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0209 - Die Panik kam per Telefon

0209 - Die Panik kam per Telefon

Titel: 0209 - Die Panik kam per Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Panik kam per Telefon
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Schulaufgaben beschäftigt. Das Mädchen, etwa dreizehnjährig, kaute am Ende ihres Federhalters, während sich der neunjährige Junge mit einem Zirkel abgab.
    Die Frau fuhr mit einem leisen Ruf in die Höhe als plötzlich drei bewaffnete Männer in ihr Wohnzimmer stürmten. Der Junge riss die Augen weit auf.
    Das Mädchen lief schnell zu seiner Mutter und klammerte sich ängstlich fest.
    Jack hatte den Raum mit einem raschen Blick überflogen. Über die Schulter rief er zurück: »Tom, rauf ins Obergeschoss! Robby, in den Keller!«
    Mit zwei Schritten war er beim Telefon, wickelte die linke Hand ein paar Mal in die Leitungsstrippe und riss mit einem kräftigen Ruck den Anschluss aus der Wanddose.
    »Stehen Sie auf!«, befahl er der Frau. »Es geschieht Ihnen nichts, wenn Sie vernünftig sind! Schreien hat keinen Zweck, Sie wissen selbst, dass niemand Sie hören könnte. Denken Sie an Ihre Kinder und gehorchen Sie.«
    Mrs. Baker streifte die Decke ab und stand auf. Sie suchte ihre Schuhe, die vor der Couch standen und schlüpfte hinein.
    »Was wollen Sie von uns?«, fragte sie mit fester Stimme, obgleich sie kreidebleich geworden war und nicht so aussah, als ob sie sehr gefasst sei.
    »Das werden Sie noch früh genug merken. Los, holen Sie alles Bargeld zusammen, das im Hause ist. Aber schnell! Und Ihren Schmuck, wenn ich bitten darf!«
    Schweigend streifte die Frau einen Armreif ab, legte eine Halskette und die Uhr dazu und wollte zur Tür.
    »Stopp!«, rief Jack scharf. »Wo wollen Sie hin?«
    »Das Geld holen. Es liegt in der Küche in einer Schublade. Im Wohnzimmer brauche ich kein Geld.«
    »Ich komme mit.«
    Pfeifen-Joe war mit der Farbigen hereingekommen und passte jetzt auf die Kinder auf. Jack ging mit der Frau hinaus in die Küche und nahm dort das Geld an sich. Danach lief er mit der Frau hinauf ins Obergeschoss. Im Schlafzimmer stand ein Schmuckkästchen auf dem Toilettentisch.
    Jack stopfte es achtlos in seine Jacketttasche. Er packte die Frau am Arm und stieß sie vor sich her. Im Wohnzimmer hatten sich jetzt alle Gangster eingefunden. Robby berichtete, dass niemand im Keller, Tom, dass niemand im Obergeschoss sei. Jack nickte.
    »Sie werden jetzt Ihren Wagen aus der Garage holen«, befahl er Mrs. Baker. »Denken Sie daran, dass wir die Kinder haben! Wenn Sie Mätzchen machen, müssen es die Kinder büßen.«
    Die Frau wich erschrocken einen Schritt zurück.
    »Was - was haben Sie vor?«, stammelte sie tonlos.
    »Wir wollen Ihren Mann besuchen, das ist alles«, sagte Jack. »Los, holen Sie den Wagen aus der Garage! Verdammt, Sie sollen sich beeilen!«
    ***
    Der Himmel allein weiß, warum Steeby nicht dazu kam, mir sein Messer in den Rücken zu rammen. Vielleicht war irgendein Tier in der Nähe, das ein Geräusch verursachte. Vielleicht hatte er Angst, von Phil überrascht zu werden, der jeden Augenblick zurückkommen konnte. Jedenfalls stand Steeby drei oder vier Schritte von mir entfernt, als ich langsam wieder zu mir kam. Er sah sich suchend um.
    Ich brauchte eine gewisse Zeit, um halbwegs wieder zu Bewusstsein zu kommen, und ich fühlte mich jämmerlich elend dabei, aber es kann nicht lange gedauert haben, denn Steeby nahm sich bestimmt nicht allzu viel Zeit, um nach etwas auszuspähen, das ein Geräusch verursacht hatte.
    Als er sich umdrehte, stand ich gerade auf. Steeby sprang mit einem Satz auf mich zu. Aber jetzt hatte ich inzwischen gemerkt, dass er kein leichter Gegner war. Bevor er mich erreicht hatte, war ich ausgewichen.
    Ich streifte ihn mit der Linken. Er warf sich herum und stach mit dem Messer nach mir. Ich wich aus, und seine Klinge ratschte mir einen Riss in den Ärmel, ohne meine Haut zu berühren.
    Mit einem vor Wut gurgelnden Schrei sprang er zurück und musterte mich aus blutunterlaufenen Augen. Ich holte viermal tief Luft. Dann ging ich auf ihn zu. Er blieb stehen wie angeschmiedet.
    Ich war nicht so dumm, ein zweites Mal in ihn hineinzulaufen. Ich blieb einen Schritt vor ihm stehen und ließ die Arme hängen.
    »Komm doch!«, krächzte er.
    Ich sagte nichts. Aber ich beobachtete seine Pupillen scharf. Als sie sich plötzlich verengten, wusste ich, dass er kommen würde. Zwischen der Veränderung in seinen glitzernden Pupillen und seinem Angriff lag vielleicht nur eine Zehntelsekunde, aber sie genügte mir, um die Fäuste hochzureißen.
    Meine Linke erwischte ihn in den kurzen Rippen und schleuderte ihn einen halben Schritt nach rechts. Meine Rechte setzte sofort nach und traf

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