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0204 - Das Drung

Titel: 0204 - Das Drung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zeit er benötigt hatte, um den Schutzanzug überzuziehen, konnte er nicht sagen.
    Die Roboter waren immer noch nicht da. Er nahm am Anzug gerade die letzten Kontrollen vor, als er sich aufbäumte, mit beiden Händen nach seinem Herzen griff und nur noch den einen Gedanken hatte: Jetzt ist es aus!
    Er glaubte, das Herz wäre stehengeblieben.
    Hefrich war nicht mehr in der Lage, einen Schritt zu tun.
    Todesangst ergriff ihn. Angst, die nicht mehr zu kontrollieren oder zu beherrschen war.
    Er krümmte sich. Der Schweiß rann ihm von der Stirn.
    Das Schiff... dachte er, das Schiff - die CREST - sie fliegt auseinander! Der Konverter - die Konverter... Dann verstand er sich selbst nicht mehr. Sein Herz klopfte wieder so ruhig und kräftig wie zuvor. Der Schmerz und die Todesangst waren blitzartig verschwunden. Hinter seinem Rücken hörte er den Marschtritt heranrasender Roboter. Er stieß das Mannloch in der Schleuse auf.
    Automatisch setzte der Strahlschutz ein. Er diente dazu, freigewordene harte r-Strahlung aufzuhalten.
    „Das Ding geht wirklich hoch..." murmelte er, ging aber immer näher an den Konverter heran. In seinem Schutzanzug begann eine kleine Sirene zu heulen: Strahlungsalarm!
    „Heulboje... „, knurrte er, schaltete an seinem Anzug, ohne hinzusehen, und die Sirene verstummte. Daß er sich in einer Hölle aus r-Strahlen befand, brauchte ihm keiner zu sagen. So wie der Konverter auf der Steuerseite aussah, hatte er noch nie einen gesehen. In dunkler Rotglut leuchtete seine Stirnwand. Die Instrumente daran waren zum größten Teil zerstört.
    Bert Hefrich rechnete damit, daß der Konverter in spätestens drei Minuten explodieren würde. „Verdammt knapp!"
    Die Roboter hatten ihn eingeholt. Über Helmfunk gab er seine Anweisungen. In drei Gruppen aufgeteilt, begannen die Maschinenmenschen an dem Konverter ihre Arbeit.
    In seinem Helmfunk hörte er die Stimme des Epsalers Cart Rudo: „Hefrich, verlassen Sie sofort Konverter 3! Das ist ein Befehl!"
    „Werde ich, Kommandant! Glauben Sie, ich wollte mir auf dem Ding Spiegeleier backen?"
    Oberst Rudos Antwort erreichte den Leitenden Ingenieur nicht mehr. Er hatte seinen Helmfunk abgeschaltet. Dann hatte er keine Zeit mehr, an etwas anderes als an diesen durchgehenden Konverter zu denken. Der Zufall lenkte seinen Blick nach rechts.
    Was war da anders als sonst? Den brüllenden Konverter hinter seinem Rücken, studiert er die Instrumente des Anreicherers. Fünf von acht Meßgeräten zeigten Rotwerte. Im gleichen Moment begriff Hefrich, warum der Konverter durchgehen wollte. Der Anreicherer lief Amok. Seine Automatik war durchgebrannt, ohne daß sich dabei die Bremsrelais eingeschaltet hatten Mit vier Schalterstellungen legte er den Anreicherer still. Sein nächster Griff galt dem Helmfunk. Er schaltete auf die beiden Außenmikrophone.
    Der Ingenieur lächelte abgespannt, als er vernahm, wie das Brüllen des glühenden Konverters sichtlich an Kraft verlor.
    Noch einmal überzeugte er sich am Anreicherer, daß er jede seiner Funktionen stillgelegt hatte, dann gab er über Helmfunk den Robotern den neuen Befehl, nur noch Wache zu halten und jede Minute Lagebericht an die Zentrale zu geben. Er selbst hatte es eilig, ins Lazarett zu kommen. Unbedingt mußte er sich dort einer Absorberbehandlung unterziehen, welche die Schäden beseitigte, die sein Organismus durch die hohen r-Werte erhalten hatte Über Helmfunk meldete er sein Kommen an. „... Ich bin strahlenverseucht und..." Mehr hörten die beiden Ärzte nicht, die Dienst im Interkom-Raum machten.
    „Hallo, Hefrich!" rief einer zurück. „Hallo, Hefrich, bitte melden" Hefrich meldete sich nicht mehr.
    Die Mediziner sahen sich an. Sie dachten nur daran, daß Hefrich strahlenverseucht war. Im nächsten Moment gaben sie Alarm. In der CREST II wurde Bert Hefrich gesucht.
    Chefarzt Dr. Ralph Artur und seine Kollegen standen auch im Fall Bert Hefrich wiederum vor einem medizinischen Rätsel. Die Strahlungsschäden des Leitenden Ingenieurs waren schnell eliminiert worden, aber es war den Ärzten bis zur Stunde nicht gelungen, Hefrich wieder zum Bewußtsein zu bringen.
    Im Besprechungsraum des Schiffslazarettes redete man sich die Köpfe heiß. Eine Gruppe sah in der Erkrankung des Technikers aus dem Kaulquappenhangar, des Chefphysikers Holfing und des Leitenden Ingenieurs Hefrich ursächliche Zusammenhänge.
    Beweise für die Behauptung waren nicht zu erbringen. Die andere Gruppe glaubte in jedem Fall eine besondere

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