandte sich Tschato zu. „Wahrscheinlich behalten Sie recht, Tschato. Es scheint doch nur das Blues-Schiff gegeben zu haben." ,„Haben Sie neue Befehle für mich, Sir?" ließ Hite Tarum sich mit seiner Donnerstimme vernehmen.
„Eine ganze Menge", erwiderte Rhodan. „Richten Sie den Kurs so ein, daß wir auf einen Orbit von sechzigtausend Kilometern kommen. Lassen Sie alle Geräte, die auf Hyperbasis arbeiten, ausschalten, auch die entsprechenden Energieerzeuger. Dann alarmieren Sie Leutnant Moog. Er soll mit seinen Leuten das Beiboot Thora III besetzen und startbereit halten, auf keinen Fall aber Geräte auf Hyperbasis
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