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0198 - Die letzte Bastion

Titel: 0198 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seines Flaggschiffes an Hite Tatrum, den Kommandanten der THORA, übergab. Er selbst setzte sich anschließend auf den speziellen Kontursessel, den es nur an Bord seines Flaggschiffes gab und von dem aus er die Katastrophenschaltung betätigen und das Schiff allein übernehmen konnte. Rhodan hoffte jedoch, daß es dazu niemals käme.
    Hite Tarum, ein massiger, wie ein Klotz wirkender Epsalgeborener, lauschte mit zur Seite geneigtem Schädel der letzten, über Interkom eingehenden Klarmeldung. Als der Interkom verstummte, legte er die Pranken besitzergreifend auf die Automat- Schaltungen und blickte Perry Rhodan fragend an. Rhodan nickte nur. Sein Gesicht war wieder einmal zur undurchschaubaren Maske geworden. Dan Picot, der schräg hinter dem Kommodoreplatz in einem der Zusatz-Sessel hockte, fragte sich, woran der Großadministrator in diesem Augenblick denken mochte. Hite Tarum schien keine solchen Probleme zu kennen.
    Er hatte bei Rhodans Kopfnicken mit schlafwandlerischer Sicherheit die richtigen Knöpfe gedrückt. Im selben Augenblick wurden unvorstellbare atomare Energien frei. Die Fusionsmeiler der Kraftwerke arbeiteten auf der Basis des Kohlenstoffzyklus, wie er sonst nur im Innern von Sonnen abläuft. Die aus den Triebwerksschlünden tosenden Impulsbündel erzeugten kein Geräusch, da im Weltraum kein schalltragendes Medium vorhanden ist. Aber im Innern der Meiler schienen Atombomben zu explodieren. Das nervenlähmende Orgeln und Röhren wurde etwas gedämpft, bevor es die Zentrale erreichte, trotzdem stülpten die Offiziere und auch Rhodan sich mit schmerzverzerrten Gesichtern die Funkhelme auf. Nur so war noch eine Verständigung möglich.
    Perry Rhodan warf einen Blick auf die Panoramagalerie. Die Bildflächen erweckten den Anschein, als begänne der draußen schwebende Flottenver-band sich zu drehen. Das war eine optische Täuschung. In Wahrheit drehte sich die THORA, während sie Fahrt aufnahm und den Kurs einrichtete. Immer wieder leuchtete es auf den Kugelleibern der Schiffe grell auf, als fänden dort Explosionen statt. Die spiegelglatten Wandungen reflektierten das Triebwerksfeuer derTHORA.
    Als Rhodans separater Telekom Blinkzeichen gab, stöpselte er die Verbundkabel in seinen Funkhelm. Inzwischen tauchte Atlans Gesicht auf dem Trivideoschirm auf. „Alles klar bei dir?" fragte Rhodan. Atlan lachte rauh.
    „Da fragst du noch! Mein Freund, ich bin länger als du bei der Raumfahrt - einige tausend Jahre länger sogar. Wenn bei dir alles klar ist, dann bei mir schon lange."
    „Alter schützt vor Hochmut nicht", brummte Rhodan mit hintergründigem Lächeln. „Ich wünsche dir jedenfalls Hals und Beinbruch, Arkonide. Ab sofort herrscht Funkstille. Nur in Notfällen ist ein Anruf erlaubt. Ist das klar?"
    „Zu Befehl, kleiner Barbar!"
    Atlan schmunzelte. „Du rechnest also doch mit Überraschungen, wie?"
    „Immer", sagte Rhodan trocken. „Du hattest es nur vergessen." Er schaltete ab und stöpselte die Telekomverbindung wieder aus. Innerhalb des Schiffes genügte der Helmfunk. '„Achtung!" ertönte die dröhnende Stimme des Epsalers. „Wir gehen in einer Minute in den Linearraum. Bitte Klarmeldungen für Relieftaster und Zielschirm!"
    Als die Klarmeldungen eingegangen waren, wandte Hite Tarum sich an Rhodan.
    „Warum wollen Sie nicht lieber erst kurz vor Pulsa in den Normalraum zurück, Sir? Es sieht nicht nach Gefahr aus.
    Außerdem stehen ja noch vierund-dreißig USO-Einheiten hinter uns." Perry Rhodan runzelte mißbilligend die Stirn.
    „Verlassen Sie sich nicht auf das Offensichtliche, Oberst. Nein, es bleibt bei meinem ersten Befehl, Tarum. Außerdem verlasse ich mich grundsätzlich nicht auf fremde Hilfe."
    „Jawohl, Sir!"
    Perry Rhodan zuckte unter dem lauten Orgeln des Epsalers zusammen. Diese Umweltangepaßten waren die besten und zuverlässigsten Schiffsführer. Nur an ihre Stimmkraft gewöhnte man sich nie.
    Schrill und mißtönend gingen die Kraftwerke auf Maximalleistung.
    Im nächsten Augenblick leuchtete der Bildschirm der Parabeobachtung auf. Die Bildflächen der Normalaufnahme dagegen zeigten nur noch verwaschene Reflexe.
    Die THORA befand sich im Linearraum.
    Der Kompensations-Konverter, nach seinem Konstrukteur meist nur „Kalup" genannt, verschlang ungeheure Energiemengen.
    Dabei beschleunigte er das Schiff nicht etwa, sondern erzeugte lediglich ein Kugelfeld, das die energetischen Einflüsse der vierten und fünften Dimension aufhob. Dadurch wurde das Schiff Bestandteil

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