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0209 - Die Panik kam per Telefon

0209 - Die Panik kam per Telefon

Titel: 0209 - Die Panik kam per Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Panik kam per Telefon
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jetzt lieber lassen.«
    Baker sagte nichts mehr.
    Fast fünfzehn Minuten vergingen, ohne dass noch einer sprach. Dann hörte man die Schritte vieler Menschen draußen im Flur. Einen Augenblick später ging auch schon die Tür auf, und Jack Ropper lehnte sich so in den Türrahmen, dass niemand gegen seinen Willen vorbeikonnte.
    »Da sind Sie, Chef«, sagte er und zeigte mit dem Daumen auf die Frau mit den Kindern, hinter denen das faltenreiche Gesicht der Farbigen sichtbar wurde. Baker sprang von seinem Stuhl auf und wollte zu seiner Frau, wurde aber mit einem harten Griff von Boose daran gehindert.
    »Na?«, tönte Troogers Stimme in öliger Selbstzufriedenheit durch den Raum, »was halten Sie von diesem Ereignis, Baker? - Jack, sperr die ganze Sippschaft in den Keller!«
    Ropper drängte sofort die beiden Frauen und die Kinder vor sich her durch den Flur. Baker blieb zurück. Auf seiner Stirn sammelten sich jetzt kleine Schweißtropfen. Seine Augen irrten unstet umher.
    »Sie werden jetzt diese beiden Anrufe erledigen, Baker«, sagte Trooger in ruhigem Ton. »Wenn Sie sich weigern, werden wir vor Ihren Augen Ihren Sohn durch die Mangel drehen müssen. Danach das Mädchen. Zum Schluss ihre Frau. Überlegen Sie es sich selbst, was Sie wollen. Das Leben und die Gesundheit Ihrer ganzen Familie hängt nur von Ihnen ab!«
    Troogers Stimme war leiser als bei allem, was er vorher gesagt hatte. Aber sie war zugleich so gefühllos, so ohne jeden menschlichen Klang, dass Baker am brutalen Ernst dieser Drohung nicht zweifeln konnte.
    Er ging zum Telefon. Es war, als ob ihn eine unsichtbare Last zu Boden drücken wollte. Mit resignierender Geste griff er zum Telefonhörer.
    Und tatsächlich gellten bereits zwei Minuten später alle Sirenen in Brundache ihr Alarmsignal.
    ***
    Auf einmal war die Luft erfüllt vom Heulen mehrerer Sirenen. Dazwischen tönte das ferne, schrille Klingeln von einem Feuerwehrauto.
    »Na, warten Sie doch nicht so lange«, hörte ich zu meiner grenzenlosen Verwunderung plötzlich Phil sagen. »Drücken Sie ab, bevor unsere Kollegen hier sind.«
    Ist der Kerl plötzlich verrückt geworden?, schoss es mir durch den Kopf. Wie kann er dieses Weibsbild auch noch auffordern, schneller unser Ende herbeizuführen?
    »Wirklich«, fuhr Phil fort, und seine Stimme klang hohntriefend, »ich würde mich an Ihrer Stelle beeilen. Eine Frau auf dem Elektrischen Stuhl sieht man nur selten!«
    Linda Carell blickte unsicher hinüber zu Phil. Leider wandte sie aber das Gewehr keinen Millimeter dabei von uns ab.
    »Was soll der Quatsch?«, rief sie scharf.
    Phil zucke die Achseln.
    »Die ganze Gegend hier ist umstellt. Wir waren nur eine kleine Vorhut. Die Sirenen sind das Zeichen zum Vorgehen für unsere Kollegen. Der Kreis wird von Minute zu Minute enger. Ihre Chancen, hier rauszukommen, stehen eins gegen zehntausend. Aber mit jeder Minute, die Sie verstreichen lassen, wird das Verhältnis für Sie ums Doppelte schlechter. Und mit jeder Minute, die Sie früher abdrücken, wird die Wahrscheinlichkeit größer, dass Sie alle beide auf dem Elektrischen Stuhl landen. Denn wenn Sie erst einmal abgedrückt haben, ist Ihr eigenes Leben keinen Schuss Pulver mehr wert. Oder glauben Sie, die Kollegen lassen Sie entkommen, nachdem Sie zwei Kameraden von ihnen umgelegt haben? Mord an FBI-Kollegen - das wird bei uns verdammt ernst genommen.«
    Phil hatte seine großen Minuten. Er ließ langsam die rechte Hand sinken und schob sie millimeterweise in seine rechte Hosentasche. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Steeby die Pistole hob, die er Phil vorher abgenommen hatte. Oder vielleicht war es auch meine eigene.
    Phils Hand kroch langsam aus der Tasche wieder heraus. Sie hielt eine Zigarette zwischen den Fingern. Nachdem er sie zwischen die Lippen geschoben hatte, wiederholte er seine Bewegungen mit dieser an die Nerven gehenden Langsamkeit. Diesmal kam das Feuerzeug zum Vorschein. Das kleine Schnipsen fiel wie ein unwahrscheinlich lautes Geräusch in die tiefe Stille, die nach dem Verklingen der Sirenen umso tiefer erschien.
    »Und wir sollten sie doch umlegen!«, krächzte Steeby mit heiserer Stimme. »Ich bin so oder so geliefert! Und mehr als einmal können sie mich nicht hinrichten!«
    »Sie Narr!«, sagte Phil ruhig. »Gegen ein Todesurteil gibt es die Möglichkeit eines Gnadengesuches. Glauben Sie aber, dass jemand begnadigt wird, der zweimal zum Tode verurteilt worden ist!«
    Steeby schluckte. Sein Atem kam pfeifend über die

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