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0208 - Die sieben Leben des Vampirs

0208 - Die sieben Leben des Vampirs

Titel: 0208 - Die sieben Leben des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Vampir. Zamorra stöhnte auf, als das Amulett in seinen Händen glühend heiß wurde und seinen Energieausstoß verstärkte. Er fühlte, wie die Silberscheibe begann, nach seiner eigenen Kraft zu greifen.
    Er schrie. Die schwarze Macht wurde stärker, dehnte sich aus.
    Eine unsichtbare Faust schlug mit verheerender Gewalt zu.
    Manuela und Bill wurden von einer finsteren Wand förmlich zurückgetrieben, stolperten, stürzten. Die Hand des Bösen glitt über sie hinweg. Plötzlich stand die Welt in Flammen. Und zwischen allem befanden sich im Brennpunkt der Gewalten Krakow und Zamorra.
    »Zerfalle!« schrie der Meister des Übersinnlichen und fügte eine weißmagische Bannformel nach der anderen an den Befehl.
    Doch die schwarze Kraft dehnte sich weiter aus, wollte auf ihn übergreifen und ihn verzehren.
    Plötzlich floß grünlich waberndes Licht aus dem Amulett, kroch über seinen Körper und schmiegte sich wie eine zweite Haut um ihn. Das magische Schutzfeld! Wie lange war es her, daß es nicht mehr hatte entstehen müssen…?
    Es zeigte aber gleichzeitig, daß die Bedrohung stärker war als alles andere, daß die fremde Macht jetzt mit aller Gewalt nach Zamorras Leben griff.
    Das Amulett vermochte seinen Angriff nicht mehr aufrecht zu halten, verbrauchte seine ganzen Energien, die einer Sonne, für die Verteidigung. Das Fremde, das Krakow schützte, war stärker!
    Hatte den Angriff mühelos, spielend fast, abgewehrt!
    »Was ist das?« keuchte Zamorra.
    Er nahm kaum mehr wahr, was um ihn herum geschah. Er sah nur noch das schwarze, verzehrende Feuer, das an dem grünen Schutzschirm leckte und ihn zersetzen wollte. Spürte, wie das Amulett seine letzten Reserven einschaltete, um die unheimliche Kraft des Bösen abzuwehren.
    Die Macht der Hölle manifestierte sich.
    Luzifer selbst zeigte seine Macht.
    ***
    Krakow, der sein sechstes Leben beendet hatte, bewegte sich.
    Dumpfe Furcht erfüllte ihn. Zu schnell ging alles in der jüngsten Zeit. Erneut hatte er ein Leben verloren, das noch gar nicht richtig begonnen hatte. Seine Gedanken überschlugen sich.
    Vielleicht war es ein Fehler, unbedingt auf Rache zu bestehen.
    Vielleicht sollte er darauf verzichten, sich irgend woanders hin begeben und sein siebtes, letztes Leben auskosten.
    Das letzte Leben!
    Kaltes Feuer durchfloß ihn. Seine stumpfen, ledrigen Augen registrierten den Angriff des Mannes mit der Zauberscheibe, und Krakow begriff endlich, daß er sich in den Maschen eines weitgespannten, unzerreißbaren Netzes verfangen hatte. Eines Netzes von Eingeweihten, die zusammenarbeiteten, die über die Kräfte der Magie verfügten…
    Zu lange hatte Krakow in der Wildnis gelebt, weit ab von der Zivilisation. Zeitlebens hatte er geglaubt, von der Schwarzen Familie der Dämonen nichts erwarten zu dürfen. Er hatte sich von ihr fern gehalten. Das rächte sich jetzt.
    Er wußte nichts von den Dämonen-Jägern, den Weißen Magiern, Männern und Frauen wie Zamorra, Damona King, John Sinclair, Tony Ballard oder Ted Ewigk. Und so war er ahnungslos auf einige dieser Gruppe gestoßen, ohne ihre Macht zu kennen.
    Und das hatte ihn blitzschnell hintereinander zwei Leben gekostet.
    Eines blieb ihm.
    Und jäh begriff er, daß der Dämonenjäger mit der Silberscheibe auch dies verhindern wollte. Daß er den mumifizierten Körper des zum sechsten Mal getöteten Vampirs zerstören, auslöschen wollte, um ihm jede Chance auf eine Wiedergeburt zu nehmen.
    Ich muß hier fort! schrie es in Krakow.
    Aber da war plötzlich die flirrende, schützende Glocke aus schwarzem Feuer, die nach dem Dämonenjäger leckte. Und Krakow hörte die Stimme dessen, mit dem er einst den Pakt eingegangen war.
    LUZIFER hält sein Versprechen! LUZIFER garantiert dir dein siebtes Leben! Geh und beginne es, aber sei auf der Hut, denn auch du mußt deinen Teil des Paktes erfüllen und Angst und Furcht unter den Sterblichen verbreiten.
    Damit verstummte der Höllenkaiser wieder, und Krakow spürte, daß er sich bewegen konnte. Taumelnd kam die Mumie in die Höhe, immer noch von den schwarzen Energien aus den Tiefen der Hölle abgeschirmt.
    Er verwandelte sich. Aus der Mumie wurde erneut das Fledermaus-Skelett, und wie der Pfeil von der Bogensehne geschnellt stieg er auf und jagte dem Mond entgegen…
    ***
    Die Zeit stand still. So zumindest erschien es Zamorra, der in den schwarzen Feuern etwas zu erkennen glaubte, das ein Gesicht war und doch wieder etwas anderes, Fremdes, das er nicht einzuordnen vermochte. Eine

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