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0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten

0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten

Titel: 0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Panzerwagen brachte Blüten
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nachzudenken.
    Da ich keine Lust hatte, wie bestellt und nicht abgeholt herumzustehen, angelte ich mit dem Fuß die nächstbeste Kiste und pflanzte mich darauf.
    Plötzlich feuerte Clumsy seinen Zigarrenstummel in die Ecke und sprang auf, als sei unter seinem verlängerten Rückgrat eine Handgranate explodiert.
    »Big, was hast du da eben gesagt? Joe sei so verrückt gefahren, daß du im Wagen herumgepurzelt bist?«
    »Na, so tragisch war das nun auch wieder nicht«, versuchte Crossfield besänftigend einzulenken. »Wir sind jedenfalls schnell und auch gut hier angekommen. Dabei sind die Beulen und blauen Flecke, die ich bei den Luftsprüngen des Ford davongetragen habe, wirklich nicht des Aufhebens wert.«
    Clumsy stampfte wütend mit dem Fuß auf den Boden, so daß seine sorgfältig gescheitelte Frisur durcheinander geriet und einige Strähnen seiner langen Haare über die Stirn fielen. Er donnerte:
    »Nicht tragisch, sagst du? Ganz im Gegenteil! Es ist höchst beunruhigend!«
    »Aber warum denn. Boß?« wagte Crossfield zu fragen. »Es ist doch gar nichts passiert!«
    »Das ist ja gerade das Schlimme!« polterte Clumsy weiter. »Aber Nachdenken und Kombinieren war noch nie deine Stärke. Überlege doch mal: In dem heftig schlingernden Wagen ist es doch mindestens einmal vorgekommen, daß deine Pistole nicht mehr auf Cotton zeigte.«
    »Und wenn schon«, rief Crossfield. »Jedenfalls ist der FBI-Bulle hier! Wahrscheinlich war er zu dämlich, um seine Chance zu erkennen und noch dämlicher, sie auszunützen! Verdammt, es sieht ja gerade so aus, als wärest du ungehalten, weil der G-man nicht getürmt ist.«
    Clumsy schlug sich in heller Verzweiflung mit der flachen Hand an die Stirn:
    »Big, du hast ja sonst schon eine Leitung von hier zum Mond und zurück. Aber heute steht auch noch ein Elefant drauf! So wie ich den G-man einschätze, war er keineswegs zu dämlich, um dir im geeigneten Moment eine vor den Latz zu knallen, daß sich dein bißchen Verstand verflüchtigte. Der Kerl hat seine Chancen absichtlich nicht vvahrgenommen!«
    »So was gibt‘s doch gar nicht!« protestierten Crossfield und Joe gleichzeitig.
    Clumsy höhnte:
    »Für euch, deren Verstand beim Zeigefinger anfängt und beim Handgelenk spätestens aufhört, gibt's so etwas freilich nicht. Wohl aber für einen Mann, der statt Stroh Grips in seinem Schädel hat.«
    Crossfield schielte mich scheu von der Seite an, als wäre ich ein exotisches Wundertier. Dabei fragte er nicht gerade geistreich:
    »Aber, um alles in der Welt, warum sollte —«
    »Schweige!« donnerte Clumsy, warf den Kopf in den Nacken, preßte die Fäuste an die Schläfen und wanderte hin und her. »Cotton wollte sich natürlich von euch hierherbringen lassen in der Hoffnung, als Gefangener etwas von unseren Absichten aufschnappen zu können!«
    Rob Dragon schob sein Glas weit von sich und sagte:
    »Boß, was wir angeblich an Phantasie zuwenig haben, hast du zuviel. Der Greifer mag so schlau sein wie er will, niemals konnte er wissen, daß unsere Gang einen ganz gewaltigen Coup vorhat.«
    Damit hatte Dragon durchaus recht. Das sagte ich natürlich nicht, sondern wartete schweigend ab, was die Gangster sich noch alles gegenseitig an den Kopf zu werfen hatten.
    Clumsy blieb am Tisch stehen und stemmte die Hände auf die Platte.
    »Rob, bei einem Kerl wie Cotton ist man nie sicher, was er wirklich weiß und was nicht.«
    Er wandte sich an Crossfield:
    »Big, hat Cotton sich gleich bei seiner Verhaftung als G-man zu erkennen gegeben?«
    »Keine Spur. Er ist anstandslos und ohne jede Widerrede unserer nachdrücklichen Einladung gefolgt.«
    »Da habt ihr es!« rief Clumsy und schlug auf den Tisch. »Cotton hat euch von Anfang an durchschaut. Bei richtigen Cops hätte er doch gleich seinen FBI-Ausweis gezückt, um seine Verhaftung zu verhindern. So aber hat er sich von euch nur abführen lassen, um hierherzukommen.«
    Der Gangsterboß überschätzte mich nicht wenig. Das aber konnte mir nur recht sein. Dadurch hatte er mir nämlich, ohne es zu wissen, einen Ball zugespielt, den ich umgehend auffing und zurückwarf:
    »Selbstverständlich habe ich euer ganzes Theater von Anfang an durchschaut. Man kann leichter dem Teufel ein Gebetbuch andrehen als einem G-man einen falschen Geldschein. Ich wußte doch sofort, wie der Hase laufen soll! Rialto-Bar und Blüten… Ich hätte ja ein Vollidiot sein müssen, wenn ich die Querverbindung, über die ich mir schon die ganze Zeit den Kopf zerbrochen

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