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0208 - Die Killerfische

0208 - Die Killerfische

Titel: 0208 - Die Killerfische Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurden.
    Meist war es so, daß bei dieser letzten Prüfung fünfzig Prozent der Neulinge durchfielen.
    Die beiden Frauen hatten allen Unkenrufen zum Trotz die Vorprüfungen blendend bestanden. Sowohl den körperlichen Anforderungen waren sie gewachsen, als auch den seelischen und dem Dauerstreß.
    Prüfungsleiter Ray Gannon war nichts anderes übriggeblieben, als die beiden einundzwanzigjährigen Frauen mitzunehmen, um mit ihnen auch den letzten Test durchzuführen.
    Gannon gehörte zur Army, und man erzählte sich, daß er einer der härtesten Einzelkämpfer sein sollte, die England aufzubieten hatte. Er war ein Roboter, eine Maschine, ihn konnte man ohne Wasser mitten in der Sahara absetzen, er überlebte ebenso wie im tiefsten Dschungel, allein und ohne Proviant.
    Bei den meisten war er gefürchtet, und auch die fünf Kampfschwimmer zählten ihn nicht eben zu seinen Freunden.
    An diesem Vormittag sollte zum zweitenmal getaucht werden. Und das direkt voll. Zuerst hatte es geheißen, um vier Uhr wecken, das Wetter jedoch hatte ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jetzt war der Beginn bis auf elf Uhr verschoben worden.
    Die beiden Frauen bewohnten zusammen ein Zimmer. Es lag im Südflügel der alten Burg, war ziemlich geräumig und hatte zwei Fenster, durch die man hinaus in die Bay schauen konnte.
    Die Blondhaarige hieß Jill Dalton, ihre Freundin mit dem kurzen braunen Haar hörte auf den Namen Eileen Cooper. Ihre Väter dienten beide in der Armee. Jills alter Herr als General, Eileens Vater als Kommandeur eines Fliegerhorstes.
    Von klein auf waren sie mit dem Militär vertraut, und als sie sich entschlossen hatten, Kampfschwimmerinnen zu werden, da hatten sie ihre Väter für verrückt erklärt. Aber die beiden wollten es ihnen beweisen und hatten es bis jetzt geschafft.
    Beide packten ihre Taucheranzüge zusammen. Sie sprachen nicht viel, jede war konzentriert. Die Anstrengung der vergangenen Tage war ihnen deutlich anzusehen. Die Gesichter waren härter geworden, sie hatten viel von ihrer Weiblichkeit verloren, und auch die Körper zeigten mehr Muskeln als es bei Frauen normalerweise üblich ist. Auf Firlefanz wie schminken und schöne Kleider wurde hier kein Wert gelegt, die Frauen hatten sich auch damit abgefunden, sie dienten allein ihrer Aufgabe.
    »Alles klar?« fragte Jill, als sie sich erhob und durch ihre Haare strich.
    »Moment noch.« Eileen hatte eine etwas rauhe Stimme bekommen, denn während der Ausbildung schrie nicht nur Ray Gannon, sondern auch die Fast-Rekruten.
    Jill trat ans Fenster. Ihr Gang war geschmeidig. Man hörte kaum, als sie das Zimmer durchquerte. Eine Folge ihrer Vorausbildung, wo man den Frauen auch Karate und den Umgang mit Waffen beibrachte. Als sie durch die Scheibe schaute, sah sie hinter den dünnen Wolken eine blasse Sonne.
    »Das Wetter wird besser.«
    Eileen richtete sich. Ihr Mund war ein wenig breit geraten und wurde noch breiter, als sie lächelte. »Der liebe Gott meint, es eben gut mit uns.«
    »Hoffentlich denkt Gannon genauso.«
    Wenn man vom Teufel spricht, dann erscheint er meist. So war es auch hier.. Ohne vorher anzuklopfen, wurde die Tür hart aufgestoßen, und First Lieutenant Gannon stand auf der Schwelle.
    Dreißig Jahre war er alt, ein Typ, wie man sich den Schleifer vorstellte.
    Gar nicht mal groß, mit viel Muskeln bepackt. Breite Schultern, ein Kleiderschrankkreuz und einen Haarschnitt, der gar keiner war. Er hatte sich die blonden Haare so kurz schneiden lassen, daß sie nur noch als winzige Stoppeln auf dem Schädel wuchsen, dafür konnte der Betrachter die abstehenden Ohren besser erkennen, die Gannon auch den Spitznamen Segelflieger eingebracht hatten. Hörte er ihn jedoch, wurde er fuchsteufelswild und wollte den Leuten den Hals umdrehen, die darüber redeten: Sein Gesicht war knochig. Wie ein Schnurrbart wuchs auf seiner Oberlippe eine lange Narbe, die er sich durch einen Messerstich zugezogen hatte, als er in Soho in eine Kneipenschlägerei geraten war. Blasse Augen, man konnte sie auch farblos nennen, ein strichdünner Mund und so helle Augenbrauen, daß sie auf der Gesichtshaut nur bei näherem Hinsehen zu erkennen waren.
    Obwohl die beiden Frauen noch nicht zur Armee gehörten, hatte Gannon militärischen Drill befohlen. Als sein »Achtung!« erklang, standen die beiden zukünftigen Kampfschwimmerinnen sofort still.
    Dann erfolgte ihre Meldung.
    »Jill Dalton meldet sich zur Stelle!«
    »Eileen Cooper meldet sich zur Stelle!«
    Da die

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