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02 - Die Nacht der D?monen

02 - Die Nacht der D?monen

Titel: 02 - Die Nacht der D?monen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
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antwortete Aubrey auf ihren Zorn mit seinem eigenen.
      Er schloss eine Hand um ihre Kehle und stieß Fala mit solcher Kraft gegen die Wand, dass er ihre Luftröhre brechen hörte. Die Verletzung würde rasch heilen, aber er sah ihr an, dass Fala den Schmerz trotz ihrer Vorliebe dafür nicht zu schätzen wusste.
      Sie schleuderte ihm einen Strahl ihrer Macht entgegen und er stolperte einen Schritt zurück. Er konnte sich gerade noch ducken, als sein eigenes Messer auf ihn zuflog. Die Klinge blieb in der Wand stecken.
      »Was hast du mit ihr gemacht?«, fragte er aggressiv.
      »Nur das, was du schon vor einer Woche hättest tun sollen!«, fauchte die Vampirin.
      Diesmal stolperte Fala, als Aubrey nach ihr schlug. Seine Wut verlieh ihm noch mehr Kraft. »Wo ist sie?«, fragte er mit leiser, kalter Stimme.
      Die Vampirin lachte. »Erwartest du wirklich, dass ich dir das sage?«
      Aubrey hielt ihren Blick fest und schwieg einen Moment, bevor er antwortete. Er sah, wie ihr Gesichtsausdruck sich veränderte, als sie den vollkommenen, brennenden Zorn in seinen Augen las. »Ja.«
      »Sie ist irgendwo am Bach«, keifte Fala. Sie war klug genug zu erkennen, dass es keine gute Idee wäre, im Moment mit ihm zu kämpfen. »Ich hoffe, dass die Krähen sie inzwischen gefunden haben.«
      Aubrey verschwand und brachte sich an den Rand von Neuchaos, wo der Bach vorbeiplätscherte.
      Wieder verwandelte er sich in einen Wolf, eine Kreatur, die sich schneller und sicherer durch den Wald bewegen konnte. Er folgte dem Wasserlauf und brauchte pro Meile nur wenige Minuten. Schließlich witterte er keine zwei Meilen von Neuchaos entfernt Jessicas Geruch und brachte sich augenblicklich an ihre Seite.
      Jessica war kreideweiß, sie atmete flach und unregelmäßig und ihr Herz schlug abwechselnd zu schnell oder schien ganz innezuhalten.
      Sie lebte, aber sie würde nicht mehr lange durchhalten, und er wusste nicht, wie er ihr helfen sollte. Dreitausend Jahre des Tötens hatten ihn nichts darüber gelehrt, wie er diese Art von Schaden wieder aufheben könnte.
      Nach einem Moment des Zögerns, in dem er seinen Stolz herunterschluckte, verließ er Jessica und tauchte vor Hasana und Caryn Smokes Haus wieder auf. Er konnte Caryns Magie, die sogar noch stärker als die ihrer Mutter war, selbst außerhalb des Hauses spüren.
      Hätte er nicht alle seine Götter vor langer Zeit getötet, dann hätte Aubrey jetzt gebetet, dass Caryn bereit wäre, ihm zu helfen. Er brachte sich nervös an ihre Seite.
   

 30
 
     
 
    CARYN WÄRE BEINAHE vor Angst in Ohnmacht gefallen, als Aubrey plötzlich in ihrem Zimmer erschienen war, aber seine hastige Erklärung hatte all ihre Sorgen beiseite geschoben und die disziplinierte Heilerin in ihr hervorgerufen. Seit fast einer Stunde war sie jetzt bei der Arbeit.
      Zwar entstammte sie der ältesten Blutlinie von Heilern auf der ganzen Welt, doch auch ihre Fähigkeiten hatten ihre Grenzen.
      Sie war völlig erschöpft. Ihre Kleidung war tropfnass, weil sie versehentlich in den Bach gefallen war, und ihr Herz schlug fast doppelt so schnell wie normalerweise. Ihr Gesicht war tränenverschmiert, als sie rituelle Lieder intonierte und ihre linke Hand mit der Handfläche nach unten über Jessicas Herz hielt, um dringend benötigte Lebensenergie in das sterbende Mädchen zu leiten. Ihre andere Hand war ständig in Bewegung – mal strich sie beruhigend über Jessicas Stirn, hielt ihre Hand oder zog Kraft aus der Erde.
      Jessicas Herz hatte einige Minuten lang gleichmäßig geschlagen, aber jetzt setzte es einen Schlag lang aus, woraufhin Caryn schmerzvoll keuchte und aufhörte zu singen.
      »Ich kann das nicht.« Erneut strömten Tränen über ihr Gesicht.
      »Soll ich Hasana holen?«, schlug Aubrey vor. »Vielleicht kann sie ...«
      »Das wird sie nicht«, unterbrach Caryn ihn, die sich an die Wut ihrer Mutter erinnerte, als Jessica gestern das Haus verlassen hatte. »Sie hasst deine Art und bezeichnet Jessica als Verräterin der menschlichen Rasse. Monica hätte ihr geholfen; sie wäre dazu in der Lage gewesen. Aber ich schaffe es einfach nicht. Ich kann sie nicht retten und selbst wenn ich es versuche, setze ich mein Leben aufs Spiel.«
      »Gibt es nicht sonst noch jemanden?«, fragte Aubrey verzweifelt.
      »Vida würde sie umbringen«, antwortete Caryn, »und Light ist tot.« Sie warf Aubrey einen scharfen Blick zu; sie wusste, dass seine Artgenossen Lila getötet hatten, die

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