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020 - A.S. der Unsichtbare

020 - A.S. der Unsichtbare

Titel: 020 - A.S. der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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seinem Alibi geholfen hatte. Außerdem hatte er noch größere Reserven versteckt, so daß er verhältnismäßig gut und bequem bis an sein Ende leben konnte.
    »Ich werde Mrs. Bonsor einmal besuchen«, sagte er. Big Martin rieb sich vergnügt die Hände. »Ich glaube nicht, daß sie so dumm ist, wie du sie dir vorstellst. Sie kommt aus Santa Barbara - vielleicht kennt sie einige meiner Freunde an der Westküste. Da wir gerade von Freunden reden, Martin, ich habe dich gestern Abend mit einem fein gekleideten Herrn aus Finnagins Lokal herauskommen sehen.«
    Big Martin machte ein dummes Gesicht.
    »Es war ein Zeitungsmensch.«
    »Welch eine Neuigkeit«, sagte Scottie ironisch. »Als ob ich nicht wüßte, wer es war. Was wollte er denn von dir?«
    »Er fragte mich über eine Sache aus, die schon vier Jahre zurückliegt«, erwiderte Big Martin. »Ich bekam damals achtzehn Monate, du weißt doch - die Geschichte mit Harry Weston.«
    »Wenn er sich nicht mehr darauf besinnen konnte, hätte er es doch leicht herausbringen können. Jeder Polizist hätte es gewußt.«
    »Er war sehr nett und wollte wissen, was aus Harry geworden ist.«
    Scottie runzelte die Stirn.
    »Als ob er das nicht wüßte, daß Harry seine sieben Jahre in Parkhurst absitzt! Na, du altes Klatschweib, was hast du denn wieder ausposaunt?«
    Big Martin wurde unruhig. Was hatte er eigentlich alles gesagt?
    »Und wenn ich auf der Stelle sterben sollte, ich habe nichts von dir erzählt. Er wußte, daß du hier bist und fragte, wie es deiner Hand ginge.« Scottie brummte böse. »Aber ich habe es ihm nicht gesagt. Er mag dich gut leiden, Scottie. Er sagte, wenn du jemals in der Patsche säßest, so sollten wir nur nach ihm schicken. Das hat er wirklich gesagt - genau mit den Worten!«
    »Du hast ihm doch nicht etwa erzählt, daß Macleod von der Sache weiß?«
    i/i »Das brauchte ich gar nicht, das wußte er schon«, erwiderte Big Martin mit Genugtuung.
    »Du kannst aber auch nichts für dich behalten«, sagte Scottie resigniert.
    Er zog sich sorgfältig an, nahm aus einem Kästchen ein Päckchen Visitenkarten heraus, wählte eine davon aus und steckte sie in seine Brieftasche. Die Karte nannte ihn Professor Bellingham und als Adresse war Pantagalla, Alberta, angegeben. Eine solche Stadt gab es natürlich auf der Landkarte nicht, aber er hatte früher einmal in einer Vorstadt in einer kleinen Pension gewohnt, die diesen Namen führte. Er hatte ihm sehr kanadisch geklungen.
    Im Great Metropolitan Hotel erfuhr er, daß Mrs. Crafton-Bonsor auf ihrem Zimmer sei, und ein Boy brachte ihr seine Karte. Während Scottie es sich in einem Klubsessel in der Halle bequem machte und scheinbar in Gedanken vertieft war, beobachtete er genau alle Leute, die durch das Vestibül kamen. Den Hoteldetektiv hatte er sofort erkannt.
    Der Boy kam zurück und führte ihn zu einer Flucht komfortabler Räume im dritten Stock. Scottie wußte, daß diese Wohnung täglich ein kleines Vermögen kostete.
    Die Dame am Fenster drehte sich um, als Scottie eintrat.
    »Guten Morgen«, sagte sie kurz, »Mr. .. .«
    »Professor Bellingham«, erwiderte Scottie. »Ich hatte bereits das Vergnügen - Sie entsinnen sich?«
    »Gewiß - ich konnte nur Ihre Karte nicht lesen, weil ich meine Brille nicht zur Hand hatte. Nehmen Sie bitte Platz, Professor. Es ist sehr freundlich von Ihnen, mich zu besuchen.«
    Scottie hatte die Erfahrung gemacht, daß die Menschen sich im allgemeinen bei einer zweiten Begegnung von einer anderen Seite zeigten als bei der ersten, und er war auf einen so liebenswürdigen Empfang nicht vorbereitet. Mrs. Crafton-Bonsor trug noch kostbareren Schmuck als damals. Diese Steine waren wirklich herrlich. Wenn sie die Hand hob, glitzerte es wie im Schaufenster eines Juwelierladens. Sie hatte an jedem Finger mindestens einen Ring und an jedem Handgelenk drei Brillantarmbänder, die allein ein Vermögen wert waren.
    Scotties Instinkte erwachten wieder. Es war eine Schande, daß diese Frau all die wunderbaren Dinge besitzen sollte, während er sich verhältnismäßig mühselig durchs Leben schlagen mußte.
    »Es ist mir ein Vergnügen, Sie zu besuchen. Ich bin aus Pantagalla, und da Sie aus Santa Barbara sind, dachte ich, es sei doch nett, einmal vorbeizukommen . . .«
    »Es ist wirklich sehr freundlich von Ihnen, Professor. . .«
    »Bellingham«, ergänzte er.
    »Es ist zu dumm, das Mädchen hat meine Brille verlegt, und ich kann absolut nichts lesen ohne sie. London ist eine trostlose

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