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0207 - Der Steinriese erwacht

0207 - Der Steinriese erwacht

Titel: 0207 - Der Steinriese erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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günstig zu haben sein. Nur… ich habe eben kein Geld… wenigstens kein Geld, mit dem man in dieser Welt zahlen kann. Sieh mich nicht so fragend an. Es gibt gewisse Gesetze, die uns Magier stärker fesseln als es eiserne Ringe vermögen. Es gibt zeitliche Dekaden, in denen ich mich vor materiellem Gut wie Gold, Silber oder Geld… ah, was verstehst du davon. Es ist ein Leben und mehr als das nötig, um die Gesetze zu studieren, nach denen wir über gewisse Dinge gebieten können. Aber dennoch, die dunklen Mächte engen unsere Freiheiten durch solch absurde Gesetze ein. Genug davon. Es kommt der Tag, da Amun-Re wieder im rotglänzenden Golde wühlen wird. Aber nicht jetzt und nicht heute. Aber wenn dieser Tag gekommen ist, ist das Haus verkauft, und ich will, ich muß es haben. Darum mußt du mit etwas Spuk und Schabernack die Käufer so lange erschrecken, bis ich das Haus ganz legal mitersteigern kann. Ein paar befrackte Herrn zu erschrecken macht doch Spaß!«
    Der Puck nickte verstehend. »Ich soll also…« begann er.
    »Sorge dafür, daß diese Gegend hier verrufen wird. Und daß einige der Käufer ihr Ziel nie erreichen. Ich weiß, du verfügst über genug Kontakte unter deinesgleichen, daß dir Hilfe zuteil wird. Laß sie auf unserer Seite kämpfen und versprich denen reichen Lohn, die uns helfen, seien sie Geschöpfe des Wassers, der Luft oder der Erde. Ihr alle könnt in den Gedanken der Menschen lesen, sie sind für euch wie ein aufgeschlagenes Buch. Handelt danach. Laßt die verschwinden, die dem Amun-Re im Wege stehen. Denn von diesem Hause aus«, seine Stimme nahm eine Art feierlichen Ton an, »von diesem Hause aus werde ich meine Macht ausbauen, bis sie sich über die ganze Welt erstreckt!«
    ***
    Das Wasser war sein Reich. Und seit Zeiten, die der Verstand des Menschen nicht ergründen wird, lebte er in den Gewässern des Piddle-Creek, der träge die Hügel Dorsets durchfließt.
    Die Bauern der Umgegend fürchteten ihn, andere hielten seine Existenz für puren Aberglauben. Und doch gab es ihn.
    Den Nöck! Den Wassermann vom Piddle-Creek.
    Die Botschaft des Puck hatte auch ihn erreicht. Und der Nöck hatte den Verlockungen nicht widerstanden. Oberon, der Elbenkönig und oberster Gebieter in diesem Landstrich war weit. Und der Puck machte dem Nöck Versprechungen, versprach ihm das, was er sich schon lange erträumte.
    Ein lebendiges Wesen in seiner kühlen, nassen Behausung auf dem Grunde des Piddle. Ein Menschenkind. Eine Frau. Und sie sollte dem Nöck gehören.
    Denn der Puck hatte die Gedanken der Sumersets gelesen. Und er wußte, daß sie am Kauf des alten Hauses interessiert waren, wenn es nicht zu teuer zu haben war. Man konnte eine Art Hotel daraus machen, die Landwirtschaft warf nicht mehr genug ab. Und da die Sumersets über ein ziemlich großes Bankguthaben verfügten, mußte der Puck hier einschreiten. Das Schicksal war ihm günstig, daß Mary Sumerset heute das Fahrrad benutzen mußte, weil Jonathan nach der Grafschaftshauptstadt Dorchester mußte, um diverse Hypothekenaufnahmen mit seiner Bank zu klären.
    Als Witwer würde Jonathan Sumerset keinen Bedarf mehr für das Haus haben und aus dem Kreise der Konkurrenten fallen.
    Geschickt hatte der Puck den Plan mit dem Wassernöck eingefädelt. Und das häßliche Wesen hockte in der Furt und wartete auf sein Opfer.
    ***
    Das Wasser umspülte die Waden der Marty Sumerset als sie den kühlen Griff einer Hand verspürte. Ein eisiger Schrecken fuhr in ihr hoch. Dieser Griff - sollte etwa…?
    Fast wagte sie nicht, unter sich zu sehen. Aber etwas zog an ihr, versuchte sie mit sich zu reißen. Mühsam klammerte die Frau sich am Lenker des Fahrrades fest und bemühte sich krampfhaft, das Gleichgewicht zu halten.
    Die Knöchel an der Hand wurden weiß vor Anstrengung. Vergeblich versuchte sie, weiter vorwärts zu gehen. Der Griff um ihren rechten Fuß blieb. Und dieser Griff war so fest, als wäre ein stählerner Reifen um das Gelenk geschmiedet.
    Gewaltsam zwang Marty Sumerset ihren Blick nach unten. Das Wasser war trübe. Schlamm war aufgewirbelt und nahm jegliche Sicht auf den Grund.
    Aber aus dem Wasser ragte eine Hand. Eine Hand, die ihren Fuß umklammerte und nicht losließ.
    Aus Marty Sumersets Kehle kam ein schriller Aufschrei. Denn an dieser Hand war nichts Menschliches.
    Grasgrün war die Farbe und sie war über und über mit Schuppen bedeckt. Auf den Schuppen aber perlten Wassertropfen wie der Morgentau auf den Blumen einer

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