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02 - Die Gefangene des Wikingers

02 - Die Gefangene des Wikingers

Titel: 02 - Die Gefangene des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ihre Hände zitterten so sehr, dass sie kaum mit ihrer Aufgabe fortfahren konnte. »Ich betete darum, dass lhr sterbt!« flüsterte sie ihm hitzig zu. Sie konnte ihm immer noch nicht in die Augen sehen, aber sie wusste, dass er sie unverwandt anblickte
    »Nun, dann habt Ihr vermutlich zu dem christlichen Gott gebetet. Ihr hättet zu den Göttern meines Vaters und der Dänen beten sollen. Vielleicht hätte Thor mich aus der Schlacht gerufen und mich in die Hallen von Walhalla gebracht - anstatt mich in Eurem Schlafgemach abzuliefern. «
    »Vielleicht«, gab Rhiannon zur Antwort. »Das nächste Mal werde ich mich daran erinnern.« Sie wollte aufstehen, aber er packte abermals ihre Gelenke. »Meine Liebe, Ihr seid noch nicht fertig. «
    »Doch, das bin ich. «
    Er schnalzte bedauernd mit der Zunge. Sie wusste, dass sie errötete, als er sie ansah, aber es gab kein Entkommen, seine Finger um ihre Handgelenke waren wie eiserne Handfesseln. »Wenn ich so an die langen, einsamen Nächte denke, in denen ich wach lag und an Euch und Eure süßen Versprechungen dachte. «
    »Ihr lügt, Mylord. Ich bin mir sicher, dass Ihr in die Schlacht geritten seid und keinen Gedanken an mich verloren habt. Vielleicht habt Ihr an Euer frisch gewonnenes Stück Land gedacht, aber -«
    »ja«, unterbrach er sie ernst, »ich dachte an mein Land.« Ihre Augen trafen sich, und er lächelte langsam. »Ich liebe das Land. Ich liebe seine Kargheit und seine Schönheit und seine Freigebigkeit. Ich liebe das Lachen der Kinder beim Spielen in den Wiesen. Ich sehne mich danach, in Frieden für die Menschen zu sorgen, damit der Reichtum der Erde sich steigern möge. Ihr liebt es auch«, sagte er zu ihr.
    Er liebte das Land, das hatte sie von Anfang an gespürt. Und sie gab zu, dass er auch Ehrfurcht vor dem menschlichen Leben zu haben schien - erstaunlich für einen Mann, der den größten Teil seines Lebens in der Schlacht verbrachte.
    Aber Alfred war auch ein großer Krieger. Alfred, der das Lernen, seine Familie, seinen Heimat, seinen Herd, seinen Gott so sehr schätzte. Trotzdem er Kriege führte, war Alfred ein Mann voller Mitleid und Gnade.
    Es fiel ihr nicht leicht, sich vorzustellen, dass dieser Mann, ihr Feind und doch ihr Lord und Ehemann, ebenfalls ein Mann voller Mitleid und Gnade sein sollte. Einer, der sie vielleicht besser kannte, als es ihr recht war.
    Sie senkte die Augen. »Ich liebe meine Leute, Mylord.«
    »Ja, aber diese Leute sind untrennbar mit dem Land verbunden, oder nicht? Und offensichtlich kommt Ihr mit Eurer Erbschaft gut zurecht. Diese Stadt ist während meiner Abwesenheit aufgeblüht. «
    Trotzig starrte sie ihn an. »Aber es ist ja gar nicht meine Erbschaft, oder?«
    Er lächelte, lehnte sich gemütlich zurück und schloss die Augen. »Ihr gehört mir, und das Land gehört mir. Ich schätze Euch beide. «
    »Genauso wie ihr Alexander schätzt.«
    »Er ist ein bemerkenswert guter Hengst. «
    Als Antwort darauf hob sie, ohne darüber nachzudenken, den Waschlappen, um ihm das seifige Wasser ins Gesicht zu schleudern. Aber seine entspannte Haltung täuschte. Noch ehe sie sich bewegen konnte, hatte er seine Augen geöffnet und mit den Fingern ihr Handgelenk gepackt. Er hielt sie fest und sagte mit einer tiefen, heiseren Stimme, die sie noch mehr erstarren ließ, als seine kraftvolle Hand: »Mein Weib, ich habe an Euch gedacht. Jede Nacht. Ich dachte an Eure süße, verheißungsvolle Versprechung. Ihr habt mich gebeten, Euren Liebsten nicht zu töten, und er lebt. Sehen wir, ob ich mich an Eure genauen Worte erinnere. Tja, genau fallen sie mir nicht mehr ein, aber ich erinnere mich daran, dass Ihr mir verspracht, mir alles, und zwar wirklich alles, zu gewähren.«
    »Ihr habt mich hinters Licht geführt.«
    Er zuckte die Achseln. »Ich werde bekommen, was ich will«, teilte er ihr mit. »Und ich glaube nicht dass Ihr eure ehelichen Pflichten als so ekelhaft anseht, wie Ihr mit Eurem Protest glauben machen wollt. Ich erinnere mich mit größtem Vergnügen an unsere Hochzeitsnacht. Diese zärtlichen, süßen - und die nicht so zärtlichen und süßen - Töne, die Ihr von Euch gegeben habt verfolgten mich in meinen Träumen, als ich so allein in der Dunkelheit lag. «
    Wieder stieg ihr Röte ins Gesicht. »Die Drohung eines Wikingers --«, begann sie mit der ganzen Würde, die sie aufbringen konnte. Doch dann entfuhr ihr ein entsetztes Keuchen, als sich plötzlich sein Arm um sie schlang und sie mit allen Kleidern zu sich in die

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