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0198 - Die letzte Bastion

Titel: 0198 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einem Sandsturm begraben. Das, was den Major von der Dünenkrone gefegt hatte, war nur der normale nächtliche Wind zu den Höckerbergen gewesen. Gegen einen Sandsturm dagegen kam niemand an. Merk Nateby hoffte, der Sturm möge ausbleiben, bis er es geschafft hatte. Das gelegentliche Aufheulen des An- tigrav-Generators wurde allmählich schwächer. Langsam richtete Merk Nateby sich auf. Sofort packte ihn der Wind und zerrte an seiner Uniformkombination. Aber er war auf seiner, Merk Natebys, Seite. Während die Jagdkommandos dagegen ankämpfen mußten, brauchte er sich nur treiben zu lassen - denn er hatte den gleichen Weg wie der Wind, den Weg zu den Höckerbergen.
    Sergeant Holgan riß den Schweber mit einem Fluch herum.
    So entging er zwar der Gewalt der einen Bö, aber dafür packte die nächste das kleine Fahrzeug und drehte es mit dem Bug gegen die Fahrtrichtung, während der Innenraum mit einem Schwall feinkörnigen Sandes überschüttet wurde.
    Der junge Leutnant, der das Jagdkommando Nr. lführte, spuckte und hustete. Es knirschte unangenehm, als er sich mit dem Ärmel die Gläser der Staubbrille abwischte. Überall saß der Sand, in den Ohren, der Nase, dem Mund und sogar in den Augen. Die Brille schützte nicht gegen die kleinsten, staubfeinen Teilchen.
    Er warf einen Blick über den Bordrand des offenen Fahrzeuges.
    Dabei bemerkte er, daß der Sturm ihn jetzt von hinten traf.
    „He! Sergeant!" brüllte er. „Wo wollen Sie denn hin?"
    Im nächsten Augenblick nahm die nächste Bö ihm den Atem.
    Diesmal traf sie ihn wieder von vorn, und nur daran merkte er, daß der Sergeant den Kurs neu eingerichtet hatte.
    Innerlich verfluchte er seinen Auftrag. Das hinderte ihn jedoch nicht daran, die Verfolgung des Flüchtlings voranzutreiben.
    Major Nateby hatte eben Pech gehabt. Zufällig war er Chef der Raumabwehr, und als er zusätzlich Zentraledienst gehabt hatte, war es passiert. Auf den Befehl eines anderen hin hätte die Feuerleitzentrale nicht das Feuer auf den terranischen Schlachtkreuzer eröffnet. Nur der Chef der Raumabwehr war befugt, Befehle des Obmanns direkt weiterzugeben, ohne das Bestätigungszeichen vorzuweisen. Leider fehlte der Befehl des Obmanns, wie sich hinterher herausstellte. Und nun waren wieder einmal die Jagdkommandos alarmiert worden.
    Leutnant Nasaro kannte die geringen Chancen, einen Flüchtling bei Nacht in der Wüste aufzuspüren. Nateby konnte hinter der nächsten Düne liegen. Man würde ihn nur finden, wenn man in allernächster Nähe und auf einem Dünenkamm entlangfuhr, so daß die Infrarot-Optik auf die Wärmeausstrahlung des Körpers ansprach.
    Die Infrarot-Optik hatte allerdings schon mehrmals angesprochen. Nur stellte sich dann immer heraus, daß die Wärmeausstrahlung von einem der meterlangen Giftschwanzdachse stammte, wie sie zu Hunderten die Wüste bevölkerten. Wenn die Sonne aufging, würde alles anders aussehen. Bis Mittag pflegte es windstill zu sein, und in dieser Zeit genügte es, nach der Spur des Flüchtlings zu suchen.
    Nasaro pustete gegen das Mikrophon des Funkhelmes. Dann schaltete er die Welle der Jagdkommandos ein.
    „Hier Kommando eins! Ich rufe zwo, drei und vier! Bitte melden!"
    Nacheinander meldeten sich die Führer der übrigen drei Kommandos. Sie hatten ebensowenig Erfolg aufzuweisen wie Nasaro. Der Leutnant, dem die Koordination der Jagd oblag, wies die anderen an, noch zehn Kilometer westwärts in Richtung auf Muddy Water zu fahren und danach Abfangpositionen einzunehmen.
    „Ich melde Bedenken an!" drang die Stimme von Sergeant Hito krächzend aus dem Empfänger. „Nateby kann bei diesem Sturm noch nicht so weit gekommen sein. Wir sollten bleiben, wo wir sind, und am Morgen in Ostrichtung suchen." .„Abgelehnt!" sagte Nasaro schroff. „Nateby muß nach Westen gehen. Mag ihn der Sturm jetzt behindern, sobald die Sonne aufgeht, wird er zusehen, so schnell wre möglich voranzukommen."
    „Jawohl!" sagte Sergeant Hito. „Aber mit Verlaub: Wenn ich fliehen müßte, so würde ich mir ein Versteck suchen und warten, bis wir die Geduld verlieren."
    „Sie sind aber kein Flüchtling, Sergeant. Oder möchten Sie gern einer sein?" Leutnant Nasaro vernahm nur noch einen unterdrückten Fluch. Dann hatte Hito abgeschaltet. Er lachte rauh, und die Stimmen der beiden anderen Kommandoführer fielen ein.
    „Schalten Sie gefälligst ab!" knurrte Nasaro bissig. „Wenn ich lache, haben Sie noch lange nicht zu lachen. Verstanden!"
    Er erwartete keine Antwort und

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