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0208 - Die sieben Leben des Vampirs

0208 - Die sieben Leben des Vampirs

Titel: 0208 - Die sieben Leben des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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flogen meterweit in den Korridor.
    Als Nicole die Treppe erreicht hatte, sah sie, wie der Vampir breitbeinig in der zerstörten Tür stand.
    Er begann sich zu verwandeln, wurde zur Fledermaus!
    Da jagte sie die Treppe empor. Von oben kam Lichtschein.
    Mondlicht… Also mußte sie sich in einem Keller befunden haben. Darauf deutete auch das Fehlen von Fenstern hin.
    Absatz… nächste Treppe, da war sie oben. Aber der Vampir jagte mit hastigem Schwingenschlag heran! Er paßte mit gespreizten Flughäuten gerade knapp durch den Korridor.
    Die Treppe schaffte er als Riesenfledermaus aber nicht. Die mußte er in menschlicher Gestalt hinauf, und die Verwandlung kostete ihn Zeit. Zeit, die Nicole zu nutzen hoffte.
    Sie stand in einer Halle. War das hier eine aufgelassene und stillgelegte Zeche? Das konnte es sein! Wo war der Ausgang?
    Da sah sie das Fenster. Ein Fensterkreuz! Mit einem Satz war sie an der Wand, warf sich gegen das Fenster. Das Holz war morsch und brach! Aber dann zerbrach auch das Kreuz, auf das sie ihre Hoffnungen gesetzt hatte, in ihren Händen. Das Holz war zu alt und zu schwach.
    Es würde auch nicht reichen, als Pfahl benutzt zu werden…
    Sie benutzte es, um die letzten Glassplitter beiseite zu stoßen.
    Dann kletterte sie durch das Fenster. Die Klauenhände des Vampirs verfehlten sie nur um Zentimeter.
    Draußen wehte ein kühler Wind. Regen peitschte auf Nicole herunter. Der Himmel war wolkenverhangen. Die Regenfront, die sie am Parkplatz in der Ferne gesehen hatte, war längst da und überschüttete das Land mit schmutzigem Wasser.
    Sie fror. Aber sie mußte weiter, mußte durch den Regen. Weg von hier! Dabei wußte sie nicht einmal, wo sie sich befand.
    Irgendwo in der Nähe ragte ein Förderturm empor. Es handelte sich also wirklich um eine stillgelegte Zeche!
    Aber wo war sie? Wo waren Menschen, die ihr helfen konnten? Wo war Zamorra? Warum hatte er das Amulett abberufen?
    Hinter ihr war der Schwingenschlag des Vampirs. Die riesige Fledermaus mit Kondor-Spannweite wußte, daß ihr Opfer nicht mehr entkommen konnte. Krakow machte sich jetzt sein makabres Spiel daraus, Nicole zu hetzen und mit ihr zu spielen wie eine Katze mit der Maus. Und langsam aber sicher trieb er sie in die Enge.
    Sie taumelte nur noch, erschöpft und keuchend, um Atem ringend. Das nasse Haar klatschte ihr in die Stirn, die ehemals weiße Hose klebte an den Beinen. Aufstöhnend lehnte sie sich an eine Mauer.
    Es war die Außenmauer, die das Zechengelände begrenzte.
    Aber sie besaß nicht mehr die Kraft, hinüber zu klettern.
    Und der Vampir war da. Ein paar Meter vor ihr verwandelte er sich in seine menschliche Gestalt zurück, ohne dadurch menschlich zu werden. Die langen Zähne blitzten, und Nicole wußte, daß sie Krakow nicht mehr abwehren konnte. Er war ungeschwächt, bezog seine Kraft aus der Macht der Schatten, die seine Domäne waren. Die Nacht war sein Reich, und er war der König der Dunkelheit.
    Langsam kam er auf sie zu, hohl kichernd.
    »Jetzt bist du mein…«
    ***
    »Eine Zeche?« murmeite Bill Fleming verblüfft, als das weiträumige Gelände vor ihnen auftauchte. Zamorra nickte und deutete auf die Silhouette des Fördertums. »Eine stillgele gte Zeche«, sagte er. »Ein ideales Versteck, nicht wahr? Kein Mensch kommt auf die Idee, hier jemanden zu suchen - und selbst wenn, muß man noch gewaltig suchen! Die endlosen Schächte und Stollen sind ebenso gut wie die halb verfallenen, leerstehenden Gebäude an der Erdoberfläche.«
    Bill trat auf die Bremse. Der Wagen schleuderte auf der nassen Straße leicht, und Manuela auf dem Rücksitz klammerte sich an den Sitzlehnen fest. »Paß auf!« schrie sie. »Der Wagen war teuer!«
    »Mir doch egal!« knurrte Bill. »Ist's meiner?«
    Der schwarze Wagen blieb vor dem massiven Stahlgittertor stehen. Hier war einmal das Hauptportal gewesen.
    »Nicole muß ganz in der Nähe sein«, murmelte Zamorra erregt. Das Amulett flammte sein Silberlicht in rasenden Intervallen und erfüllte das Innere des Wagens mit kaltem Schein.
    »Endstation«, knurrte Bill. » Da kommen wir mit dem Wagen aber nicht hinein! Wir werden klettern müssen.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. Er machte sich in diesen Momenten keine Gedanken über das Delikt der Sachbeschädigung. Er sprang aus dem Wagen und hielt das Amulett hoch. Kein Gedanke daran, daß es vielleicht versagen konnte wie schon öfters in letzter Zeit - seit er aus der Straße der Götter zurückgekehrt war.
    Er gab den gedanklichen

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