0199 - Arkons Ende
auf arkonidische Welten eingerichtet, die einen Abstand zum Zentrum bis zu fünfzig Lichtjahren hatten.
Über die Großstation Terranias ging an alle diese Niederlassungen eine gleichlautende Anordnung hinaus. Mercant hätte nicht erklären können, warum er so handelte. In diesem Fall war er nicht durch Ahnungen dazu getrieben worden, sondern ein besonderes Gefühl, das sich durch die jahrhundertelange Tätigkeit als Abwehrmann zu voller Stärke entwickelt hatte, war der Anlaß hierzu gewesen.
Es war klar, daß im Arkon-System etwas Unheimliches vor sich ging. Der Fall mit den Ortungsstörungen war zu eng begrenzt, als daß er auf ein natürliches Phänomen zurückzuführen wäre.
Außerhalb von Arkon I, II und III waren diese ungewohnten Verhältnisse nirgendwo beobachtet worden. Demnach war es also vordringlich, alle außerhalb des Störungsbereiches liegenden geheimen Stützpunkte zu alarmieren, das Arkon-System zu beobachten.
Mercant wunderte sich nicht, daß er auf seine Nachricht an den Chef von Plophos keine Antwort erhalten hatte. Perry Rhodan, seine junge Frau und ihre Freunde wollten diesen feierlichen Tag nicht durch alltägliche Mißhelligkeiten stören lassen.
Mercant rief Professor Unumo an. „Machen Sie Feierabend, Professor. Ich tu's auch. Gute Nacht." Es war 22:29 Uhr Standardzeit. Vierundzwanzig Lichtjahre von Arkon entfernt stand die Sonne Mol, die von sieben kleinen Planeten umlaufen wurde.
Mol, die einen dreifachen Sonnendurchmesser hatte und ungewöhnlich heiß war, hatte die ihr am nächsten wandernden drei Planeten zu Feuerkugeln werden lassen. Allein der siebte Umläufer befand sich vom Muttergestirn in einer Entfernung, daß sich auf ihm organisches Leben hatte entwickeln können.
Dieser Planet Gonza, auf dem zwei Milliarden Arkoniden lebten und auf dem es drei große Springerniederlassungen gab, verfügte eigenartigerweise über keine offizielle Hauptstadt. Das Verwaltungszentrum war auf die Städte Ringh, Tano und Sulb verteilt. Alle drei Städte waren in Gebirgen angelegt und befanden sich in 3 000 Meter Höhe. Hier herrschte ein ideales Klima, während es in den Niederungen vor Hitze und Luftfeuchtigkeit kaum auszuhalten war.
Mit einer Rotation von 23,9 Stunden und 0,9 Gravos ähnelte Gonza stark irdischen Verhältnissen. In der Zusammensetzung seiner Bevölkerung unterschied sich Gonza auffallend von den meisten arkonidischen Welten. Hier hatte sich ein großer Teil der Neu-Arkoniden niedergelassen, leider waren sie gegenüber den schlafmützigen Arkoniden in der Minderheit, wenngleich sie auf Gonza alle wichtigen Ämter besetzt hielten.
Aber wie viele Verordnungen sie auch erließen, um diesen Planeten nach ihrem Willen zu formen die degenerierten Arkoniden ignorierten jede fortschrittliche Bestrebung.
In Sulb, am Fuß des Pante-Gebirges, befand sich der geheime Stützpunkt der Galaktischen Abwehr. In der Top-secret-Liste in Terrania lief er unter der Nummerbezeichnung J-033.S.
Für die Abwehrzentrale in Sulb waren nur besonders ausgewählte und befähigte Männer eingesetzt worden.
Han Van Bergen war zweiund-zwanzig Jahre alt und der einzige Mann auf der Station, der sich nicht tarnen mußte, weil er von Natur aus wie ein Arkonide aussah.
Er besaß die für Arkoniden typisch hohe Schädelform, wies einen albinoiden Einschlag auf, denn er hatte fast weiße Haare, und seine Augäpfel waren leicht rot gefärbt. Mit einer Größe von genau zwei Metern zählte er sogar zu den großen Arkoniden. Eine ausgezeichnete Schulung bei der Abwehr in Terrania hatte ihm das Rüstzeug mitgegeben, seine Zentrale vor den aufmerksamen und ewig mißtrauischen Neu-Arkoniden verstecktzuhalten.
Han Van Bergen hatte von Mercants Funkspruch Kenntnis erhalten und betrat gerade den geheimen Raum hinter seiner Großhandlung, als er zufällig sah, wie der kleine Strukturtaster regelrecht auseinanderflog.
Mit einem Satz war er an dem großen Gerät. In Nullstellung war es angeheizt. Er kippte den kleinen Hebel, sah das Blitzen auf der Scheibe und schloß instinktiv die Augen. Zum erstenmal in seinem Leben stellte er fest, daß er doch Nerven besaß.
„Energieortung!" schrie er. Mit ihm waren vier Mitarbeiter im Raum, der ihnen mit seinen vielen Geräten kaum Platz ließ, sich frei zu bewegen. Die Energiewerte kamen herein. Das Rechengehirn hatte sie automatisch von der Ortung erhalten. Die Materieortung lief. Der große Strukturtaster war gerade noch in der Lage, die unzähligen, gewaltig starken
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