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020 - A.S. der Unsichtbare

020 - A.S. der Unsichtbare

Titel: 020 - A.S. der Unsichtbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Stadt. Ich war vor einigen Jahren schon hier, aber jetzt ist alles neu und fremd, und ich bin froh, wenn ich wieder nach Hause komme.«
    »Halten Sie sich schon lange hier auf?«
    »Vierzehn Tage. Aber ich habe noch keinen einzigen netten Menschen getroffen. Die Leute hier sind so hochmütig. Und dabei haben sie vermutlich trotz ihrer hochtrabenden Titel keinen Pfennig Geld. Ich besuchte eine Dame, die ich in San Franzisko kennengelernt hatte. Mein Mann, der Senator, war damals wirklich sehr liebenswürdig zu ihr. Und jetzt hat sie mich nicht einmal zum Tee eingeladen.«
    Sie unterhielten sich über Santa Barbara und über Leute in San Franzisko, deren Namen Scottie glücklicherweise kannte, dann kehrte Mrs. Crafton-Bonsor wieder zu ihrem Lieblingsthema zurück, sprach über den ungastlichen und unfreundlichen Charakter der Menschen in fremden Ländern und klagte über die Dienstboten, die in der letzten Zeit so unzuverlässig geworden seien.
    »In diesen Zimmern hätte doch zum Beispiel heute morgen abgestaubt werden müssen«, sagte sie und nahm ein Stäubchen von dem Stuhl, auf dem sie saß. »Sehen Sie her - nicht einmal einen Staublappen haben die Leute hier in Bewegung gesetzt!«
    Scottie schwieg. Mrs. Crafton-Bonsor konnte seine Karte nicht lesen, weil sie ihre Brille nicht zur Hand hatte, aber sie konnte ohne Mühe ein winziges Stäubchen entdecken? Ein merkwürdiges Augenübel ! Aber er dachte nicht weiter darüber nach.
    Scottie zeigte sich als ein so angenehmer Gesellschafter, daß sie ihn zum Abendessen einlud.
    »Ich speise gewöhnlich auf meinem Zimmer. Was in den Hotels gekocht wird, ist gerade gut genug für meine Katze.«
    Als er, äußerst zufrieden mit dem Resultat seines ersten Besuches, das Hotel wieder verlassen wollte, klopfte ihm jemand auf den Arm, und er schaute in ein ihm bekanntes Gesicht.
    »Andy würde Sie gern einmal sprechen«, sagte der Detektiv. »Ich soll Ihnen bestellen, daß Sie ihn im Büro aufsuchen möchten.«
    Scottie war unangenehm berührt, nickte aber nur.
    »Hallo, Scottie! Geht es Ihnen besser? Nehmen Sie Platz. Einer meiner Leute sagte, daß Sie Mrs. Crafton-Bonsor besuchten, die reiche Amerikanerin im Great Metropolitan Hotel - Was haben Sie denn da wieder vor?«
    »Darf man sich denn nicht auch einmal ein wenig zerstreuen?« fragte Scottie gekränkt.
    »Soviel Sie wollen«, erwiderte Andy vergnügt, »aber ich handle in Ihrem eigensten Interesse, wenn ich Sie ein wenig im Zaum halte. Diese Frau ist eine wandelnde Kimberley-Diamantmine. Und ich sehe es nicht gerne, daß Sie wieder in Versuchung geraten. Ich bin eben aus Beverley Green zurückgekommen«, fügte er scheinbar gleichgültig hinzu. »Miss Nelson hat sich sehr nach Ihnen erkundigt.«
    Scottie schluckte.
    »Das ist sehr liebenswürdig von Miss Nelson«, entgegnete er langsam. »Ich habe wirklich keine bösen Absichten mit den Brillanten dieser Frau, Macleod. Wenn Sie wüßten, was es für mich bedeutet, auch einmal mit so reichen Leuten zu verkehren, würden Sie mir diese kleine Abwechslung gönnen.«
    »Ich gönne sie Ihnen ja. Wir haben diese Dame beobachtet, seit sie in London ist, und wir haben auch schon zwei Ihrer ehemaligen Freunde gewarnt, Harry Murton und John Dutch. Und es wäre nicht fair, wenn ich Ihnen nicht mitteilte, daß Ihre Schritte sozusagen von Schutzengeln überwacht werden.«
    »Soll das heißen, daß ich sie nicht wieder besuchen darf?«
    »Sie können die Dame besuchen, sooft Sie wollen. Aber wenn sie hierher kommt und sich darüber beklagt, daß ihr Brillantdiadem auf geheimnisvolle Weise verschwunden ist, das Sie einige Minuten vorher so sehr bewundert hatten, dann geht es Ihnen schlecht, Scottie!«
    Scottie lächelte.
    »Hat Ihnen denn nicht jemand gesagt, daß ich mit meinem früheren Leben gebrochen habe?« fragte er mit einem unschuldigen Grinsen.
    »Ich habe davon gehört«, antwortete Andy lachend. »Aber, Scottie, ich meine es ernst. Ich möchte nicht, daß Sie wieder in Unannehmlichkeiten geraten, und ich glaube, daß diese Mrs. Bonsor eine gefährliche Bekanntschaft für Sie ist. Ich tue es doch nur Ihretwegen. Sicher, Sie können sie sehen, aber es ist doch etwas riskant, nicht wahr? Nehmen wir einmal an, ein anderer macht sich auch an sie heran, und plötzlich vermißt sie etwas von ihrem Schmuck ...«
    »Ich danke Ihnen, Macleod.« Scottie nahm seinen Hut und erhob sich. »Ich glaube, daß ich trotzdem wieder hingehen werde. Sie interessiert mich wirklich sehr, ganz

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