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0206 - Die Schrecken der Hohlwelt

Titel: 0206 - Die Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hastig heraufgekommen war, weitaus gemächlicher abwärts zurück. Auf dem Felsband erwartete ihn Sturry Finch.
    Sturry musterte ihn mit kaltem, interesselosem Blick. Dann deutete er in den Antigravschacht.
    „Los, dahinein!" befahl er.
    Fed hatte einen schauderhaften Gedanken. Über einen Höhenunterschied von mehreren hundert Metern war er, wenn er sich dem Schacht anvertraute, dem künstlichen Schwerefeld ausgeliefert. Was war leichter für den unsichtbaren Gegner, als das Feld auszuschalten, sobald er sich im Schacht befand? Er würde zwei- oder dreihundert Meter weit in die Tiefe stürzen und den Feind seiner Gegenwart nachdrücklich und unwiderruflich entlasten. „Los!" drängte Sturry.
    Josh kam herab und postierte sich auf der anderen Seite.
    „Laß mich nachdenken, du Idiot!" knurrte Fed.
    Er hatte den Schacht schon einmal benutzt. Warum hatte ihn der Unbekannte damals nicht abstürzen lassen? Weil er dabei auch Josh und Sturry in die Tiefe gerissen hätte und weil der Gegner die beiden Männer noch brauchte? Höchst unwahrscheinlich. Es war weitaus plausibler, daß das mechanohypnotische Gerät auf die Generatoren, die das Schwerekraftfeld erzeugten, keinen Einfluß hatte. Warum sollte eine solche Koppelung auch existieren? Der Hypnotor diente dem Schutz der Kuppel. Der Schacht hatte allein den Zweck, Leute von der Kuppel zum Plateau und vom Plateau zur Kuppel zu befördern. Eine Koppelung der Projektoren mit dem Hypnotor machte zusätzliche Servomechanismen erforderlich, die die Möglichkeit einer Fehlleistung ausschlossen. „Stoß ihn runter!" befahl Josh.
    Fed hob die Hände. „Einen Augenblick, ihr beiden" sagte er dumpf. „Ich gehe von selbst."
    Er schwang sich in den Schacht. Er hielt sich zur Seite geneigt, um sich an der Kante des Felsbandes abzufangen, wenn er das Schwerefeld nachlassen spürte. Aber nichts dergleichen geschah.
    Das Feld umfing ihn sanft und trug ihn langsam in die Tiefe.
    Er blies den gestauten Atem zischend zwischen den Zähnen hindurch. Seine Theorie war richtig gewesen. Im Schacht konnte ihm der Hypnotor nichts anhaben. Die Erleichterung, die er empfand, war so echt und tief, daß sie sich ihm auf den Magen legte. Als er das untere Schachtende erreichte, fühlte er sich wie seekrank.
    Sturry und Josh führten ihn zur Kuppel zurück. Wie zuvor hielt der Feldschirm sie keine Sekunde lang auf. Die Tür öffnete sich bereitwillig. Lichterfüllt und still lag das Innere der Kuppel vor ihnen, wie sie sie vor einer halben Stunde verlassen hatten.
    „Du bleibst hier stehen", befahl Josh und wies Fed einen Platz zwischen zwei mittelgroßen Aggregaten an. Der Ort war gut gewählt. Um die verhältnismäßig nahe Tür zu erreichen, mußte Fed einen Umweg machen, der lang genug war, um Josh und Sturry ausreichend Zeit zur Verfolgung zu geben.
    Fed gehorchte. Im Augenblick hatte er keine andere Wahl.
    Nachdenklich beobachtete er, wie die beiden Männer ihre Suche dort wiederaufnahmen, wo sie sie zuvor unterbrochen hatten.
    Da fiel ihm etwas ein. Für alles was er von jetzt an zu tun beabsichtigte, war es wichtig zu wissen, ob die fremde Stimme seine Gedanken erkennen konnte oder nicht. Die Verständigung war auf dem Wege der Telepathie erfolgt, aber die normale Form des telepathischen Gesprächs glich der akustischen Unterhaltung insofern, als der eine Partner nur solche Äußerungen empfing, die der andere entweder laut genug oder deutlich gezielt getan hatte.
    Mit anderen Worten: Einem durchschnittlichen Telepathen war es unmöglich, Gedanken des Partners zu erkennen, die dieser ihm verheimlichen wollte. Ebenso, wie es in der akustischen Unterhaltung unmöglich war, Worte zu verstehen, die der Gesprächspartner leise zu einem Dritten sagte.
    Es gab einiges, was darauf hinwies, daß der Hypnotor nicht die Fähigkeit besaß, Feds Gedanken wahllos zu lesen. Er hatte zum Beispiel mit keinem Gedanken auf die Fotografien angespielt, die Fed gemacht hatte. Er hatte auch hartnäckig behauptet, daß Feds Fluchtplan nicht gelingen könne, obwohl Fed zu jener Zeit schon die Absicht hatte, Josh und Sturry so dicht an den Feldschirm heranzulocken, daß er sich öffnete. Die Methode war einfach und sicher. Der Hypnotor hätte keinen Grund gehabt, pessimistisch zu sein, wenn er Feds Plan gekannt hätte.
    Fed war sich dessen bewußt, daß all dies keine zwingenden Gründe waren. Er beschloß jedoch, sein zukünftiges Vorgehen auf der Annahme aufzubauen, daß dem Gegner seine Gedanken verborgen

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