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0209 - Die Panik kam per Telefon

0209 - Die Panik kam per Telefon

Titel: 0209 - Die Panik kam per Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Panik kam per Telefon
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dich nicht auf, Kleiner! Wir werden eine Weile hierbleiben. Gibt es nichts zu trinken in diesem Stall?«
    Bakers Lippen pressten sich hart aufeinander, bis sie zwei weiße Striche waren. Wortlos griff er zum Telefonhörer.
    Trooger schlug so hart zu, dass dem wehrlosen Mann ein gequälter Aufschrei entfuhr.
    »Was wollen Sie von mir?«, rief Baker erschrocken.
    Trooger knurrte: »Los, Mann, gehen Sie darüber zu dem anderen Schreibtisch. Das Telefon steht hier zu nahe. Mensch, machen Sie schon. Glauben Sie, wir sind zum Spaß hier?«
    Trooger packte den körperlich unterlegenen Mann an den Rockaufschlägen und gab ihm einen so heftigen Stoß, dass Baker rückwärts durchs Zimmer geschleudert wurde, gegen die Kante des gegenüberstehenden Schreibtisches stürzte und dadurch das Gleichgewicht verlor. Er fiel zu Boden und stürzte so unglücklich, dass er sich die Stirn an der Tischkante aufschlug. Ein dünner Blutstreifen lief ihm über das Gesicht.
    Baker stand auf. Er tupfte sich die Stirn ab. Schweigend ging er zum Waschbecken in der Ecke und blickte in den Spiegel. Danach setzte er sich an den zweiten Schreibtisch, wo es kein Telefon gab. Er sagte nichts mehr.
    Trooger hatte unterdessen am ersten Schreibtisch Platz genommen. Er schob ein paar Bücher beiseite und legte die Füße auf die Schreibtischplatte. Die Zigarre hielt er mit den Zähnen im linken Mundwinkel fest.
    »Macht es euch ruhig gemütlich, Jungs«, sagte er zu Boose und Faddisi, die daraufhin ebenfalls auf den herumstehenden Drehstühlen Platz nahmen.
    Eine Weile verging, ohne dass jemand etwas sagte. Plötzlich beugte sich Baker vor und fragte: »Was haben Sie vor?«
    Trooger dachte eine Sekunde nach. Achselzuckend brummte er: »Na schön, Sie können es auch gleich erfahren. Sobald ein gewisses Ereignis eingetreten ist, werden Sie die Polizei und den Bürgermeister von Brundache anrufen. Sie werden den Herrschaften aufgeregt erzählen, dass innerhalb der folgenden zwanzig Minuten ein katastrophales Erdbeben stattfinden wird. Ein bisschen aufgeregt werden Sie das natürlich servieren, aber das werden Sie doch können - oder?«
    Baker schüttelte den Kopf.
    »Sie irren sich sehr, wenn Sie glauben, dass ich derart dumme Scherze mitspielen werde.«
    Trooger angelte wortlos seine Pistole aus der Halfter und legte sie vor sich auf den Schreibtisch. Als er die Hand schon von der Waffe zurückziehen wollte, fiel ihm etwas ein. Er zielte auf die Lampe und drückte ab.
    Der Schuss dröhnte laut und widerhallend in dem engen Raum.
    »Sie ist scharf geladen, wie Sie sehen«, sagte Trooger ruhig. »Glauben Sie, dass man dumme Scherze mit geladenen Pistolen macht?«
    »Zum Teufel, aber was soll denn das Ganze?«, rief Baker wütend.
    »Das kann Ihnen doch völlig gleichgültig sein, Professor! Sie werden die Polizei und den Bürgermeister anrufen. Innerhalb kürzester Zeit müssten die Bewohner von Brundache die Stadt geräumt haben, wenn sie nicht alle unter den Trümmern ihrer einstürzenden Häuser begraben werden wollen. Darauf kommt’s an, kapiert?«
    »Sie irren sich sehr, wenn Sie glauben, dass jemand darauf hereinfallen wird«, erklärte Baker überzeugt. »Alle Welt weiß, dass man Erdbeben nicht Voraussagen kann - leider Gottes…«
    Trooger schnaufte verächtlich.
    »Erstens war heute Morgen ein kleines Erdbeben, und die Leute sind jetzt noch davon erschüttert. Zweitens weiß es eben kein Mensch, ob man Erdbeben nicht unter gewissen Umständen doch Voraussagen kann oder nicht. Und drittens werden die Leute in der Aufregung gar nicht daran denken.«
    »Mag sein«, gab Baker zu. »Aber ich werde diese beiden Anrufe nicht ausführen. Geben Sie sich keine Mühe. Sie können mich schlagen oder vielleicht gar erschießen. Aber Sie können durch nichts in der Welt erreichen, dass ich diese beiden Anrufe tätige!«
    »So? Meinen Sie?«, fragte Trooger ironisch. »Na, das werden wir ja bald sehen. Aber ich möchte mit Ihnen beinahe um alles wetten, was ich besitze, dass Sie es tun werden. Verlassen Sie sich drauf. Sie werden anrufen! Sie werden sogar darum bitten, diese beiden Gespräche erledigen zu dürfen«
    »Niemals«, sagte Baker verächtlich. »Für Leute Ihres Schlages mache ich nicht einmal den kleinen Finger krumm. Gangster wie Sie und Ihre Spießgesellen sperrt man ins Zuchthaus!«
    »Wenn ich nicht zu faul wäre, aufzustehen, würde ich Ihnen meine Antwort in Ihr arrogantes Gesicht hämmern. Aber da Sie noch genug schwitzen werden, wollen wir es

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