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02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag

02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag

Titel: 02 - Geheimagent Lennets erster Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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sämtliche Polizei- und Verwaltungsstellen Frankreichs kurz und bündig, dem Inhaber des Ausweises bei der Ausführung der ihm anvertrauten Aufgaben Beistand zu leisten. Silvia wagte kaum, ihren Augen zu trauen.
    »Sind Sie nun überzeugt?« fragte Lennet, indem er die Karte wieder an sich nahm.
    Sie war jetzt mehr als überzeugt, sie war eingeschüchtert.
    »Gewiß", antwortete sie. »Aber Sie sehen so jung aus, daß ich nicht glauben konnte...«
    »Nun, Fräulein Marais, erraten Sie vermutlich", unterbrach sie Lennet, »warum ich hier bin.«
    »Erstens errate ich nicht das mindeste, zweitens möchte ich gern wissen, warum Sie die Vorhänge zugezogen haben.«
    »Erstens sind Sie nicht sehr schlau, zweitens habe ich die Vorhänge zugezogen, damit die Leute, die gegenüber mit dem Fernglas auf der Lauer liegen, uns nicht sehen können,"
    »Was, gegenüber gibt es Leute?«
    »Gewiß, in der Wohnung 18 des C-Blocks, die einzig und allein für diesen Zweck gemietet wurde. Man hat höchstwahrscheinlich gesehen, wie ich eingestiegen bin. Aber dieses Risiko mußte ich auf mich nehmen.«
    »Wer sind diese Leute?«
    »Mitglieder der Direktion zur Territorialen Sicherheit, von Eingeweihten kurz DTS genannt.«
    »Eine Gangsterbande?«
    »Genau das Gegenteil. Eine Art Oberpolizei.«
    »Warum überwachen sie mich denn? Ich hab doch nichts Böses getan!«
    »Die DTS überwacht Sie, um Sie zu schützen.«
    »Vor wem denn?«
    »Vor den Agenten gewisser anderer Länder.«
    »Die haben es auf mich abgesehen?«
    »Nicht auf Sie persönlich.«
    »Ich verstehe kein Wort von Ihrer Geschichte.« Silvia lehnte am Fenster. Lennet beugte sich vor und fragte eindringlich:
    »Sagt Ihnen der Name ,Propergol' denn gar nichts?«
    »Propergol? Das ist doch jemand, von dem man fortwährend in den Zeitungen liest, nicht wahr?«
    »Allerdings! Er ist der größte französische Fachmann für den Bau von Raketen.«
    »Das wußte ich nicht.«
    »Und Sie wußten auch nicht, daß der Betreffende Ihnen recht nahe steht?«
    Silvia schaute ihn erstaunt an: »Mir?«
    In diesem Augenblick schrillte die Haustürklingel.

Das Verhör
    »Wer läutet da? Sicher diese Leute, die es auf mich abgesehen haben!« rief Silvia verstört.
    »Viel eher die Polizei", sagte Lennet. »Öffnen Sie und sagen Sie nicht, daß ich da bin. Wenn es nicht die Polizei ist, schreien Sie. Dann werde ich Ihnen schon helfen.«
    Er hatte seine Anordnungen so ruhig gegeben, daß Silvia gar nicht auf den Gedanken kam, sie nicht zu befolgen. Sie eilte zur Haustür und blickte durch das Guckloch.

    Oberkommisar Didier 
    Ein stämmiger Mann, in einem schwarzen Mantel und mit Filzhut, drückte energisch auf den Klingelknopf, wobei er wie eine Robbe schnaufte. Zwei andere Gestalten in Trenchs, die Hände in den Taschen, standen hinter ihm. »Wer ist da?« fragte Silvia mit leicht zitternder Stimme.
    Der Dicke antwortete: »Oberkommissar Didier, von der DTS.
    Machen Sie rasch auf, es könnte um Ihr Leben gehen.«
    Sie öffnete die Tür und wich einen Schritt zurück. Die drei Männer betraten das Vorzimmer.
    »Mein Fräulein", sagte der Kommissar, indem er seine Karte vorwies, »ich muß Sie von vornherein um Ruhe und Kaltblütigkeit bitten. Wir haben allen Anlaß anzunehmen, daß soeben ein Mann durch eines Ihrer Fenster eingestiegen ist.«
    Didier wandte sich an seinen nächsten Begleiter: »Sind Sie ganz sicher, daß Sie sich nicht im Fenster geirrt haben?«
    »Hundertprozentig.«
    »In diesem Fall, mein Fräulein, müssen wir Ihre Wohnung durchsuchen.«
    »Aber...«, stotterte Silvia.
    Niemand achtete auf sie. Der eine Polizist hatte sich an der Eingangstür des Vorzimmers postiert: der andere betrat bereits, vom Kommissar gefolgt, den Salon. Silvia begleitet sie. Schade, wenn sie den kleinen Blonden erwischen, dachte sie.
    Im Salon hielt sich niemand auf, auch das Eßzimmer und das Arbeitszimmer ihres Vaters waren leer.
    »Diese Tür führt zu meinem Zimmer", erklärte Silvia. »Ich habe es seit einer Stunde nicht verlassen.«
    »Sie haben es verlassen, um uns aufzumachen", erwiderte Kommissar Didier. »Und der Mann hätte sich, von Zimmer zu Zimmer schleichend...« Seine Hand lag bereits auf der Türklinke.
    »Er hätte in die Küche oder ins Badezimmer gehen können", gab Silvia zu bedenken.
    »Richtig. Schauen wir dort nach.« Sie durchsuchten die beiden Räume.
    Silvia folgte ihnen. Sie hoffte im stillen, daß Lennet in ihrem Zimmer geblieben war.
    Badezimmer und Küche waren

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