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02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag

02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag

Titel: 02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Gehölz zwei Abteilungen des Sicherheitsdienstes hervorbrechen: Sie versuchten das Grundstück zu überqueren, um in die Deckung der beiden anderen Villen zu gelangen.
    Doch aus allen Fenster- und Türöffnungen der Villa Löwenmaul ratterten die Salven der feindlichen Maschinenpistolen.
    Die Franzosen wichen zurück, ihre Verwundeten lagen über das Gelände verstreut.
    Als Lennet in das Zimmer stürzte, in dem noch vor kurzem seine Unterredung mit Timotheus stattgefunden hatte, traf er dort zwei Männer in Lederwesten an; sie kauerten am Fenster und waren damit beschäftigt, die Waffen neu zu laden.
    »Die Waffen nieder!« rief er.
    Dann stieß er sie vor sich her in den Gang, wo man sämtliche Gefangenen sammelte. Timotheus' Leute leisteten überraschenderweise kaum einen Widerstand. Sie waren verblüfft, sich von hinten angegriffen zu sehen, und hatten keine Zeit gefunden, ihre Waffen neu zu laden. Nur Timotheus versuchte sich zu verteidigen; er verwundete Piombini durch einen Pistolenschuß, wurde aber seinerseits von Miß Saphir getroffen.
    Mittlerweile bemächtigte sich Lennet des Magnetofons, das, mit einem Verstärker versehen, in einem Zimmer des ersten Stocks aufgestellt war, und während er mit einer Hand, die noch von der Erregung des Kampfes zitterte, das Mikrofon ergriff, rief er: »Hallo, Kommissar Didier?«
    »Ich höre", antwortete der andere Lautsprecher. »Haben Sie nun beschlossen, sich zu ergeben?«
    »Hier spricht Leutnant Lennet vom FND. Wollen Sie herkommen und neun Feindagenten in Empfang nehmen?
    Außerdem habe ich noch drei nordafrikanische Agenten und drei Ostagenten zu vergeben, doch wohlgemerkt, nur unter der Bedingung, daß Sie sie ziehen lassen, ohne ihnen ein Haar zu krümmen.«
    »He? Wie? Was? Erzählen Sie mir keine Märchen, mein Kleiner. Leutnant Lennet ist bestimmt bei der Explosion umgekommen, die Sie in dem Keller, wo er eingesperrt war, ausgelöst haben. Ich lasse Ihnen eine Minute Zeit, um die Villa zu verlassen, unbewaffnet selbstverständlich, sonst setze ich die Panzer in Aktion.«
    »Haben Sie einen Augenblick Geduld, mein lieber Didier. Wir verlassen die Villa sehr gern, aber nur unsere Gefangenen werden unbewaffnet sein. Was haben Sie übrigens zu fürchten?
    Mit Ihren Kompanien können Sie uns paar Mann leicht erledigen. Ich bitte Sie nur, nicht blindlings draufloszuschießen, solange Sie uns nicht erkannt haben.«
    »Bewilligt. Aber machen Sie sich keine Hoffnung, mich prellen zu können. Schon größere Schurken als Sie haben sich dabei die Finger verbrannt.«
    Die Gefangenen wurden gezwungen, sich im Vorraum aufzustellen - die Hände hinter dem Nacken.
    Inzwischen hatte Miß Saphir Lennet wutschnaubend angefahren: »Sie haben uns betrogen, Leutnant! Sie haben diesen Schreier von einem Kommissar erwartet! Er wird niemals zulassen, daß wir den Professor befragen.«
    »Miß Saphir, ich habe niemanden erwartet. Und trotzdem verspreche ich Ihnen, mich bei ihm dafür zu verwenden, daß er mich mein gegebenes Wort halten läßt.«
    »Ich sehe sehr wohl, daß Sie sich über mich lustig machen.«
    »Jedenfalls nicht in der Art, wie Sie annehmen.«

Gerettet!
    Es war ein merkwürdiger Zug, der die Villa Löwenmaul verließ. Die Gefangenen in Lederwesten, die unbewaffnet einherschritten, machten einen niedergeschlagenen Eindruck.
    Die Ostagenten und die Leute von Miß Saphir glichen, obwohl sie bewaffnet waren, reumütigen Sündern. Sie sahen sich erbarmungslos dem französischen Sicherheitsdienst ausgeliefert, der sie seit Jahren verfolgte. Professor Marais zitterte noch immer um das Leben seiner Tochter.
    Kommissar Didier näherte sich schnell der Spitze des Zuges.
    Doch er wurde von Silvia überholt, die aus dem Gehölz sprang und ihrem Vater entgegeneilte, um sich in seine Arme zu werfen.
    »Papa, Papa!« rief sie. »Du bist nicht in die Luft geflogen? Ich hatte solche Angst um dich!«
    Kommissar Didier hatte indessen nichts von seiner majestätischen Haltung eingebüßt. »Herr Professor, ich erlaube mir, Ihnen zur glücklichen Schicksalsfügung zu gratulieren, durch die Sie dem schrecklichen Los, das Sie bedrohte, entgangen sind. Es war ein Wunder, daß...«
    »Kennen Sie die Anekdote von dem Mann, der nicht an Wunder glaubte?« unterbrach ihn Marais.
    »Nein, Herr Professor, ich muß leider gestehen, daß ich sie nicht kenne.«
    »Nun, man sagte diesem Mann, daß einer seiner Freunde dreimal hintereinander vom fünften Stockwerk heruntergestürzt sei, ohne sich auch

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