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020 - Unter fremder Sonne

020 - Unter fremder Sonne

Titel: 020 - Unter fremder Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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sprengen – oder wie sehe ich das?«
    »Ich bitte um Vergebung, aber eine kleine Panne …« Er brach ab. Und dann versicherte er eifrig: »Aber der Schuldige wird bereits zur Rechenschaft gezogen!«
    »Ich bin dir zugeteilt, Derlinos. Eine Aufgabe, um die ich mich ausdrücklich beworben habe. Denn du bist mir schon seit Längerem ein Dorn im Auge. Und schon seit drei Wochen zappeln deine Polizisten in der ganzen Stadt herum und suchen vergeblich nach den Terroristen. Sieben Fremde, die sich hier überhaupt nicht auskennen und sie führen dich erfolgreich an der Nase herum.«
    »Ich – ich hatte sie beinahe! Aber dann …«
    »Lüge mich nicht an!«, sagte sie naserümpfend. »Ich habe alles mitbekommen. Ich beobachte dich die ganze Zeit schon. Nur einer hat einen Fehler gemacht und das warst du. Meinst du wirklich, es beeindruckt mich, dass du einen Unschuldigen hinrichten lässt – als Sündenbock?«
    Sprachlos sperrte er den Mund auf.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich hätte den Mord verhindert und stattdessen deinen Kopf rollen lassen, aber dein Assistent ist selber schuld: Er hätte dir nicht zu früh berichten dürfen. Dann hätte kein Schaden entstehen können.«
    Beron Derlinos jappte verzweifelt nach Luft. Sie hatte ihn beobachtet? Die ganze Zeit über? Hatte alles mitbekommen?
    Aus! , dachte er. Ich in der Hand einer Frau? Aus und vorbei! Karriere zum Ober-Prupper ade!
    Aber da legte sie lächelnd den Kopf schief und sagte: »Ich bin übrigens Martha!«
    Blöder Name! , durchzuckte es ihn respektlos.
    Aber dann wurde ihm bewusst, dass sie sich ihm vorgestellt hatte. Dieses Lächeln … Ihm wurde heiß und kalt …
    Was bedeutete das nun wieder?
    »Ich verlasse mich auf dich, Beron. Klar? Kein weiterer Fehler, sonst nehme ich alles persönlich in die Hand. Du weißt, was das bedeutet – für dich?« Er nickte wie eine Marionette an unsichtbaren Fäden. »Dann verstehen wir uns ja, lieber Beron. Denke stets an mich – auch in deinen Träumen: Träume süß!«
    Sie schaltete die Verbindung ab.
    Beron Derlinos schwitzte und fror gleichzeitig. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und wunderte sich dabei über seine total ausgetrocknete Kehle.
    »Dieses Weib ist des Teufels!«, murmelte er vor sich hin – eine Sekunde vergessend, dass sie ihn gewiss immer noch beobachtete und – abhörte!
    Er biss sich auf die Zunge. Aber es war zu spät: Die Worte waren heraus.
    Irgendwo war ein schadenfrohes, helles Lachen.
    Er fuhr erschrocken herum, konnte aber niemanden sehen: Er war allein in seiner Zentrale und dennoch fühlte er sich von tausend Augen fixiert.
    Das halte ich nicht durch! , hämmerte es hinter seinen Schläfen. Sie bringt mich zum Wahnsinn.
    Aber dann war er auf einmal völlig ruhig: Wieso interessierte sie sich so ganz speziell für die Angelegenheit? Was sollte das Ganze?
    Er konnte es nicht begreifen, aber irgendwie ahnte er, dass diese Martha eine ganz bestimmte Absicht verfolgte und dass sie ihm nur so ganz nebenbei Angst einjagte – weil er ihr unsympathisch war?
    Im Grunde jedoch ging es gar nicht um ihn.
    Um wen denn sonst?
    Hing es mit den – Menschen zusammen?
    Ja, wieso?
     
    *
     
    Die Druckwelle fegte die sieben Menschen durch die blank geputzte Röhre wie lebende Geschosse – noch bevor sie die tödliche Hitze überhaupt erreichen konnte. Als wollte die Druckwelle ihr Leben retten!
    Gottlob hatten sie sich unwillkürlich zusammengekrümmt. So war es nicht so schlimm, dass sie zusammen geschoben wurden – zu einem regelrechten Knäuel.
    Das Menschenknäuel raste mit irrwitziger Geschwindigkeit dahin, in Sicherheit und es verging eine schiere Ewigkeit, bis diese Höllenfahrt ein Ende hatte.
    Ken hörte lautes Stöhnen vor sich und dachte: So müssen sich die Artisten früher gefühlt haben, wenn sie sich als lebende Kanonenkugeln haben durch die Manege schießen lassen!
    Unwillkürlich tastete er seine Glieder ab. Alles noch heil?
    Das Stöhnen vor ihm war vielstimmig.
    »Ist jemand verletzt?«, rief er.
    Yörg Maister antwortete prompt: »Wenn’s das nur wäre! Ich glaube kaum, dass ich überhaupt noch lebe!«
    »Dann muss dein Mundwerk anscheinend extra erschlagen werden – wie ich schon immer vermutete!«, knurrte Dimitrij Wassilow. Ken sah seinen glänzenden Kahlschädel weiter vorn.
    Nicht, dass Dimitrij Wassilow keine Haare mehr wuchsen: Es war nur ein Modegag, mehr nicht. Vielleicht hatte er sich die Haare auch deshalb so radikal und nachhaltig entfernen lassen, weil

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