Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 - Die ungleichen Schwestern

02 - Die ungleichen Schwestern

Titel: 02 - Die ungleichen Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
Vom Netzwerk:
Beruhigungstabletten, im Gegenteil. Sie
wollten, dass ich wirklich krank würde und Mama Sie rufen ließ.«
    »Stattdessen
haben Sie mich rufen lassen, Sie elende Schnüfflerin.« Er zog eine Pistole aus
der Tasche und richtete sie auf sie. »Schreien Sie nicht!« befahl er.
    »Warum
haben Sie es getan?« fragte Jane und wunderte sich selbst über die Festigkeit
ihrer Stimme.
    »Warum
ich versucht habe, Sie auf der lächerlichen Party von der Baillie zu töten?«
    »Nein«,
sagte Jane. »Ich weiß, warum Sie mich töten wollten. Ich sollte auf keinen Fall
herausfinden, auf welche Weise Clara ums Leben kam. - Ich meinte, warum
haben Sie sie getötet?«
    Er
seufzte, setzte sich auf das Bett und legte die Pistole auf seine Knie.
    »Sie
hat mich hintergangen«, sagte er. »Sie hat mich hintergangen«, wiederholte er
und schwieg dann.
    Eine
kurzatmige Drehorgel spielte unten auf der Straße, ein Kind rief, ein Pferd
trabte vorbei - alle die Geräusche des täglichen Lebens drangen an Janes
Ohren, als sie, auf ihre Kissen gestützt, dem Mörder von Clara Vere-Baxton
in die Augen schaute.
    »Warum?«
fragte Jane noch einmal.
    »Sie
hatte eine fiebrige Erkrankung«, sagte er. »Ich behandelte sie. Sie erzählte
mir, dass sie Bullfinch nicht heiraten wolle, jedoch von ihren Eltern gezwungen
werde, seinen Antrag anzunehmen. Ich glaubte ihr. Sie war so überaus schön, von
der zerbrechlichen Schönheit einer Meißener Porzellanfigur. Ich habe mich
heftig in sie verliebt und sie während ihrer Krankheit noch mehrmals besucht.
    Meine
Liebe schien erwidert zu werden. Wie sonst hätte ich es verstehen sollen, dass
sie mich zu Hause aufsuchte, als sie wieder gesund war, und meine Geliebte
wurde? Ich bat sie, mir zu erlauben, mit ihrem Vater zu sprechen, mit mir auf
und davon zu laufen. Ich wollte alles tun, damit sie meine Braut wurde.
    Aber
auf meine Bitten brach sie jedes Mal in Tränen aus. Sie konnte in voller
Schönheit weinen«, sagte er, und es klang immer noch erstaunt. Jane bewegte
sich im Bett, und er hob die Pistole leicht an. »Sie hatte leuchtendblaue
Augen, und die Tränen liefen ihr aus den Augen und die Wangen hinunter, ohne dass
ihre Augen je rot wurden. Sie bat mich zu warten. Die Lucas, das dumme Huhn,
war in unser Verhältnis eingeweiht. Vielmehr, sie wußte, dass Clara sich
regelmäßig mit jemandem traf, Ich habe Miss Lucas heute Morgen aufgesucht, um
mich zu überzeugen, dass sie immer noch nicht weiß, dass ich derjenige war,« Er
lachte. »Sie weiß es nicht, und sie kann froh sein, dass sie meinen Anteil an
der Sache nicht kennt. Als ich sie gestern abend mit Ihnen sprechen sah,
befürchtete ich, dass sie Bescheid wüsste. Daher der Anschlag auf Ihr Leben.
Aber, um auf Clara zurückzukommen«, fuhr er in entsetzlich normalem
Gesprächston fort, »sie bat mich zu warten, wie ich schon gesagt habe. Wenn Clara
bei mir war, war sie angeblich immer bei Miss Lucas.
    Dann
hörten ihre Besuche plötzlich auf. Ich war völlig verzweifelt. Eines Tages kam
sie wieder, Sie wirkte gefühllos und hart. Sie erzählte mir, dass Bullfinch sie
mit zu seiner Bank genommen habe. >Es war wunderbar, von so viel Geld umgeben
zu sein<, schwärmte sie und lachte.
    Als ich
sie an unsere große Liebe erinnerte, zuckte Clara mit den Achseln und erklärte,
sie habe schließlich doch beschlossen, Bullfinch zu heiraten. Sie habe
lediglich vorher noch ein bisschen vom Leben haben wollen. Sie sagte, es mache
ihr Spaß, Bullfinch zu quälen, und da wußte ich, dass sie auch seine Geliebte
gewesen war und sich einen Spaß daraus machte, mich ebenfalls leiden zu lassen.
Obwohl ich endlich erkannte, was sie war -nämlich ein intrigantes,
herzloses, eitles Weibsstück -, konnte ich nicht aufhören, sie zu lieben.
Aber wenn ich sie nicht haben konnte, dann sollte auch kein anderer sie haben.
    Während
ich sie beobachtete, legte ich mir einen Plan zurecht. Ich tat so, als nähme
ich die Abfuhr, die sie mir erteilt hatte, ganz leicht. Dann begann ich über
meine Arbeit zu sprechen. Ich erzählte ihr, ich hätte ein Mittel entdeckt, mit
dessen Hilfe man länger jung aussah. Sie war sehr leichtgläubig und dumm. Sie
bat mich, ihr etwas davon zu geben. Obwohl sie noch so jung war, hatte sie
wahnsinnige Angst davor, ihre Schönheit zu verlieren. Ich gab ihr einen starken
Schlaftrunk, und als sie schlief, erstickte ich sie mit einem Kissen.«
    »Aber
sie wurde im Green Park aufgefunden. Sie befand sich auf einem Spaziergang das
hat man mir wenigstens

Weitere Kostenlose Bücher