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020 - A.S. der Unsichtbare

020 - A.S. der Unsichtbare

Titel: 020 - A.S. der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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einiger Zeit hörte sie das Geräusch eines Motors, das langsam wieder erstarb.
    Sie taumelte zu ihrem Bett und setzte sich nieder.
    Auch Artur Wilmot quälten zu dieser Stunde unruhige Gedanken. Was mochte sie von ihm denken? Aber er hätte sich die schlaflose Nacht ersparen können, denn Stella Nelson hatte vollkommen vergessen, daß ein Mensch wie Artur Wilmot überhaupt existierte.

5
    Scottie wurde plötzlich mitteilsam, ja geradezu beredt, als er und Andy auf dem Bahnsteig auf den Zug warteten.
    »Sie glauben, daß Sie die Kehrseite des Lebens, all den Schmutz und all das Elend kennen, Macleod, weil Sie mit den Spelunken der großen Stadt vertraut sind? Mit den chinesischen Opiumhöhlen und den Freudenhäusern mit den seidenen Vorhängen und den weichen Diwans? Ich weiß, daß Sie nicht so sehr von sich überzeugt sind wie all diese anderen Mißgeburten, die sich Detektive nennen. Ihr Beruf als Arzt hat Sie mehr in die Tiefe schauen lassen. Sie kennen das Leben gründlicher als diese Leute, aber alles wissen Sie auch nicht.«
    »Nein, ich weiß nicht alles«, gab Andy zu.
    »In diesem Punkt irren sich die meisten Polizeileute - Sie nicht, aber viele andere. Verbrecherkneipen und Lokale, wo sich der Abschaum und die Hefe des Volkes herumtreibt, wo die kleinen Gauner und Verbrecher verkehren, die sich wie Rothschild vorkommen, wenn sie einmal fünf Pfund in der Hand haben - das sind die schlimmsten Plätze nicht.« Er schaute sich um. Der Polizist aus Beverley, der ihn zur Stadt eskortieren sollte, sah gedankenlos drein und hörte nicht zu. »Wenn Sie die wirkliche Hölle finden wollen, dann müssen Sie nach Beverley Green gehen!«
    Andy sah ihn erstaunt an, unwillkürlich überlief ihn ein Schauder.
    »Wieso denn? Haben Sie irgend etwas Besonderes gehört?«
    Scottie schüttelte den Kopf und zog die Lippen zusammen.
    »Nein, gehört habe ich nichts, aber ich habe es gefühlt. Ich bin sehr empfänglich für - zum Teufel, wie heißt doch gleich das Wort - für die Atmosphäre. Sie werden vielleicht darüber lachen, aber Sie werden nicht mehr lachen, wenn Sie mein Alibi zu Gesicht bekommen. Schon oft hat mich mein Gefühl vor langen Gefängnisstrafen bewahrt. Es ist etwas ganz Seltsames. Ich werde Ihnen einen Fall erzählen. Ich war in einem Gefängnis, als man einen Mann dort hinbrachte, der gehenkt werden sollte. Niemand wußte, daß er dort war. Man hatte ihn am Tage vor seiner Hinrichtung plötzlich dorthin überführt, weil der Fußboden des Exekutionsgebäudes Feuer fing. Das ist eine Tatsache! Und ich wußte, daß er im Gefängnis war, ich fühlte es sofort, als er das Haus betrat. Und ein ähnliches Gefühl habe ich von Beverley Green. Da ist irgendein Unheil im Gange. Sie sind erstaunt, Macleod? Ich möchte fast sagen, daß einen die Geister und Gespenster berühren, wenn man dort geht. Ich sage Ihnen, es ist unheimlich. Deshalb habe ich die ganze Gegend das Geistertal genannt. Ich werde Ihnen etwas erzählen, was sehr zu meinen Ungunsten spricht, wenn Sie es vor Gericht vorbringen. Aber ich traue Ihnen, Macleod - Sie sind nicht wie die anderen. Sie waren immer ein Gentleman. Ich hatte eine Pistole. Ich besaß stets eine Waffe, ich nahm sie bloß nie mit. Aber in Beverley Green konnte ich mir nicht helfen, ich steckte sie ein, wenn ich dort herumging. Ich trug sie auch bei mir, als Sie mich verhafteten. Als wir nach Beverley hineinfuhren, habe ich sie fortgeworfen. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen wo, denn Sie haben es doch nicht gemerkt.«
    »Ich habe es genau gesehen - Sie taten es, als wir zu der großen Kurve vor der Stadt kamen. Aber wir wollen uns nicht darüber streiten; ich werde sogar meinen Auftrag widerrufen, die Abhänge neben der Eisenbahn zu durchsuchen. Warum haben Sie das getan, Scottie? Sie fürchten sich doch sonst nicht so leicht?«
    Scottie machte ein düsteres Gesicht und war sehr ernst.
    »Ich weiß es selbst nicht. Ich bin nicht nervös und war es auch noch nie. Vor einem Menschen aus Fleisch und Blut habe ich keine Angst. Aber ich hatte ein ganz unerklärliches, unheimliches Gefühl - wissen Sie, wenn ich Sternschnuppen sehe, geht es mir auch so. Es war reine Furcht. Ich habe gestern noch mit Merrivan darüber gesprochen. Sie kennen ihn doch, er schwatzt über alles, was in der Gemeinde vorgeht «
    Andy mußte lachen, als er an diesen Reklamechef und Fremdenführer von Beverley Green dachte.
    »Er ist kein schlechter Kerl, aber er hat das Zuhören verlernt. Das kommt von der

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