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0209 - Die Panik kam per Telefon

0209 - Die Panik kam per Telefon

Titel: 0209 - Die Panik kam per Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Panik kam per Telefon
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sahen wir, dass ihm etwas nahegehen konnte. Er schluckte. Seine Zungenspitze fuhr aufgeregt über seine trocknen Lippen. Das mit einiger Sicherheit zu erwartende Todesurteil streckte bereits seine Hand nach ihm aus.
    Wir wollten mit ihm in der Mitte den Weg zurückgehen, den wir gekommen waren. Aber da war auf einmal eine leise Stimme in unserem Rücken. Sie musste von der Jagdhütte herkommen. Es war die Stimme einer Frau, aber sie klang so verdammt entschlossen, dass ein Verrückter es nicht für einen Spaß gehalten hätte. Die Stimme sagte nämlich: »Noch einen Schritt, Herrschaften, und der erste von euch hat eine Kugel im Rücken. Eine Gewehrkugel, damit das klar ist: Hände hoch!«
    Wir blieben stehen wie angewurzelt. Einen Augenblick zögerte ich. Aber dann folgte ich Phils Beispiel und reckte die Arme in die Höhe.
    »Geht beide einen Schritt zur Seite! Auseinander! Einen Schritt!«
    Die Stimme ließ keinen Zweifel, was passieren würde, wenn wir zwei Schritte taten. Gehorsam stellten wir uns je einen Schritt von Steeby weg.
    »Leg dich hin, Carter, und krieche aus der Schussrichtung!«, kommandierte die Frauenstimme. »Und ihr dreht euch langsam um.«
    Sie dachte aber auch an alles. Steeby kroch gehorsam aus unserer Mitte weg, während wir uns langsam der Jagdhütte zudrehten. Linda Carell stand vier Schritte vor dem Hause. Sie hielt einen Drilling in der Hand. Ich hatte das Gefühl, dass die Mündung auf meinen Magen zeigte, und ich fühlte mich nicht gerade wohl dabei.
    »Geh von hinten an sie heran!«, befahl die Frau, ohne uns eine Sekunde aus den Augen zu lassen. »Nimm ihnen die Waffen ab. Du wirst sie brauchen können. Wenn du fertig bist, nimmst du dir den Linken vor. Ich nehme den Rechten.«
    Der Sand knirschte unter Steebys Füßen, als er von hinten an Phil herantrat. Ich blickte auf die Gewehrmündung, aber ich wartete vergeblich auf eine Chance. Das kleine Loch der Stahlmantelgeschosse und die beiden größeren Mündungslöcher der Schrotläufe blickten mich hämisch an: Unsere baldige Beerdigung lag in der Luft…
    ***
    Slim Trooger, Dick Snyder, Herbert Boose und der blonde Ricco Faddisi hatten schon vor geraumer Zeit ihr Ziel erreicht. Es lag ziemlich genau auf dem Gipfel des Berges, an dessen Südflanke die übrigen Gangster in Aktion getreten waren.
    Das Gebäude bestand aus zwei Bauabschnitten Ein rechteckiger, klobiger Kasten beherbergte zwei Büros und ein paar Räume mit meteorologischen Instrumenten und Geräten. Durch einen überdachten Plattenweg gelangte man in die Kuppel des kleinen Observatoriums.
    Tagsüber gab es in dem rechteckigen Bau nur einen einzigen Menschen. Dr. R. L. Baker, Meteorologe, dazu kam lediglich montags und freitags in den Vormittagsstunden eine Sekretärin, die sonst im Rathaus von Brundache beschäftigt war und die geringfügige Korrespondenz des Meteorologen in diesen wenigen Stunden erledigte.
    Trooger untersuchte den Eingang. Er fand einen Klingelknopf und sagte: »Dick, du bleibst hier draußen stehen. Wenn jemand kommt - außer Jack mit seinen Leuten - warnst du uns durch die Klingel. Zweimal kurz, kapiert?«
    Dick Snyder nickte.
    »Ja. Slim, das geht in Ordnung.«
    Trooger zögerte doch noch einen Augenblick.
    In den nächsten Minuten konnte sich das Schicksal seines ganzen Planes entscheiden. Trooger fühlte sich seines Einfalles zwar sicher, aber er wusste nicht, ob Baker sich so verhalten würde, wie er es musste, wenn die Sache klappen sollte. Baker war die einzige unbekannte Größe in seiner Rechnung, leider aber auch die wichtigste.
    Der Gangsterchef holte tief Luft.
    »Also los, Boys!«, sagte er. »Rein ins Vergnügen!«
    Er stieß die unverschlossene Tür mit einem kräftigen Schwung auf. Ein Flur öffnete sich vor ihnen. Rechts und links gab es Türen. Die meisten waren verschlossen. Erst im letzten Zimmer auf der linken Seite stießen sie auf Baker.
    Der Wissenschaftler hockte an einem Schreibtisch und zeichnete seltsame Figuren und Buchstaben in eine hektographierte Landkarte. Als er in seinem Rücken das Geräusch der eindringenden Gangster hörte, hob er nur den Kopf.
    »Bitte?«, sagte er. »Was wünschen Sie?«
    Faddisi und Boose waren rechts und links von der Tür stehen geblieben. Trooger schlenderte langsam auf Baker zu. Seine Haltung war nicht misszuverstehen.
    Baker wurde weiß im Gesicht. Er stand auf und wies zur Tür.
    »Verlassen Sie sofort dieses Gebäude, oder ich rufe die Polizei!«
    Trooger lachte ihm ins Gesicht.
    »Reg

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