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0199 - Hyänen für den Henker

0199 - Hyänen für den Henker

Titel: 0199 - Hyänen für den Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hyänen für den Henker
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abgeliefert hatte, gewesen war.
    »Ich habe den Kerl! Ich habe ihn mitgebracht. Ich kam gerade dazu, als eine Gestalt, die mir nicht gefiel, achthundert Dollar ablieferte und seine Provision verlangte. Ich tat so, als ob ich von einer der ausliegenden Illustrierten blätterte und hörte mir die Sache 58 an. Dann griff ich zu. Der eigentliche Kassierer ist mir durch die Lappen gegangen, aber den Geschäftsinhaber, einen gewissen Chris Winzer, habe ich mir gefasst. Vorläufig behauptet er noch, er hätte geglaubt, es handelte sich um ein illegales Lottospiel. Er hätte dem Boten, der das Geld brachte, jeweils zehn Prozent bezahlt und selbst die gleiche Vergütung bekommen. Er hätte wöchentlich ungefähr achtzehnhundert bis zweitausend Dollar bekommen, die an jedem Freitag abgeholt worden wären. Von wem will er nicht wissen.«
    »Vorläufig einbuchten«, sagte ich. »Wir werden uns später mit dem Burschen befassen.«
    »Mach dir keine Hoffnungen«, brummte Neville. »Wenn wir es wirklich mit Leuten vom Syndikat zu tun haben, dann weiß der Bursche noch weniger als du und ich. Die Bosse des Syndikats bleiben anonym. Keiner kennt sie, am wenigsten ihr eigener Verein.«
    Bevor ich antworten konnte, schrillte das Telefon.
    »Spreche ich mit dem Federal Bureau of Investigation, Mister Cotton?«
    »Ja, am Apparat«.
    »Hier ist der Atlantic-Jachtclub. Sie haben uns eine Fotografie geschickt und angefragt, ob wir feststellen können, wem die Jacht gehört, von der nur ein kleiner Teil zu sehen ist. Glücklicherweise war uns das an Hand von Einzelheiten möglich. Es würde zu weit führen, wenn ich Ihnen einen fachlichen Vortrag halte.«
    »Das können Sie sich für später aufsparen. Vorläufig interessiert mich nur das Resultat«, antwortete ich.
    »Die Jacht gehört einem Mister Hugh Becker, Juniorpartner und Geschäftsführer der Chemical Industrie. Der Herr ist bei uns Mitglied.«
    »Sind Sie Ihrer Sache vollkommen sicher?«, fragte ich.
    »Wenn ich es nicht wäre, würde ich Ihnen die Auskunft nicht geben. Ich werde Ihnen übrigens heute noch schreiben.«
    »Bitte seien Sie so freundlich, Mister Becker von meiner Anfrage nicht zu unterrichten. Ich werde das selbst tun.«
    »Wenn Sie meinen«, klang es gedehnt zurück. »Darf ich vielleicht wissen, worum es geht?«
    »Noch nicht, aber Sie werden es schnellstens erfahren.«
    »Wenn es Sie übrigens interessiert, ich kenne auch die beiden jungen Damen, die auf dem Foto abgebildet sind. Zwar haben sie die Gesichter verdeckt, aber ich erinnere mich noch an sie.«
    »Und wer ist es?«
    »Miss Norma Stanley und Miss Helen Palato.«
    »Und zu wem gehören diese beiden Damen, wenn ich mich so ausdrücken darf?«
    »Miss Stanley wurde von unserem Mitglied Mister Newman eingeführt, und Miss Palato von Mister Becker, dem Eigentümer der Jacht.«
    Ich bedankte mich und hängte ein.
    »Na?«, fragte Phil.
    »Halt dich fest! Die Jacht gehört Becker; Newman ist mit ihm befreundet und ebenfalls Mitglied des Clubs. Die beiden Mädchen sind ihre Freundinnen.«
    »Wenn ich nur wüsste, was ich aus diesem Becker machen soll«, sagte ich.
    »Hochnehmen sollst du ihn, bevor er türmen kann!«, dröhnte Nevilles Bass. »Die fingierten Telefongespräche genügen, denn du glaubst doch wohl selbst nicht, dass das Syndikat sich die Mühe macht, einen Mann in Beckers Haus zu setzen und ihn von einem geheimen, dort installierten Apparat telefonieren zu lassen. Dafür sind die Beträge zu niedrig.«
    Er hatte kaum ausgesprochen, als der Hausapparat klingelte.
    »Lieutenant Crosswing kommt soeben nach oben. Er bringt ein altes Frauenzimmer mit, das sich aufführt wie eine Megäre.«
    Wir blickten erwartungsvoll nach der Tür, bis wir schrilles Keifen und Schimpfen hörten.
    »Jerry, tu mir einen Gefallen«, bat Neville, »alte Weiber sind meine Spezialität. Überlasse mir den Drachen!«
    Ich nickte.
    Dann schaltete ich heimlich das Tonband ein. Wenn irgendetwas festgehalten zu werden verdiente, würde es der folgende Akt sein.
    ***
    Der Lieutenant und Sergeant Green hatten Mühe, die rasende Frau zu bändigen.
    »Ich will hier weg! Ihr Lumpen! Ihr Dreckfinken! Ich werde euch lehren, euch an harmlosen alten Frauen zu vergreifen! Krepieren werdet ihr!«
    Neville war zwei Schritte nähergekommen, blinzelte Crosswing zu und der ließ den Arm los, den er gepackt hatte. Sergeant Green tat dasselbe.
    Die Alte hob die Arme und spreizte die gekrümmten Finger. Unwillkürlich duckte ich mich. Wenn die Hexe

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