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0201 - Sternstation im Nichts

Titel: 0201 - Sternstation im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verborgenen Lautsprecher einen erschrockenen Blick zu, dann setzte er sich in Bewegung. Er nahm den rechten Zweiggang und fand nach wenigen Schritten die offenstehende für in der linken Gangwand. Er blieb davor stehen und holte ein letztes Mal tief Luft, dann trat er ein.
    Der Raum, den er zu sehen bekam, überraschte ihn durch seine Einfachheit. Das Mobiliar war spärlich.
    Das einzige Beeindruckende, fand Conrad, war der gewaltige Bildschirm an der gegenüberliegenden Wand, der den Eindruck eines Fensters vermittelte und die Wüstenlandschaft in der Umgebung des Schiffes zeigte.
    Und natürlich der Mann, der ein wenig seitwärts stand und Conrad abwartend ansah. Conrad kannte Perry Rhodan, den Großadministrator des Solaren Imperiums, von Bildern her. Ein einziges Mal hatte er ihn selbst gesehen. Das war bei einer Feier auf der Raumakademie gewesen und lag drei Jahre zurück. Der Administrator trug eine einfache Arbeitskombination ohne jegliches Rangabzeichen. Conrad war sicher daß ihn trotzdem niemand je für einen unbedeutenden Mann halten würde.
    Conrad grüßte stramm, und Perry Rhodan dankte aufmerksam und ohne die Lässigkeit, die Conrad so oft bei höheren Offizieren beobachtet hatte.
    „Stehen Sie bequem, Leutnant", forderte Rhodan ihn auf. „oder noch besser: Kommen Sie näher und setzen Sie sich hin."
    Conrad gehorchte. In der Mitte des Raumes stand ein langgestreckter Tisch mit acht Stühlen darum herum Die Tischplatte war leer bis auf vier Aschenbecher. Während Perry Rhodan den Platz am oberen Ende nahm, zog Conrad sich einen Stahl an der Längsseite hervor und setzte sich.
    „Man hat mir über Ihren Erkundungseinsatz berichtet, Leutnant" begann Perry Rhodan ohne Umschweife. „Sie wissen, daß Sie den Anweisungen zuwidergehandelt haben."
    Conrad schluckte hart. „Jawohl, Sir."
    Er war enttäuscht. Im Augenblick der höchsten Gefahr, in den Minuten in denen über Leben oder Tod einer zweitausendköpfigen Schiffsbesatzung entschieden wurde, hatte ein Mann wie Perry Rhodan nichts Besseres zu tun, als Reglement zu reiten? Sie wissen, was das nach sich zieht?"
    „Es gibt zwei Möglichkeiten, Sir", antwortete Conrad ohne Zögern. „Entweder hält man mein Vorgehen für schwerwiegend und stellt mich vor ein Militärgericht, oder man mißt ihm geringere Bedeutung zu und läßt es mit einer Rüge abgehen."
    Perry Rhodan nickte. Er schien zu lächeln, aber Conrad war seiner Sache nicht sicher.
    „Fühlen Sie sich schuldig, Leutnant?" fragte er völlig überraschend.
    „Im Sinne des Buchstabens, jawohl, Sir. Ich habe einen Befehl mißachtet. Ich gebe jedoch zu bedenken, daß ich nichts als mein eigenes Leben aufs Spiel setzte - denn Sergeant Bryan war nicht verpflichtet, hinter mir herzukommen - und vielleicht noch Ausrüstung im Wert von achthundert Solar, nämlich meinen Anzug mit den Instrumenten. Für diesen Einsatz glaubte ich, wertvolle Informationen erhalten zu können. Erhielt ich sie nicht, dann war nichts weiter verloren, als ich selbst und achthundert Solar. Erhielt ich sie, dann war ein bedeutender Fortschritt erzielt."
    „Mit dieser Verteidigung hätten Sie selbst vor einem strengen Gericht eine gute Chance gehabt", erkannte der Administrator an.
    „Aber es wird zu keinem Verfahren kommen. Ihr Captain verabreicht Ihnen eine Rüge, das läßt sich nicht vermeiden, aber er wird es vermutlich mit einem lachenden Gesicht tun, weil er es nicht ernst meint." Er stand auf, und Conrad starrte ihm verblüfft hinterdrein, als er ein paar nachdenkliche Schritte auf den Bildschirm zu machte. „Das Ganze hat seinen Grund darin", fuhr er schließlich fort, ohne Conrad dabei anzusehen, „daß Sie in Wirklichkeit das Schiff gerettet haben."
    Das Bild der Wüste verschwand plötzlich. Es wurde ein wenig dunkler. Conrad hatte immer noch nicht begriffen, was er gerade gehört hatte.
    „Die Meßergebnisse der anderen Gruppen", fuhr Perry Rhodan fort, „schienen darauf hinzudeuten, daß wir an diesem Platz noch zehn Tage Zeit haben bis die Entstofflichung uns gefährlich wird.
    Alle Ergebnisse führten zu demselben Schluß. Wir hatten keinen Grund, daran zu zweifeln. Dann kamen Sie mit Ihren Messungen an Ort und Stelle und dem Filmstreifen aus Ihrer Brustkamera. Und plötzlich sah die Sache anders aus. Beobachten Sie selbst!"
    Der Bildschirm leuchtete wieder auf. Ein wackelndes Bild erschien das Bild des Trichterrands, des wirbelnden Sands und der leuchtenden Säule, aufgenommen von der Kamera, die im

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