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02 - komplett

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Titel: 02 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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dass ich für solche Spielchen nicht zur Verfügung stehe. Und sollte die Dame sich als schwer von Begriff erweisen, erkläre ich es ihr gerne noch einmal persönlich, sobald ich nach London zurückkehre.“
    „Es gibt einen Weg, ihr unzweideutig klarzumachen, dass du es ernst meinst und sie niemals heiraten wirst.“
    „Und der wäre?“, erkundigte Clayton sich.
    „Heirate eine andere.“

3. KAPITEL
    „Ich hoffe wirklich, Gavin war vernünftig genug, in einem Gasthof abzusteigen. Bei solchem Wetter unterwegs zu sein ist sträflicher Leichtsinn.“
    Ruth legte den kleinen James sorgsam in sein Bettchen zurück, bevor sie sich seiner Mutter zuwandte. Sie hatte den ängstlichen Unterton in Sarahs Stimme wahrgenommen. Deshalb überraschte es sie nicht, dass die Freundin trübsinnig aus dem Fenster starrte.
    Im Innern von Willowdene Manor sorgten prasselnde Feuer in den Kaminen für Wärme und Behaglichkeit, aber draußen war das Grün des Rasens binnen weniger Stunden unter eisigem Weiß verschwunden. Die Uhr auf dem Kaminsims hatte acht geschlagen. Gavins Ankunft verzögerte sich demnach bereits um über zwei Stunden.
    Immerhin hatte das Schneetreiben nachgelassen, aber das tiefe Dunkelblau des wolkenfreien Himmels ließ für die Nacht bitteren Frost erwarten. Im funkelnden Sternenlicht glitzerte der Schnee.
    „Vielleicht ist er gar nicht erst aufgebrochen“, gab Ruth zu bedenken. „Falls der Schnee aus der Londoner Richtung kam, war Gavin sicher vernünftig genug, dort zu bleiben.“ Seit es begonnen hatte zu schneien, hatte sie schon mehr als einmal versucht, Sarah zu beruhigen. Aber die Freundin biss sich unruhig auf die Unterlippe, und die Besorgnis ließ sich nicht aus ihrer Miene verscheuchen. Verloren blickte sie erneut aus dem Fenster, als wolle sie die Reisekutsche ihres Mannes durch pure Willenskraft dazu bewegen, am Ende der Auffahrt aufzutauchen.
    Schon als sie gemeinsam von Ruths Cottage in dem winzigen Weiler Fernlea aufgebrochen waren, um nach Willowdene Manor zu fahren, hatte der Geruch von Schnee in der Luft gelegen. Doch kalte Böen hatten die Wolken vor sich hergetrieben, sodass sie ihre weiße Fracht nicht loswerden konnten.
    Eine Stunde, nachdem die Frauen die warme Geborgenheit des Herrenhauses erreicht hatten, fielen die ersten Flocken. Der Wind war eingeschlafen, und stahlgraue Wolken türmten sich am Himmel. Binnen kürzester Zeit herrschte vor den Fenstern dichtes Schneetreiben, und Weg und Pfad verschwanden unter einer weichen Decke. Seite an Seite sahen Ruth und Sarah nun in die trügerische weiße Landschaft hinaus.
    „In Woodville gibt es einen Gasthof“, bemerkte Ruth in dem Versuch, die Freundin zu beruhigen. „Falls Gavin bei dem Wetterumschwung bereits in der Nähe war, hat er dem Kutscher sicher befohlen, sich dorthin zu wenden.“
    „Bestimmt.“ Sarah rang sich ein Lächeln ab. „Sicher wäre Gavin nicht so dumm, die Reise bei diesem Wetter fortzusetzen. Oder?“
    „Selbstverständlich nicht“, erklärte Ruth unter schöner Missachtung der Tatsache, dass sie dem Viscount eine solche Tollkühnheit durchaus zutraute. Sie zog Sarah vom Fenster fort und drückte sie auf einen der beiden Stühle neben dem Kinderbettchen.
    „Der kleine James ist wirklich allerliebst. Kein Wunder, dass sein Kindermädchen ihm mit Haut und Haar verfallen ist“, bemerkte sie, um Sarah abzulenken.
    Sie hatten dem Kleinen noch nicht lange bei seinem friedlichen Schlummer zugesehen, als Sarah horchend den Kopf zur Seite neigte. Im nächsten Moment war sie aufgesprungen und zum Fenster geeilt. „Da ist er!“, rief sie aufgeregt und konnte ein erleichtertes Aufschluchzen nicht unterdrücken. Sie fuhr zu Ruth herum. „Die Reisekutsche ist in die Auffahrt eingebogen.“
    Ruth trat an ihre Seite, und Sarah umarmte sie im Überschwang der Gefühle. „Dem Himmel sei Dank – er hat es sicher nach Hause geschafft.“ Tränen glitzerten in ihren Augen.
    „Geh ruhig hinunter und begrüße ihn“, sagte Ruth. „Ich bleibe hier bei dem Kleinen, wenn du nichts dagegen hast.“
    „Gavin wird mich schelten, weil ich solche Ängste um ihn ausgestanden habe.“ Hastig wischte Sarah sich die Tränen aus den Augenwinkeln und eilte hinaus. Ruth blieb zurück, um ein wenig wehmütig den Säugling in seinem Bettchen zu betrachten.
    Ungeachtet der Aufregung, schlummerte der kleine James tief und fest, die Wangen vom Schlaf gerötete. Ruth zupfte die Bettdecke über ihm zurecht und strich sanft über eine der

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