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02 - komplett

02 - komplett

Titel: 02 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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Bettpfosten. Er betrachtete Hester unter halb gesenkten Lidern.
    „Danke, dass du dich um Susans Belange gekümmert hast. Und dass du die Nugents außer Gefecht gesetzt hast.“
    „Ach ja, meine verbrecherischen lieben Cousins. Georgy hat dich in alles eingeweiht, nehme ich an.“
    Hester nickte. „Sie war sehr freundlich. Was habt ihr über die Nugents herausbekommen?“ Selbstverständlich wollte sie alles darüber erfahren, aber nicht unbedingt mitten in der Nacht und in ihrem Schlafgemach.
    „Dass sie tief verschuldet sind, und es gibt ein Gerücht über einen Betrug, in den Sarahs ehemaliger Verlobter verwickelt sein soll.“
    „Was wird nun aus ihnen?“ Hester zog die Decke bis zu den Schultern hoch.
    „Ich werde sie ein wenig schwitzen lassen und ihnen dann das Haus abkaufen, wenn sie bereit sind, das Land zu verlassen. Sofern du oder Jethro keine Anklage gegen sie erhebt, sind sie frei.“
    „Aber ja, ich tue alles, wenn sie nur von hier verschwinden. Und jetzt hoffe ich, dir ist warm genug, damit du nach Hause gehen kannst.“
    „Noch lange nicht warm genug“, erwiderte er mit einer so rauen Stimme, dass Hester der Atem stockte.
    „Du denkst, weil ich die Mätresse eines anderen Mannes war, könnte ich genauso gut auch dich in mein Bett lassen, nicht wahr? Geh mir sofort aus den Augen!“ Sie wies wütend auf die Tür. „Verschwinde!“
    „Hester, ich bin gekommen, um dich anzuflehen, mir zu vergeben, weil ich dich glauben ließ, ich hätte dich verurteilt.“ Er setzte sich auf den Bettrand, und sie rückte unwillkürlich ein Stückchen ab. Plötzlich war er ihr viel zu nahe, viel zu aufregend und, nachdem er auch noch die Weste ausgezogen hatte, viel zu knapp bekleidet.
    „Ich habe mich denkbar ungeschickt angestellt und wusste nicht, wie ich es wieder gutmachen sollte.“
    „Du meinst, du glaubst nicht, dass ich Johns Geliebte war?“ Hatten Maria und Lady Broome etwa doch noch mit ihm gesprochen?
    „Ich meine, dass ich es nicht weiß. Wenn du seine Geliebte warst, dann liebtest du den Mann und konntest ihn aus irgendwelchen Gründen nicht heiraten. Und wenn dem so wäre, müsste ich der größte Heuchler sein, um dich zu verdammen, nach allem, was ich über meine eigene Großmutter erfahren habe. Oder du wurdest dazu gezwungen, und wie könnte ich dir das vorwerfen?“
    Hester folgte seinen Worten ungläubig. „Du meinst, es ist dir gleichgültig?“
    „Natürlich nicht.“ Er griff nach ihrer Hand, aber Hester entriss sie ihm. „Wie könnte es mir gleichgültig sein, wenn du einen Menschen verloren hast, den du liebtest, oder wenn du zu etwas gezwungen wurdest, das dir zuwider war? Nie könnte es mir gleichgültig sein, wenn du von gemeinen Lästermäulern beleidigt worden wärst.“
    Bevor sie etwas dagegen tun konnte, war er bei ihr und nahm beide Hände in seine.
    „Was ich dir zu sagen versuche, Hester, ist, dass ich dich liebe. Ich liebe dich, wie du bist, wer immer du auch bist. Deine Vergangenheit kenne ich nicht, aber ich möchte ein Teil deiner Zukunft werden.“
    Hester war zu überwältigt, um ein Wort herauszubringen, und Guy fuhr hastig fort:
    „Ich weiß, dass ich dir wehgetan habe. Statt sofort für dich Partei zu ergreifen, war ich voller Zweifel. Zwar ergriff ich Partei für dich, als ich mit Georgy allein war, aber da war es zu spät.“ Er ließ ihre Hände los und strich ihr sanft über das Haar. „Du brauchst mir nichts zu erklären, und vor allem brauchst du dich nicht zu rechtfertigen.“
    Hester schluckte mühsam, und ohne weiteres Zögern begann sie, ihm ihre Geschichte zu erzählen. „Ich habe ihn geliebt“, schloss sie leise. „Wie einen Onkel oder einen sehr viel älteren Bruder. Doch es wäre falsch gewesen, ihn zu heiraten, nur um mich abzusichern. Ich nahm das Erbe an, das er mir vermachte, weil ich wusste, er wollte es mir von ganzem Herzen geben. Es war sein Wein, den du so bewundert hast.“
    „Dann werde ich auf sein Wohl trinken, wenn wir das nächste Mal eine Flasche öffnen. Er scheint ein guter Mann gewesen zu sein, der es nicht verdient hat, dass seine Familie ihm die letzten Tage mit ihrer Boshaftigkeit vergiftete.“
    „Doch diese Boshaftigkeit besteht immer noch“, warf Hester ein. „Wie könntest du mich heiraten? Denk an den Skandal.“
    „Da Georgy die Wahrheit kennt, brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Ihr Einfluss in London wird den von Sir Johns Verwandten völlig in den Schatten stellen.
    Wenn du an meiner Seite nach

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