Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
Ich tue das, weil es mir Freude machen wird - und vielleicht nicht nur mir allein.«
    Als er auf sie herabblickte, schien sich ein eisiger Schleier über seine Augen zu legen. Tief innen fühlte sie die Kälte, und dann war die Kälte vorbei, und statt dessen spürte sie eine brennende Hitze. Ihr Mund war trocken und sie zitterte. Sie wollte ihn hassen - sie hasste ihn wirklich - und verabscheute das, was er ihr antat. Doch trotzdem fiel ihr wieder ihre Hochzeitsnacht ein.
    Und das Gefühl seiner Hände auf ihr, die über sie glitten. Das Gefühl seiner Lippen auf ihrem Mund, die ihr Fleisch verbrannten.
    Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. Rowan war in der Halle. Sie hatte Rowan geliebt.
    Und er hatte niemals, niemals ein derartiges Gefühl in ihr hervorgerufen.
    »Eric, ich werde jetzt nicht mit Euch gehen!«
    »Fangt nur an mit mir zu kämpfen, Lady, und ich werde Euch wie jedes Mal besiegen!« warnte er, sie.
    »Ihr werdet nicht jedes Mal gewinnen.«
    »Doch, denn man hat mir beigebracht zu gewinnen, denn ansonsten gibt es nichts als den Tod, und deshalb nehme ich meine ganzen Kämpfe sehr ernst. «
    Sie öffnete den Mund, um ihm zu widersprechen, aber er wusste, was er wollte, und machte keine leeren Drohungen. Er bückte sich und warf sie sich über die Schulter. Das Gelächter und die Unterhaltungen in der Halle verstummten plötzlich, und sogar als Rhiannon auf ihn einschlug, sagte er ohne Anstrengung zu den Anwesenden: »Männer, trinkt feste und genießt die Ruhe, die uns die Schlacht geschenkt hat! Meine Lady und ich, wir werden bald wieder zu Euch stoßen!«
    Von den Anwesenden war verständnisvolles Gelächter zu hören. Eric drehte sich um. Rhiannon wurde gegen seine Rüstung gedrückt, als er schnell auf die Treppen zuschritt. Innerhalb von Sekunden hatte er die Treppe erklommen, trotz ihrer geflüsterten Drohungen und ihrer Fäuste. Dann waren sie im Schlafgemach, und er warf sie mit solcher Nachlässigkeit und Macht aufs Bett, dass sie davon überzeugt war, der Bettrahmen würde zersplittern. Sie stützte sich schnell auf die Ellbogen auf und wollte schreien und auf ihn losgehen. Aber sie kochte nur innerlich, als sie bemerkte, dass die hölzerne Badewanne, die er angefordert hatte, gekommen war und dass die Küchenjungen einen Eimer heißes Wasser nach dem anderen in den Raum brachten. Der alte Joseph aus der Küche stellte eine Lederflasche mit Wein und zwei silberne Becher auf einem Tisch. Er sah sie nicht an. Keiner von ihnen sah sie an. Eric war freundlich mit den Bediensteten, dankte ihnen, als sie gingen, und schloss hinter ihnen nachdrücklich die Türe. Dann lehnte er sich dagegen und betrachtete Rhiannon. »Nun?« fragte er schließlich.
    »Nun?«
    »Kommt und bedient mich, meine Liebe. «
    »Ihr habt wohl den Verstand verloren. Da ist Euch wohl eine Streitaxt zuviel auf den Kopf gefallen, mein Lieber.«
    »Wie wunderbar diese Worte von Euren Lippen klingen! Ich habe nicht den Verstand verloren. Im Gegenteil, mein Erinnerungsvermögen ist ausgezeichnet. Ich erinnere mich daran, meine Liebe, dass Ihr … «
    »Ihr habt mich zum Narren gehalten!« erinnerte sie ihn.
    Er fing an, mit großen Schritten den Raum zu durchqueren. Er sah wirklich hinreißend aus in seiner Rüstung und den dick gepolsterten Gewändern darunter.
    Ehe er sie erreichen konnte, sprang sie vom Bett auf.
    »Eric!«
    »Rhiannon! Kommt und helft mir jetzt mit dieser Rüstung, oder ich schwöre Euch, Ihr werdet es bereuen!«
    »Droht mir nicht!«
    »Das ist ein ernstes und sicheres Versprechen!«
    »Ich kann nicht. «
    »Ihr könnt. Ich bin ganz sicher, dass Ihr schon öfter jemand mit der Rüstung geholfen habt. Also kommt und helft auch mir. Bedient mich. Vielleicht ist das alles, was ich von Euch verlange.«
    Sie stand still da, ihr Herz klopfte wie wild und dann warf sie ihr Haar zurück und ging zögernd zu ihm hin. Seinen Helm hatte er bereits zur Seite gelegt. Er langte hinunter nach dem Saum des langen, tunikaartigen Hemdes, das den Hauptteil der Rüstung ausmachte. Er ließ sich langsam auf ein Knie nieder, und sie half ihm, das Kettenhemd über den Kopf zu ziehen. Es war schwer, es fiel ihr aus der Hand und das Metall klirrte auf den Boden. »Das macht nichts«, sagte er zu ihr. »Mein Diener wird es aufheben. Kümmert Euch um die Riemen. «
    Er stand wieder auf, und Rhiannon ging schweigend zu seinem Rücken und löste die Lederriemen, die seine Tunika festhielten, damit er das Gewicht des Kettenhemdes tragen

Weitere Kostenlose Bücher