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02 - Im Netz der Vergangenheit

02 - Im Netz der Vergangenheit

Titel: 02 - Im Netz der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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besprechen gäbe.« Er schaute sie kalt an und sein Ton war abweisend.
    »Bitte, lass uns das wie zwei erwachsene Menschen regeln, um der alten Zeiten willen.«
    »Von mir aus, dann komm eben kurz rein«, sagte er nach einem kurzen Moment des Überlegens unwirsch und gab den Weg frei.
    Sie folgte ihm ins Wohnzimmer, wo Jack und Amy auf der Couch saßen und sie ebenso überrascht ansahen wie Tyler kurz zuvor.
    »Hallo«, grüßte Cassy zurückhaltend, »Ich hoffe, ich störe nicht.«
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte Amy spöttisch, und fügte dann gehässig hinzu: »Wo hast du denn deinen neuen Lover gelassen?«
    Cassy zuckte zusammen, doch bevor sie irgendwie reagieren konnte, hatte Jack schon das Wort ergriffen.
    »Hey Cassy, hast du dich schon ein bisschen eingelebt?«
    »Ja, danke«, murmelte sie, froh darüber, dass Jack zumindest versuchte, die angespannte Stimmung etwas aufzulockern.
    »Und, wie kommt ihr mit euren Plänen für die Detektei voran?«
    Sie warf einen kurzen Blick auf Tyler und zuckte mit den Achseln. »Bis jetzt ganz gut.«
    Im gleichen Moment dachte sie an ihre erfolglose Suche im Verlag, und spontan schoss ihr eine Idee durch den Kopf.
    »Da fällt mir gerade etwas ein«, sagte sie und schaute ihn bittend an. »Denkst du, du könntest mir einen Job im Verlag besorgen?«
    Jack runzelte die Stirn. »Ja, ich kann mich mal umhören – an was hast du denn gedacht?«
    »Oh, eigentlich ist mir das egal, Hauptsache es kommt ein bisschen Geld in die Haushaltskasse, die Renovierung hat meine Ersparnisse doch ziemlich schrumpfen lassen«, erklärte sie hastig. »Ich mache alles, Empfang, Anzeigenannahme, Archiv, Bürobote – was auch immer sich bietet.«
    »Sicher gibt es noch einen Platz in der Putzkolonne«, warf Amy boshaft dazwischen.
    »Ich kann dir nichts versprechen, aber ich frage nächste Woche mal nach«, nickte Jack und Cassy lächelte ihn dankbar an.
    Tyler, der in der Tür stehengeblieben war und das Gespräch stumm verfolgt hatte, unterbrach sie jetzt ungehalten.
    »Also Cassy – was wolltest du mit mir besprechen?«
    »Ich wollte dich bitten, dir das mit der Kündigung des Mietvertrags nochmal zu überlegen«, sagte sie leise, »Es war nicht meine Absicht gewesen, dich irgendwie zu kränken.«
    »Tut mir leid, aber da hättest du vorher drüber nachdenken sollen«, grinste er schadenfroh, nahm einen Briefumschlag aus dem Regal und wedelte damit vor ihrer Nase herum.
    »Möchtest du das Schreiben gleich mitnehmen oder soll ich es mit der Post schicken?«
    Zorn stieg in ihr auf, am liebsten hätte sie ihm ins Gesicht geschlagen, doch sie bemühte sich, ruhig zu bleiben.
    »Tyler, was soll das? Du hast einen unbefristeten Mietvertrag unterschrieben, und du weißt ganz genau, dass du ohne triftige Gründe nicht einfach so kündigen kannst.«
    »Oh, aber ich habe triftige Gründe«, sagte er zynisch, »Ich muss als Vermieter doch nicht mit ansehen, wie meine Büroräume in ein Bordell verwandelt werden.«
    Cassy wurde blass vor Wut. »Damit wirst du nicht durchkommen, du weißt ganz genau, dass das nicht wahr ist«, zischte sie leise.
    »Ach, weiß ich das? Nun, was ich gesehen habe, sah aber ganz danach aus.«
    Sie ballte die Fäuste und schob sich an ihm vorbei zur Tür, wollte nur noch weg.
    »Ich schicke es doch lieber mit der Post«, hörte sie Tyler noch höhnisch sagen, »Du kannst deinem Liebhaber ausrichten, dass er schon mal packen kann.«
    Mit Tränen in den Augen stürzte Cassy nach draußen und ließ sich in ihr Auto fallen.
    Nach all dem Ärger in Baywood hatte sie gehofft, hier endlich wieder zur Ruhe zu kommen, und zunächst hatte alles so gut begonnen. Jetzt schien sie erneut vor einem Scherbenhaufen zu stehen, und sie fragte sich, was sie getan hatte, dass das Schicksal so unbarmherzig zu ihr war. Als wäre die Sache mit dem Schmuck und den Morden alleine nicht schon genug, kam jetzt auch noch dieser ganze Ärger mit Tyler hinzu, und ihr Verhältnis zu Jayden war dank Tyler auch weit davon entfernt, endlich wieder in Ordnung zu kommen. Frustriert ließ sie den Motor an und fuhr ziellos durch die Straßen, bog schließlich in Richtung Stadtpark ab und stellte das Auto ab. Sie brauchte frische Luft, musste sich erst ein bisschen sammeln, bevor sie zu Jayden ins Büro fahren konnte.
    Niedergeschlagen schlenderte sie durch den Park und ließ sich auf einer Bank nieder. Traurig dachte sie an Laura, dachte daran, wie begeistert die Freundin gewesen war, als sie die

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