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0199 - Phantom der Lüfte

0199 - Phantom der Lüfte

Titel: 0199 - Phantom der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang E. Hohlbein
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weiter.
    »Kommen Sie!«
    Zamorra zögerte eine halbe Sekunde, ehe er nach der Strickleiter griff und sich mit einer entschlossenen Bewegung hinaufzog. Borg hatte Recht -ihre einzige Chance lag in einem direkten Angriff. Eine Flucht war vollkommen sinnlos.
    Er kletterte rasch hinter Borg her, während Bill unten zurückblieb und ihnen mit seiner Pistole Deckung gab. Aber er brauchte nicht noch einmal zu schießen - die Zombies schienen eingesehen zu haben, daß die moderne Waffe des Amerikaners ihren Bögen überlegen war.
    Aber sie erwarteten Borg und Zamorra an Deck.
    Als sich die beiden ungleichen Kampfgefährten über die Reling schwangen, sahen sie sich einer undurchdringlichen Mauer von Leibern gegenüber. Ein gutes Dutzend leerer, augenloser Totenschädel grinste ihnen entgegen.
    Hinter Zamorra straffte sich die Strickleiter erneut, als Bill nach oben kletterte. Zamorra wiçh zur Reling zurück und warf einen hastigen Blick in die Tiefe. Fleming hatte die Pistole gegen einen rostigen Säbel vertauscht, den er in Priratenmanier zwischen den Zähnen trug, und hantelte sich mit affenähnlichen Bewegungen nach oben. Hinter ihm stieg Nicole die Strickleiter empor.
    »Nicole!« rief Zamorra verblüfft. »Bist du wahnsinnig geworden?! Bleib gefälligst unten!«
    Nicole schien seine Worte gar nicht zu hören. Sie kletterte ruhig weiter.
    Zamorra zuckte ergeben die Achseln und wandte sich wieder den Zombie-Piraten zu. Seltsamerweise schienen die Wesen zu zögern, ihn und Borg anzugreifen. Vielleicht hatten sie immer noch, nach all den Jahren, Respekt vor dem hünenhaften Piratenkapitän, vielleicht warteten sie auch nur auf einen Angriffsbefehl.
    Oder darauf, daß wir alle in der Falle sind, dachte Zamorra bitter. Er wußte, daß ihre Position im Grunde aussichtslos war. Die Übermacht war einfach zu groß. Selbst wenn sie es mit normalem Gegner zu tun gehabt hätten, hätten sie keine Chance gehabt, sich gegen drei oder vier Dutzend Angreifer zu behaupten. Aber es war einfach gegen sein Naturell, davonzulaufen und zu warten, bis er getötet wurde.
    Bill schwang sich mit einem ärgerlichen Schnaufen über die Reling. Dicht hinter ihm kletterte Nicole an Bord. Trotz des Ernstes der Situation mußte Zamorra lächeln - Nicole hatte sich mit einem riesigen Holzschild und einem meterlangen, rostigen Säbel bewaffnet. Sie wirkte wie eine Amazone. Und der entschlossene Ausdruck in ihren Augen rundete den Eindruck ab.
    »Und jetzt?« fragte Bill irritiert. Offensichtlich hatte er mit allem gerechnet - nur nicht damit, sich einer Heerschar schweigender Skelettkrieger gegenüberzusehen, die auf einen Angriffsbefehl oder sonstwas warteten.
    Borg deutete mit einer Kopfbewegung zum Heck. »Wir müssen in meine Kajüte.«
    »Warum?«
    »Der Sternstein«, sagte Borg leise. »Ich muß ihn haben. Vielleicht…« Er brach ab, biß sich auf die Lippen und starrte die Doppelreihe der wartenden Krieger verbissen an.
    »Ich möchte wissen, worauf sie warten«, murmelte Zamorra.
    Die schweigende Drohung, die von der Armee der Untoten ausging, ängstigte ihn auf ihre Weise mehr, als es ein Sturmangriff der Bestien getan hätte.
    »Auf Varcour«, murmelte Borg.
    »Varcour?«
    »Der Druse. Er kommandiert sie. Und ich vermute, daß er es auch ist, der sie am Leben erhält.«
    »Das würde bedeuten, daß der ganze Spuk ein Ende hat, wenn er ausgeschaltet ist.«
    »Wenn meine Vermutung stimmt, ja«, nickte Borg. »Aber geben Sie sich keinen Hoffnungen hin - er ist genauso unverwundbar wie seine Kreaturen. Nein.« Er schüttelte entschlossen den Kopf und trat einen halben Schritt auf die Zombiepiraten zu. »Wir müssen in die Kapitänskajüte. Wir müssen den Sternstein in unsere Gewalt bekommen.«
    »Ich denke, er funktioniert nur einmal?« fragte Nicole.
    Borg lächelte flüchtig. »Bei jedem nur einmal«, bestätigte er.»Aber wir sind vier - drei, mich nicht mitgerechnet. Ich werde versuchen, Ihnen den Weg freizukämpfen. Wenn es einem von Ihnen gelingt, ihn in die Hand zu bekommen…«
    Er wurde unterbrochen. In der Reihe der Piraten entstand eine Gasse, durch die ein schlanker, kleinwüchsiger Mann in einem zerschlissenen Umhang auf sie zutrat.
    »Borg! Du bist gekommen, um das Schauspiel mitanzusehen?« Die Gestalt lachte meckernd. »Und du hast noch mehr Opfçr mitgebracht. Das freut mich.«
    Borg schnaubte wütend. Zamorra konnte deutlich sehen, wie schwer es ihm fiel, sich nicht auf den scheinbar wehrlosen Drusen zu stürzen.
    »Bestie«,

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