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0199 - Hyänen für den Henker

0199 - Hyänen für den Henker

Titel: 0199 - Hyänen für den Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hyänen für den Henker
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Kopfschuss war bei Bewusstsein, redete aber irre. Ob er wirklich einen Klaps weghatte oder nur schauspielerte, musste sich in den nächsten Tagen zeigen.
    Neville saß in seiner Höhle und knurrte wie ein Wolf, dem man ein frisch gerissenes Schaf weggenommen hat.
    Er hatte noch weniger erreicht als wir.
    Die Leute die auf der Liste des toten Jack standen, schwiegen und wahrscheinlich zahlten sie. Den »Schielenden Joe« hatte keiner mehr gesehen. Er war in den Untergrund gegangen und würde sobald nicht wieder auftauchen.
    Ich hatte gehofft, unser Freund Min würde etwas von sich hören lassen, aber diese Hoffnung erwies sich als trügerisch.
    Um nichts zu versäumen, schickte ich zwei Mann nach Murry Hill, die darauf Acht geben sollten, was Norma Stanley unternehmen würde. So ganz traute ich ihr doch nicht.
    Bereits eine Stunde später erhielten wir die Nachricht, dass das Mädchen in ihrem kleinen Wagen nach Greenwich Village gefahren und ins Café Paris Hollywood gegangen war.
    Ich kannte das Café Paris Hollywood. Es war zwar äußerlich elegant, hatte aber einen schlechten Ruf. Unten spielte eine kleine Kapelle. Es gab eine winzige Tanzfläche und lauschige Nischen wie in allen diesen Lokalen, aber das Hauptgeschäft spielte sich im ersten Stock ab, wo die Separees lagen.
    Dorthin also war Norma Stanley gefahren. Das konnte nur bedeuten, dass sie sich heimlich mit jemand treffen wollte. Natürlich interessierten wir uns stark dafür, wer dieser Jemand war.
    ***
    Es war ein warmer Tag. Am Times Square waren alle Bänke besetzt. An den steinernen Tischen wurde Schach oder Karten gespielt und nicht weit davon hatten ein paar Maler oder solche, die es werden wollten, ihre mehr oder weniger abstrakten Kunstwerke an die Mauer gelehnt und warteten sehnsüchtig darauf, dass ein Mäzen mit dicker Brieftasche ihnen aus dem chronischen Geldmangel half.
    Im Erdgeschoss des Café Paris Hollywood war zu dieser frühen Stunde noch nichts los. Hier begann der Betrieb erst am frühen Nachmittag.
    Wir waren gerade im Begriff, die steile, mit einem Plüschläufer belegte Treppe zum ersten Stock hinaufzuklettern, als die Wirtin in berechtigtem Zweifel fragte, ob wir noch Gesellschaft brauchten.
    »Nein, die Gesellschaft, die wir suchen, ist bereits oben«, meinte Phil feixend.
    »Sie müssen sich irren. Ich habe zurzeit nur die drei Separees vergeben und ich weiß, dass die Gesellschaft darin komplett ist.«
    »Wir wollen zu der hellblonden Dame, die vor ungefähr zwanzig Minuten hier ankam«, versuchte ich es.
    Ich wollte nach Möglichkeit vermeiden, mich auszuweisen. Die Leute machen immer so ein Höllentheater darum, wenn ihnen ein G-man auf die Bude rückt.
    »Die blonde Dame wurde bereits erwartet«, sagte sie. »Das muss also eine andere gewesen sein.«
    »Gleichgültig. Wir haben eine geschäftliche Besprechung und möchten nicht gestört werden.«
    Die Frau wurde misstrauisch.
    »Zuerst war es eine blonde Dame, und jetzt ist es plötzlich eine Geschäftskonferenz«, sagte sie, »lassen Sie sich gesagt sein, ich möchte in meinem Haus keinen Zirkus haben. Wenn die blonde Dame Ihre Frau ist, so sagen Sie mir das, und ich schaffe sie Ihnen zur Stelle. Wenn nicht, so tut es mir leid.«
    Jetzt blieb uns keine Wahl.
    Ich zog den Ausweis und sagte kurz: »FBI. Wenn Sie sich keine Unannehmlichkeiten zuziehen wollen, geben Sie uns den Weg frei.«
    »Schön, dann muss ich mich fügen, aber sehen Sie bitte zu, dass es kein Aufsehen gibt. Warten Sie einen Augenblick. Ich will nur die Zimmernummer feststellen, damit Sie nicht in den falschen Raum laufen.«
    Sie ging zur Tür hinüber und wir folgten ihr vorsichtshalber. Wir wollten vermeiden, dass sie telefonierte. Sie sah auf die Wandtafel, die mit geheimnisvollen Zeichen bedeckt war und sagte: »Die blonde Dame befindet sich in Nummer sieben.«
    Es gab einen Knall.
    Die Tür nach der Straße war ins Schloss gefallen.
    Wir drehten uns um, aber es gab nichts zu sehen. Niemand war gekommen.
    »Nummer sieben.« Die Wirtin lächelte und als wir uns schon halbwegs oben waren, fügte sie hinzu: »Wenn Sie den Freund der jungen Dame erwischen wollten, so haben Sie Pech. Der ist nämlich gerade gegangen.«
    Es war zu spät, um dem Mann nachzulaufen. Der Bürgersteig wimmelte von Passanten, und ich wusste nicht einmal, wie er aussah.
    Nun, Norma würde uns das sagen müssen.
    An Nummer sieben klopften wir anstandshalber, aber keiner antwortete. Ich drückte die Klinke und war überrascht, dass

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