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0204 - Vorm Frühstück eine Kugel

0204 - Vorm Frühstück eine Kugel

Titel: 0204 - Vorm Frühstück eine Kugel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vorm Frühstück eine Kugel
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Verbrecher entlarven.«
    »Sicher nicht. Aber solange wir keine Beweise haben, sollten wir uns hüten, eine solche Vermutung auszusprechen, Phil. Mr. Reynold wird mich heute im Laufe des Vormittags besuchen. Wir werden ja sehen, was er für einen Eindruck macht.«
    Phil griff nach seinem Hut.
    »Ich suche jetzt Jerry auf und warne ihn«, sagte er. »Wenn dieser Lieser das Gespräch mit Denver geführt hat — und ich traue es diesem Schleicher zu —, dann muß Jerry auf der Hut sein. Lieser kommt mir vor wie eine kleine, niedlich aussehende Schlange, die kein Mensch für gefährlich halten würde und die doch einen Giftzahn hat, der für den Tod von ein paar Menschen ausreichen würde.«
    »Sagen Sie Jerry, daß er es sich sehr genau überlegen soll, ob er seine Rolle weiterspielen will. Dann muß er sich auch eine Erklärung dafür einfallen lassen, warum die Polizei in Denver nichts von einem Diebstahl weiß, der sogar in den New Yorker Zeitungen stand.«
    Phil lief schnell durch den Flur zum Lift. Auf dem Hof nahm er sich eins der unauffälligen Dienstfahrzeuge, setzte sich ans Steuer und brauste los. Er war sich darüber im klaren, daß er vielleicht schon zu spät kommen konnte. Der Anruf nach Denver war gestern abend erfolgt. Inzwischen waren also zwölf oder noch mehr Stunden vergangen, in denen alles Mögliche passiert sein konnte. Phils Stimmung wurde von diesen düsteren Möglichkeiten nicht gerade gebessert. Und als er endlich vor Mrs. Pitschenskis Tür stand und geklingelt hatte, fühlte er, wie die Spannung sich in seinem Körper ausbreitete. Die Handflächen wurden ihm feucht.
    Mrs. Pitschenski erschien mitsamt ihrer Parfümwolke in der Tür. Phil nahm artig den Hut ab und bat, mich zu sprechen. Mrs. Pitschenski schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Es tut mir leid, Sir«, sagte sie und fügte hinzu, daß schon ein anderer Herr in meinem Zimmer säße und auf mich wartete.
    »Das ist ja sehr interessant«, murmelte Phil, griff in seine Tasche und holte ein kleines Etui heraus. Er ließ es aufspringen und hielt es der Dame hin. Ein gezackter Stern mit der kreisförmigen Inschrift: »Federal Bureau of Investigation«, leuchtete auf einem kleinen Samtkissen.
    Mrs. Pitschenski verdrehte die Augen, Bevor sie etwas sagen konnte, sprach Phil mit seiner ruhigen Stimme auf sie ein.
    »Hören Sie bitte genau zu, Mrs. Pitschenski! Der Mann, der jetzt im Zimmer sitzt und wartet, ist vielleicht — vielleicht! — ein Gangster. Ich werde jetzt in das Zimmer gehen. Sollten Sie Lärm, Schüsse oder dergleichen hören, rufen Sie sofort das nächste Polizeirevier! Haben Sie mich verstanden?«
    Mrs. Pitschenski war blaß geworden. Sie nickte ein paarmal hintereinander, aber sie brachte keinen Ton über die Lippen. Phil schob sich an ihr vorbei in die Wohnung. Er zeigte der Reihe nach auf verschiedene Türen, bis er sah, daß die Frau nickte.
    Ohne seine Schritte zu dämpfen, ging er auf die Tür zu. Davor blieb er stehen und klopfte. Gleichzeitig winkte -er der Frau, aus dem Flur zu verschwinden. Sie gehorchte eilig.
    Im Zimmer blieb es ein paar Sekunden still. Dann rief eine Männerstimme:
    »Ja, herein!«
    Phil drückte die Klinke nieder und trat über die Schwelle. Das Zimmer entlockte ihm einen bewundernden Pfiff. Der Mann, der am Fenster gestanden hatte, drehte sich wieder dem Fenster zu, wobei er brummte:
    »Sie haben sich in der Tür geirrt.«
    Seine Aufmerksamkeit galt schon wieder der Straße. Phil ging ein paar Schritte weiter ins Zimmer hinein. Er kannte den Mann am Fenster. Es war Edward Earp.
    »Das ist kein Irrtum«, sagte Phil. »Ich suchte zwar einen anderen, aber ich nehme ersatzweise mit. Ihnen vorlieb, Earp.«
    Der Gangster am Fenster wirbelte herum. Aber er kam eine Zehntelsekunde zu spät. Phi hatte bereits seine Dienstpistole in der Hand.
    »Was — was soll denn das heißen?« stotterte Earp verwirrt, Phil machte eine bezeichnende Bewegung mit der Pistole und erklärte dabei: »So was heißt immer: Hände hoch! Das sollten Sie eigentlich wissen, Earp. Na los, ich möchte der guten Frau keine Löcher in die Tapeten schießen müssen. So ist es schön!«
    Earp hatte es doch für ratsam gehalten, seine Hände zur Decke zu recken. In seinem Gesicht zeichnete sich deutlich die Verständnislosigkeit ab, die er der Situation entgegenbrachte.
    »Stellen Sie sich ein Yard vor diese Wand!« kommandierte Phil. »Nein, Earp, das Gesicht zur Wand hin. Ja, so ist es richtig. Jetzt lassen Sie sich hübsch gegen die

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