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020 - Das Schiff der schwarzen Piraten

020 - Das Schiff der schwarzen Piraten

Titel: 020 - Das Schiff der schwarzen Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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der allen Grund gehabt hätte, mir dankbar zu sein, denn Mr. Silver und ich hatten ihm das Leben gerettet. Die Geisterpiraten hatten ihn entführt. Sie hätten ihn aufgeknüpft, wenn wir ihn nicht befreit hätten.
    Doch Dankbarkeit war etwas, das Cassidy im Augenblick nicht kannte. Er stand unter Rufus' bösem Einfluß, mußte den Befehlen des Dämons gehorchen, und da Rufus wollte, daß sie über mich herfielen, taten sie es.
    Sie packten mich gleichzeitig. Ich versuchte sie abzuschütteln.
    Gegen sie konnte ich schlecht meinen Colt einsetzen. Sie waren nicht für das verantwortlich, was sie taten.
    Die Verantwortung trug Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern, und an den kam ich nicht ran. Die beiden jungen Männer droschen mit ihren Fäusten auf mich ein.
    Ich konterte bretthart, streckte Jimmy nieder und setzte Roy hart zu. Dabei übersah ich Charlie le Mat. Ich dachte nicht, daß er sich an diesem Kampf beteiligen würde, denn er war ja verletzt.
    Aber er griff doch ein. Seine Schuhspitze kickte mir den Diamondback aus der Hand. Die Waffe fiel auf den Boden. Ich wandte mich gegen Charlie. Da kam Jimmy MacKenzie wieder auf die Beine.
    Er bildete mit seinen beiden Händen eine Riesenfaust und schlug mir diese ins Genick. Die Wucht des Treffers riß mich nieder. Ich landete auf dem Boden, spürte den Druck meines Revolvers in der Magengrube, hörte rasche, stampfende Schritte, und einen Sekundenbruchteil später war ich von den schwarzen Piraten umringt.
    Ich wußte nicht, wie viele Säbelspitzen mir an den Körper gesetzt wurden, es waren aber auf jeden Fall zu viele.
    Im Hintergrund lachte Rufus triumphierend. Ich hätte ihn erschlagen können. »Das ist das Ende, Dämonenhasser!« rief er, und mir blieb nur noch eines: zu warten, bis sich die Säbel in meinen Leib bohrten.
    ***
    Die schwarzen Zentauren nahmen eine feindselige Haltung ein.
    »Es wird nicht leicht sein, an ihnen vorbeizukommen«, raunte Roxane dem Ex-Dämon zu.
    »Wir müssen es versuchen. Wir haben gar keine andere Wahl«, gab der Hüne mit den Silberhaaren gepreßt zurück.
    Cruvs Stirn umwölkte sich. Was sie bis jetzt alles hinter sich gebracht hatten, würde nichts sein im Vergleich zu dem, was ihnen bevorstand. Er erinnerte sich, von diesen Zentauren schon mal gehört zu haben.
    Sie waren angeblich an Grausamkeit nicht zu übertreffen. Der Gnom seufzte. »Uns bleibt doch wirklich nichts erspart«, sagte er klagend.
    »Reiß dich zusammen, Kleiner«, sagte Mr. Silver forsch. »Laß sie nicht sehen, wie deine Knie schlottern.«
    Die Zentauren trugen schwarze Eisenbrustpanzer und Visierhelme, die mit spitzen Hörnern und Metallgeiern, die ihre Flügel ausbreiteten, verziert waren. Als Waffen standen ihnen Dolche, Schwerter, Pfeil und Bogen und lange Lanzen mit Widerhaken zur Verfügung.
    »Die Lanzen«, sagte Cruv heiser. »Vor denen müssen wir uns besonders in acht nehmen.«
    »Wieso?« wollte Mr. Silver wissen.
    »Angeblich sind sie mit einem starken Zauber geladen. Wer davon durchbohrt wird, verwandelt sich in ein Skelett«, sagte der Gnom aufgeregt.
    Links hatten die Zentauren große runde Schilder hängen, die reich mit schwarzmagischen Symbolen verziert waren. Nach denen griffen sie nun.
    »Tja, es nützt alles nichts, wir müssen weiter«, sagte Mr. Silver, und seine zweite Hand schloß sich um den Griff des Höllenschwerts.
    »Wenn das bloß gutgeht«, jammert der Gnom.
    »Es wird gutgehen«, sagte Mr. Silver grimmig. »Roxane und ich werden diesen komischen Brüdern die Hölle heißmachen!«
    »Wart erst mal ab. Gleich wirst du nicht mehr so große Töne spucken«, erwiderte Cruv.
    »Vorwärts!« kommandierte Mr. Silver trocken. »Cruv, komm in unsere Mitte!«
    Der Kleine wechselte hastig die Position. Furchtsam fixierte er die schwarzen Zentauren, die am Fuße des Hangs auf sie warteten. Mr. Silver dachte mit Wehmut an seine verlorenen Fähigkeiten. Wenn er sie noch besessen hätte, wäre er wahrscheinlich allein mit allen fünf Gegnern fertiggeworden.
    So aber stand ihm nur das Höllenschwert zur Verfügung, und er konnte nur hoffen, daß es stark genug sein würde, um diese gefährlichen Gegner zu besiegen.
    Einer der Zentauren hob die Faust, die seinen Speer umschloß.
    »Halt!« Seine Stimme drang verzerrt durch die Visierschlitze des Helms.
    Mr. Silver, Roxane und Cruv blieben stehen. Der Ex-Dämon hoffte, sich mit den Zentauren arrangieren zu können.
    »Wir sind keine Feinde«, behauptete er.
    »Du bist bewaffnet!«

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