0206 - Die Schrecken der Hohlwelt
zwei schlecht gezielte Schüsse brachten weit über Feds Schädel die ungeschützte Kuppelwand zum Kochen.
Er duckte sich und griff nach den Hebeln, die in seiner Reichweite lagen. Er spürte das Kribbeln des Schirmfeldes in den Fingern. Schmerz strömte durch seine Arme aber durch den Mantel des schützenden Felds hindurch übertrug sich die Kraft der zerrenden Hände auf die Hebel. Zwei kippten nach unten. Fed warf sich zurück und kroch einen Meter weiter. Noch zwei - und wieder kein Erfolg. Wie im Traum, als kämen sie durch eine lange, enge Röhre, hörte er Joshs und Sturrys klappernde Schritte. Noch ein paar Sekunden, dann war alles aus.
Seine Hände waren von der Einwirkung des Schirmfelds gefühllos, als wären sie nicht vorhanden. Aber immer wieder von neuem griff er zu, bekam zwei Hebel zu packen und zog sie herunter. Dann plötzlich... Tiefe Dunkelheit.
Die Sonnenlampen ihn Zenit der Kuppel waren erloschen. Die Kuppelwandung ließ kein Außenlicht herein. Die Finsternis im Innern des Gebäudes war vollkommen.
Mit der Zuversicht, die der Erfolg seines Unternehmens ihm eingeflößt hatte, machte Fed sich auf den Rückweg. Josh und Sturry wußten, wo er war. Sie würden die Schalttafel auch im Dunkeln finden. Er durfte nicht mehr dort sein, wenn sie ankamen.
Am Fuß einer großen Maschine gönnte er sich ein paar Sekunden Ruhe.
„Und was jetzt?" fragte die Stimme. „Glaubst du, du könntest uns entkommen?"
„Natürlich", antwortete Fed in Gedanken. „Schließlich hab' ich's schon einmal geschafft. Oben auf dem Plateau, erinnerst du dich?"
„Das war etwas anderes", sagte die Stimme. „Selbst wenn du nicht in den Schlund sprangst, hinter dir waren deine beiden Freunde. Du konntest ihnen nicht entkommen."
„Aber diesmal werde ich", behauptete Fed. Es erschien ihm eine gute Idee, sich mit dem Hypnotor zu unterhalten. Da das Gerät seine Gedanken nicht lesen konnte, konnte er ihm vielleicht ein paar Informationen über seine Pläne geben. Falsche Informationen selbstverständlich.
„Warte, bis einer von den beiden Narren in die Nähe kommt", erklärte er. „Du kannst ihm zwar sagen, wo ich stecke, aber bis er das begreift, bin ich schon lange über ihm und... Ach was, warum soll ich dir das alles erklären."
„Was auch immer du vorhast", sagte der Hypnotor und klang gänzlich uninteressiert, „es wird fehlschlagen."
Fed hörte ein Geräusch ganz in der Nähe. Er gab keine Antwort mehr. Jemand schlich sich an die Schalttafel heran. Ob Josh oder Sturry, Fed war sicher, daß er schon wußte, daß sein Opfer auf ihn wartete. Der Hypnotor hatte es ihm mitgeteilt.
Geräuschlos kroch Fed um die Basis der Maschine herum, so daß er die Deckung zwischen sich und dem Gegner hatte, der sich dort drüben in der Finsternis bewegte. Es war schwer, in der Dunkelheit die Orientierung nicht zu verlieren. Wenn er aber die Orientierung verlor, war sein ganzes Spiel verloren.
Langsam wich er zurück. Das Geräusch folgte ihm. Der Projektor sah ihn auch im Dunkeln, und ein Verfolger, der sich ganz in seiner Nähe befand, war leicht zu lenken. Kommandos wie „rechts" oder „links" genügten.
Ein zweiter Schuß stoppte Fed mitten im Lauf. Er traf ihn an der Schulter, und der brennende Schmerz warf ihn zu Boden.
„Ich hab' ihn" schrie Sturry.
Knurrend kam Fed wieder in die Höhe. Es stank nach den verbrannten Überresten seiner Montur. Der linke Arm war gefühllos.
Schmerz wühlte fast unerträglich durch die linke Hälfte des Körpers.
Sturrys Siegesgewißheit verschaffte ihm ein letztes Mal Luft.
Anstatt sich zu überzeugen, ob er wirklich getroffen habe, wartete Sturry, bis Josh aus dem Hintergrund der Kuppel hervorkam und sich ihm anschloß. Seine Schritte klapperten dabei so laut, daß Fed keine Mühe hatte, die eigenen Geräusche zu verbergen.
Als der Hypnotor den beiden klarmachte, daß die Gefahr noch nicht vorüber sei, war es schon zu spät. Fed spürte das Kabel unter den Fingern. Es verlief außerhalb der Geräte und besaß kein Schirmfeld. Er packte es mit beiden Händen und fing an, mit aller Kraft zu zerren. Eine Welt aus bunten Funken und Flecken drehte sich vor seinen Augen. Das einzige, was ihn noch an die Wirklichkeit band, war das Gefühl des Kabels zwischen den Fingern. Er zog und zerrte und schrie dabei.
Schließlich gab es nach. Fed stürzte rückwärts zu Boden, und der wilde Schmerz der verbrannten Schulter nahm ihm einen Augenblick lang das Bewußtsein.
Als er wieder zu sich
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