Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0198 - Die letzte Bastion

Titel: 0198 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und beobachtete dabei Nome Tschato. Tschato kam jedoch zu keiner Erwiderung, denn Dan Picot schien plötzlich munter zu werden.
    Er fuhr von seinem Sessel hoch und zeigte mit ausgestrecktem Zeigefinger auf die Bildschirme der Rundsicht-Anlage.
    „Sie schießen an den Tatsachen vorbei, Sir!" sprudelte er hervor.
    „Mit meinen eigenen Augen habe ich dort draußen das Blues- Schiff explodieren sehen. Ich frage Sie ...", sein Zeigefinger vollführte eine Schwenkung und wies jetzt auf Atlans Brust, „...
    warum ein Schiff die Entdeckung fürchten sollte, wenn es, wie Sie selbst zugaben, weiß, daß die LION für den Augenblick kampfunfähig ist. Selbst wenn die Blues annahmen, wir würden uns wieder erholen und danach angreifen, brauchten sie das nicht zu fürchten, denn ein Schiff kann ja jederzeit seine Position wechseln. Was also sollte es uns genützt haben, die Position des Angreifers festzustellen?"
    Atlan lächelte maliziös. '"Sie haben mir sehr geholfen, Picot. Sie betonten ganz richtig, daß ein Schiff die Entdeckung nicht zu fürchten brauchte. Ich füge noch hinzu, daß es dem Gegner wahrscheinlich gelungen wäre, die LION zu vernichten, hätte er nur den Beschuß nicht abgebrochen. Aber er rechnete nicht nur mit der Anpeilung seiner Position, sondern er wußte zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht, daß die Hyperkomanlage der LION ruiniert war. Was lag ihm näher als die Annahme, die LION könnte vor der Vernichtung seine Position über Hyperkom in die Galaxis funken! Da er vor dieser Möglichkeit zurückschreckte, kann er nicht in einem Schiff gesteckt haben; er saß - und sitzt noch - auf einem Planeten!"^Perry Rhodan schnipste mit den Fingern.
    „Du hast dich sozusagen wieder einmal glasklar ausgedrückt, Atlan. Ich gebe zu, deine Theorie ist bestechend. Nur paßt der Angriff des Blues-Raumers nicht hinein. Daß er erst lange nach dem Bombardement erfolgte, ist typisch „für die Mentalität der .Tellerköpfe'. Sie konnten zwar annehmen, daß die LION während der Flucht von Pulsa kampfunfähig war, aber sie wußten es nicht sicher. Und angesichts eines offenen Kampfes war der Mut der Blues nie besonders groß. Sie zogen sich also erst einmal in den Ortungsschatten der Sonne oder eines Planeten zurück, und dann verlor der Kommandant die Nerven." Atlan erhob sich abrupt.
    „Schön, Barbar! Ich kann dich nicht überzeugen. Aber dann flieg du allein nach Pulsa! Ich werde zuerst jeden Planeten Quadratmeter für Quadratmeter absuchen und im übrigen meine Flotte bereithalten, um dich aus der Klemme zu holen."
    Er winkte ab, als Rhodan zu einer Antwort ansetzte.
    „Laß es gut sein, Perry! Ich weiß, daß ich dich nicht überzeugen kann, wenn du einmal hinter einer bestimmten Sache her bist; und diese Sache heißt eben Pulsa, Neo-Molkex und Dancers.
    Wahrscheinlich wirst du kein Gramm dieses Gallerts mehr auf Pulsa finden, du hast es ja von Tschato gehört, aber vielleicht kommt inzwischen noch ein verspäteter Fladen angeschwirrt. Ich wünsche dir also eine gute Jagd!" Er drehte sich um und stapfte auf das Panzerschott zu. In seinem wulstigen Raumanzug wirkte- er wie ein Bär. Als das Schott sich öffnete, blickte Atlan noch einmal zurück: „Ich bitte dich nur um eines, mein Freund: Sei vorsichtig, und gib mir sofort Bescheid, wenn du verdächtige Beobachtungen machst!"
    „Schon gut!" lächelte Rhodan, den die Sorge des Freundes wieder versöhnlich stimmte. „Übrigens: Wenn du recht hast, dann bist du es, der in ein Wespennest sticht. In diesem Falle: Du kennst meine Frequenz." Atlan lachte dröhnend. Er lachte noch, als das Schott bereits hinter ihm zufiel und er auf das nächste Laufband sprang. In wenigen Stunden würde ihm das Lachen vergehen!
    Das Heulen der Alarmsirenen war verstummt.
    Die THORA zitterte vor geballter, verhaltener Energie. Sie war startbereit - und gefechtsklar. Perry Rhodan war nicht ganz so leichtsinnig, wie Atlan es dargestellt hatte. Er wußte, wie leicht man sich in Situationen hineinmanövrieren konnte, die verhängnisvoll waren. Er wußte aber auch, was er seinem Flaggschiff und der Besatzung zumuten konnte. Die THORA war eine waffenstarrende Festung mit Schutzschirmen, die so leicht nichts durchdringen konnte. Ihre zwanzig Transformstrahler konnten es mit ebensoviel Schlachtschiffen zur gleichen Zeit aufnehmen und mit jedem anderen gleichwertigen Superschlachtschiff, das diese Waffe nicht besaß.
    Diese Gedanken gingen Rhodan durch den Kopf, während er die Führung

Weitere Kostenlose Bücher