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0204 - Horror-Rock

0204 - Horror-Rock

Titel: 0204 - Horror-Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wenn der Teufel Atem holt und mit der Kraft der Hölle den Boden des Meeres aufwühlt, so daß selbst die Macht des Wassers gegen das heiße Gestein nicht ankommt und es ausspeiht wie ein riesiger Rachen, dann flieht, ob ihr zu Lande, zu Wasser oder in der Luft seid, denn der Brodem der Hölle wird euch vernichten.
    So lautete ein altes Sprichwort aus Spanien. Und die Fischer der Costa del Sol kannten es alle. Es wurde nie oder höchstselten davon gesprochen, aber es war stets gegenwärtig. Wenn die Boote hinaus in den Golf von Almeria fuhren, dachte auch so manch junger Fischer an die alten Warnungen.
    Sie wurden nie umsonst ausgesprochen, ein wahrer Kern steckte in ihnen, und es gab Nächte, wo sich die alten Fischer weigerten, aufs Meer zu fahren.
    So eine Nacht hatte den Tag abgelöst.
    Kein Wind, nur eine lange Dünung, die sich irgendwo in der Weite des Golfes verlor. Die Dunkelheit war ebenfalls nicht wie sonst, Eine seltsame graue Farbe hatte sich über den Himmel gelegt. Sie verdeckte den Mond und das Heer der Sterne.
    Von Afrika her brachte der Südwind nicht nur warme Luft mit, sondern auch winzig kleine Sandkörner aus den unfaßbar weiten Wüsten dieses Kontinents.
    Dort mußten gewaltige Sandstürme toben, deren Ausläufer sogar Europa erreichten.
    Einige Fischer fuhren trotzdem. Sie brauchten die Früchte des Meeres, um überleben zu können. Die Fische waren immer weniger geworden oder hielten sich nicht mehr in Küstennähe auf, da die Abwasserleitungen der Touristenhotels ins Meer führten.
    Sechs Boote hatten den kleinen Hafen verlassen. Sie wiegten sich auf den Kämmen der langen Dünung. Die Motoren tuckerten, die Takelage knarrte und ächzte, als wollte sie von den uralten Gesichtern der Meergeister berichten.
    Segel konnten nicht gesetzt werden. Der Südwind würde die Boote zu sehr auf die Küste zutreiben. Und gegen den Wind zu segeln war nicht jedermanns Sache.
    Eine unheimliche Ruhe lag über dem Meer. Es war die Ruhe vor dem Sturm. Wenn die Wellen gegen die hölzernen Bordwände klatschten, funkelten die Gischtspritzer auf wie kleine Diamanten.
    Das Wasser war dunkel. Strudel, Untiefen und Strömungen quirlten es an manchen Stellen auf. Weiter draußen begannen die Wellen zu kabbeln. Sie lösten die lange Dünung ab, liefen schnell, unruhig hintereinander, als wollte eine Welle die andere einholen, obwohl dieser Versuch vergeblich war. Sie würde es nie schaffen.
    Die Fischer sprachen kaum. Jedes Boot war mit mindestens drei Männern besetzt. Hin und wieder glühten Zigaretten auf und zeichneten kleine, rote Kreise in die graue Schwärze.
    Jeder fühlte, daß bald etwas geschehen mußte. Irgendwie war es seltsam, die Luft schien dicker zu werden, man konnte sie schmecken.
    Das Licht der Bordlaternen flackerte unruhig. Da die Lampen sehr hoch hingen, erreichte sein Schein oft nicht einmal das Deck.
    Es wurde schwül.
    Am Tag hatte die Sonne gebrannt, und es war auch eine leichte Brise vom Meer her gekommen. Mit Einbruch der Dunkelheit jedoch wurde alles anders. Da vereinigten sich die Geister der Nacht und hielten Wacht über den Wind, als wurden sie bestimmen, wann er zu wehen hatte.
    Er schlief ein…
    Kein Sand mehr, der von der Wüste herangebracht wurde, nur eine drückende Schwüle lag über dem Wasser.
    Und dann das Grollen.
    Weit entfernt und tief unter den Booten hatte es seinen Anfang gefunden. Wie ein Donnerhallen pflanzte es sich fort, wurde von Urgewalten angetrieben, wanderte weiter, bewegte sich in Richtung Westen, und die Gesichter der Fischer wurden bleich wie Hammelfett.
    Kreuzzeichen wurden geschlagen. Spröde Lippen murmelten hastige Gebete, Augen waren starr auf die Oberfläche des Meeres gerichtet, als würde dort jeden Augenblick der Arm eines Ungeheuers erscheinen und die Boote samt Besatzung in die Tiefe zerren.
    Das Grollen näherte sich.
    Noch befand es sich sehr tief, bebte auf dem Meeresgrund und zerriß dort gewaltige Berge, die ähnlich hoch waren wie die auf dem Festland.
    Ein Seebeben rollte heran.
    Und es würde eine gewaltige Flutwelle mitbringen, die gegen die Küste lief und dort alles zerstörte, was sie aufhalten wollte.
    »Die Hölle öffnet ihren Rachen!« schrie einer der Fischer plötzlich. »Da, seht!« Der Rufer stand auf der Reling, hielt sich mit der linken Hand an der Takelage fest und deutete nach Osten.
    Jetzt sahen es auch die anderen beiden.
    Ein dunkelroter Schein schwebte Fiber dem Wasser wie eine gewaltige Glocke.
    »Das ist der

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