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0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

Titel: 0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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traute sich ohne weiteres zu, sein zerstörtes Segelflugzeug zu verlassen.
    Seine Hand tastete zum Gurtverschluß und löste ihn. Ja, der Gurt hatte ihm das Leben gerettet, und hätte er einen Helm getragen, wären vielleicht auch die Kopfwunden weniger gewesen. Aber er hatte es ja »besser« gewußt.
    Die Kanzel war sehr eng. Mühsam stemmte er sich hoch. Seine Hände suchten Halt, und als er gebeugt dastand, merkte er plötzlich, daß es ihm doch schlechter ging als erwartet. Schwindel überfiel ihn. Vor seinen Augen drehte sich alles. Er hatte das Gefühl, nach vorn zu kippen, dabei fiel er glücklicherweise zurück in den Sitz. Der Aufprall ließ seinen Kopf fast zerspringen, und Evans jammerte vor Schmerzen. Der erste Versuch war mißlungen. Im hereinströmenden Regen mußte er sich minutenlang Ruhe gönnen, bis die Schmerzen so weit abgeklungen waren, daß er einen zweiten Versuch unternehmen konnte.
    Diesmal war er noch vorsichtiger. Sobald ein Stich seinen malträtierten Kopf durchfuhr, hielt er inne, wartete ein paar Sekunden und machte dann weiter.
    Evans war zäh. Schon als Soldat hatte ihn diese Zähigkeit ausgezeichnet, und sie war auch in den letzten Jahren nicht verflogen.
    Er schaffte den Ausstieg aus der Kanzel beim zweiten Versuch. Fast wäre er dabei auf den Kopf gefallen, im letzten Augenblick konnte er sich mit einer Hand von außen am Rand des Cockpits festklammern, wobei seine Füße im Schlamm steckten.
    Noch immer goß es. Um sich herum vernahm er das Prasseln, als der Regen zu Boden fiel und die Tropfen in hohen Spritzern zurückgeworfen wurden.
    Wohin?
    Zunächst einmal mußte er sich orientieren. Es war ihm klar, daß er auf einem fremden Gelände abgeschmiert war, aber ein Wald konnte es nicht sein. Der sah anders aus. Auch keine große Wiese oder Weide, auf beiden standen kaum so viele Bäume und Sträucher, wobei letztere etwa die Größe eines ausgewachsenen Menschen erreichten.
    Also auf einem Mittelding zwischen beiden.
    »Nein!« keuchte er plötzlich, als ihm bewußt wurde, wo er die Bruchlandung hinter sich gebracht hatte.
    Er war auf einem Friedhof gelandet! Als Lebender unter Toten!
    Frank Evans schluckte. Das durfte doch nicht wahr sein, aber es stimmte.
    Grabsteine in der Nähe. Manche groß und breit, andere lang und schlank gewachsen, so schauten sie aus dem Boden, und durch den dichten Regenvorhang bekamen sie ein gespenstisches Aussehen.
    An Geister glaubte er zwar nicht, aber dieser Friedhof war ihm schon unheimlich.
    Noch stand er neben seiner zerstörten Maschine und hielt sich an ihr fest. Ewig konnte er hier nicht bleiben. Er mußte weg und den Friedhof verlassen. Im Dorf bekam er sicherlich Hilfe. Er kannte dort einige Leute, die er während seiner Berufsausübung schon als Vertreter besucht hatte.
    Wo befand sich der Ausgang?
    Frank Evans drehte den Kopf. Dunkelheit und Regen machten es ihm unmöglich, seine genaue Position zu bestimmen. Deshalb blieb ihm nichts anderes übrig, als aufs Geratewohl hinein in die Nacht und den Regen zu laufen.
    Er ging vor.
    Nein, gehen konnte man das nicht nennen. Frank schwankte wie ein Betrunkener. Jetzt, wo er keine Stütze mehr besaß, da bewegte sich vor ihm der Boden, da warf er Wellen, die ineinanderflossen und zu seltsamen Figuren wurden, wobei die Grabsteine in seinen Augen einen gespenstischen Tanz aufführten.
    Der Pilot wußte selbst nicht, woher er den Willen nahm, so durchzuhalten. Am liebsten hätte er sich auf die nasse Erde geworfen und wäre liegengeblieben, das ging nicht. Er mußte weiter, zu einem Arzt, denn er selbst diagnostizierte bei sich eine Gehirnerschütterung.
    Deshalb war ihm auch übel.
    Eine Pfütze wäre ihm fast zum Verhängnis geworden. Knöchelhoch stand dort das Wasser. Er stolperte hinein, glitt aus und fiel. Dabei streckte er die Arme aus, was man als Glück bezeichnen konnte, denn so gelang es ihm, seine Hände in einem Strauch festzuklammern und sich noch auf den Beinen zu halten.
    Auf die Füße kommen konnte er nicht so ohne weiteres, deshalb ließ er sich auf die Knie fallen und stemmte sich erst dann langsam wieder auf die Beine.
    Schwankend blieb er für einen Moment stehen und schloß die Augen, während der Regen in wahren Sturzbächen über sein Gesicht rann und seine Kleidung nicht mehr war als ein triefend nasser Aufnehmer.
    Stehenbleiben durfte er nicht. Er mußte weiter. In seinem Kopf hämmerten und bohrten die Schmerzen. Er sah nicht, wo er hinging, denn der dicht fallende Regen

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