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0198 - Die letzte Bastion

Titel: 0198 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf Pulsa mit Atomraketen beschossen worden. Wenn wir auch annehmen, daß es sich bei dem Angreifer um ein inzwischen vernichtetes Blues-Schiff handelte, so müssen wir dennoch für alle Fälle gerüstet sein - sogar für den Fall, daß sich jener Feind auf Pulsa selbst verbirgt."
    „Orbit eingenommen, Sir!" Die Stimme Tarums war nicht zu überhören. Perry Rhodan sprang auf.
    „Was macht die THORA III, Oberst?"
    „Startbereit!" Der Epsaler schien heute besonders kurz angebunden zu sein. Rhodan lächelte. „Schalten Sie die Bildschirme auf Ausschnitt-Vergrößerung, Oberst. Wir möchten uns die Gegend da unten einmal ansehen."
    Noch während die Bildschirme eingestellt wurden, trat Rhodan mit seinen Begleitern dicht an die Panoramagalerie heran. Nach wenigen Sekunden hatte die Automatik die Scharfeinstellung erreicht. Sie blickten in eine wirbelnde, strudelnde Hölle.
    „Pulsa ist eine Extremwelt", erläuterte Nome Tschato. „Sie rotiert in neun-Komma-ein Stunden einmal um ihre Polachse. Die dadurch entstehenden Fliehkräfte haben den Planeten zu einem extremen Rotationsellipsoid verformt."
    „Die Fliehkraft am Äquator muß ungeheuerlich sein", flüsterte John Marschall beklommen. Tschato nickte. ,„Dort würde ich keine Landung riskieren, Sir. Die Schwerkraft beträgt infolge der Verformung am Äquator 2,8 g, in den Polarregionen dagegen 4,14 g." Dan Picot hüstelte.
    „Auch das reicht, wenn der Anzug-Antigrav versagt. An den Sturm darf ich gar nicht denken. Mein Gott! Noch immer sehe ich Vertriggs Shift vor mir - und die beiden Toten!"
    Perry Rhodan legte dem kleinen Mann die Hand auf die Schulter. „Ich kann Ihre Gefühle verstehen, Picot. Wenn Sie lieber im Schiff bleiben wollen; ich nehme es Ihnen nicht übel."
    Dan Picot reckte sich plötzlich. „Sir!" sagte er leise, aber fest zu Rhodan. „Ich müßte mich vor den Männern schämen, die dort unten ihr Leben gelassen haben. Außerdem habe ich..." Er brach ab und starrte wieder auf die wogenden Schleier hinab.
    Rhodan hatte verstanden. Es schien in der menschlichen Natur zu liegen, daß die Welten, die ihnen am meisten Widerstand entgegensetzten, am meisten geliebt wurden. Vielleicht war das ein Überbleibsel der Zeit, als tapfere Männer ihre Gegner nur aus Freude am Zweikampf herausforderten. Je stärker ein Gegner war, desto mehr achtete man ihn, und nicht selten schlossen zwei, die sich eben noch erbittert geschlagen hatten, aus dieser Achtung heraus eine Freundschaft fürs Leben. Diese Lebensauffassung wirkte sich in anderen Verhältnissen entsprechend anders aus.
    Und wahrscheinlich war es gut so, daß der Mensch den Widerstand suchte. „Kommen Sie!" sagte Rhodan. „Wir wollen diese Welt für uns in Besitz nehmen." THORA III maß, wie alle Beiboote vom Kaulquappentyp, sechzig Meter im Durchmesser. Im äquatorialen Ringwulst waren die leistungsstarken Impulskonverter untergebracht. Außerdem verfügte sie über einen Kompensa-tions- Konverter, der den Linearflug ermöglichte. Darin unterschied sie sich von den Normalausführungen der Beiboote, Leutnant Moog erwartete Rhodan in der Zentrale und meldete das Schiff startklar. Rhodan blickte sich kurz um. Die Zentrale- Besatzung saß vor ihren Kontrollen und ließ sich nicht stören.
    „Danke, Leutnant! Haben Sie dafür gesorgt, daß alle Geräte auf Hyperimpulsbasis stilliegen?"
    „Jawohl, Sir! Wir haben vor allem den Kalup von der Energieversorgung abgeklemmt, so daß er sich nicht selbständig machen kann."
    „Sehr tüchtig", bemerkte Tschato.
    „Ich denke, wir können beginnen." Der letzte Satz war an Perry Rhodan gerichtet. Der Großadministrator lächelte. „Ungeduldig?"
    Er sah auf seine Uhr. „In fünf Minuten starten Sie, Leutnant Moog.
    Bringen Sie die THORA III sofort in die Vertikale und benutzen Sie alle Impulstriebwerke zum Bremsen!" Er wandte sich an seine Begleiter. „Ich denke, wir schließen jetzt die Helme und schnallen uns auf den Reservesitzen an. Verlassen Sie sich bitte nicht darauf, daß die Andruck-Neutralisatoren immer gleichmäßig arbeiten. Unter Umständen kommen einige Gravos durch!"
    Schweigend begab sich jeder an seinen Platz. Auch Leutnant Moog saß jetzt vor dem Pilot-Pult. Er hatte den Robotzähler eingeschaltet, und das monotone Ticken hallte gespenstisch von den Wänden wider. Nachdem Moog über Telekom mit Hite Tarum gesprochen hatte, glitten die Schleusentore langsam in die Wände zurück. Der Antigrav durfte nicht eingeschaltet werden. Darum summten

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