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0201 - Sternstation im Nichts

Titel: 0201 - Sternstation im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ingenieur. Major Hefrich leitete eine Gruppe von vierunddreißig Wissenschaftlern und Ingenieuren, von denen im Augenblick dreißig an Problemen arbeiteten, die mit der Wiederinstandsetzung des Schiffes in unmittelbarem Zusammenhang standen. Die restlichen vier beschäftigten sich mit den astrophysikalischen Phänomenen, an denen das Twin-System so ungeheuer reich war. Als fünfter stieß nun Conrad Nosinsky zu ihnen.
    Das einzige, was ihm an dieser Versetzung nicht paßte, war, daß er Sergeant Herb Bryan nicht mitnehmen konnte.
    Er wußte noch nicht, daß das Schicksal ihm vorbehielt, nur kurze Zeit später mit Bryan wieder zusammenzutreffen und einen Auftrag auszuführen, bei dem es um Kopf und Kragen ging und der, wenn man die Dinge aus der Ferne in ihren richtigen Proportionen sah, letztlich dazu beitrug, daß Schiff und Mannschaft nicht schon an der ersten Hürde auf der Straße nach Andromeda scheiterten.
    Als wissenschaftlich ausgebildeter Offizier war Conrad mit der Theorie fünfdimensionaler Felder, sogenannter Hyperfelder, vertraut. Er wußte auch, daß man an Bord des Flaggschiffes annahm, es handele sich bei dem Sonnensechseck, in dessen Zentrum das galaktische Dasein der CREST II, wie es der Außenwelt erscheinen mußte, ein so jähes Ende gefunden hatte, um einen gewaltigen Transmitter - also den Projektor eines Hypertransportfeldes, der das Schiff weit in den intergalaktischen Raum hinausgeschleudert hatte. An dieser Stelle machte die Hypothese keineswegs halt. Auch die Zerstörung des Planeten Power war ein Hypertransport-Vorgang. Was lag also näher, anzunehmen, daß auch die beiden Twin-Sonnen nichts weiter als eine gigantische Projektorstation seien, kleiner zwar als das Sonnensechseck, aber immer noch kräftig genug, um die ungeheure Masse eines Planeten innerhalb weniger Tage an sich zu reißen und irgendwo ins Nichts hinauszubefördern.
    Von da an waren es weniger die Wissenschaftler, als vielmehr die Strategen, die die Ansicht entwickelten, man sei hier einer Transmitterstraße auf die Spur gekommen, die die Überbrückung des Abgrunds zwischen der terranischen Galaxis und der Milchstraße Andromeda ermöglichte. Wer diese Straße gebaut hatte und wie lange sie schon existierte, darüber gab es keine Informationen. Es schien jedoch, als habe entweder die Energie eines einzigen Transmitters nicht ausgereicht, um die ganze Entfernung zu bewältigen, so daß Zwischenstationen wie das Twin- System angelegt werden mußten oder als habe man sichergehen wollen, daß nur Befugte die Straße benutzen und als sei Twin nur eine Art Filter, die jeden Unbefugten vernichten würde, bevor es ihm gelang, seinen Weg fortzusetzen.
    Diese letztere Hypothese haste in den vergangenen Stunden viele neue Anhänger gefunden. Alles erweckte den Anschein, bei der Auflösung von Power gehe es weniger um den Planeten, als um die Vernichtung des Raumschiffes, das sich da so bedenkenlos des Sechseck-Transmitters bedient haste und neugierig in die Einöde zwischen den Galaxien vorgestoßen war.
    Conrads Aufgabe und die seiner vier Mitarbeiter war es, Informationen über die Struktur des Transportfeldes zu sammeln, den Leistungsausstoß des Projektors zu ermitteln und herauszufinden, was für eine Art von Technologie hier am Werke war. Denn es stand zu erwarten, daß die CREST II eines Tages auf die Konstrukteure der Transmitterstation stieß. Und für diesen Fall wollte man wissen, woran man war.
    Inzwischen schritten die Reparaturarbeiten an den Triebwerksaggregaten des Schiffes rasch fort. Zwar befand sich auch hier am Südpol des Planeten die Oberfläche von Power alles andere als in Ruhe. Die großmaßstäblichen Umschichtungen in der Struktur des Planeten, durch die Entstofflichung ausgelöst, erzeugten Erdbeben ungewöhnlicher Stärke. Mittlerweile war es jedoch möglich, wenigstens einen Teil der Schirmfeldgeneratoren wieder in Betrieb zu nehmen und die CREST II vor den Einwirkungen der Außenwelt zu schützen.
    Die Zeitspanne, die dem Schiff noch verblieb, wurde auf vierzig Stunden geschätzt. Nach vierzig Stunden würde Power in das Stadium des Zerfalls eintreten. Durch den ungeheuren Verlust an Masse war bis dahin das Gravitationsfeld so geschwächt, daß, vom Druck des Magmakerns getrieben, Teile der Oberfläche abplatzen und in den Weltraum hinausschießen würden. Bis dahin mußte die CREST II unterwegs sein.
    Wie sich die Auflösung von Power auf die übrigen Planeten des Systems auswirken würde, wußte

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